Karl Ausserer (Politiker)

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Karl Ausserer (* 23. September 1844 in Bozen, Südtirol[1]; † 5. Oktober 1920 in Seis, Südtirol) war Lehrer, Gutsbesitzer und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus.[2]

Karl Ausserer war Sohn des Büchsenmachers Johann Ausserer († 1856). Nach dem Besuch einer Volksschule in Bozen ging er auf Gymnasien in Bozen, Innsbruck und Trient. Danach studierte er Philosophie auf der Universität Innsbruck. Im Jahr 1869 machte er die Lehramtsprüfung für Naturwissenschaften, Mathematik und Physik für Gymnasien. 1868 war er Supplent für Naturwissenschaften am Gymnasium in Rovereto, 1869 Professor für Naturwissenschaften und Physik an der Handels- und nautischen Akademie in Triest und 1875 für Naturgeschichte, Mathematik und Physik am Staatsgymnasium in Troppau. 1878 schied er aus dem Schuldienst aus und promovierte zum Dr. phil. in Krakau. 1880 kaufte er das Schloss und Gut Lichtenwald in der Untersteiermark. Im Jahr 1889 verkaufte er sein Anwesen wieder und übersiedelte nach Wien, wo er sich historischen Studien widmete. Im Jahr 1919 übersiedelte er nach Seis, wo er auch gestorben ist.

Karl Ausserer war von 1884 bis 1888 Mitglied im steiermärkischen Landtag (VI. Wahlperiode), Kurie Städte und Märkte.

Er war römisch-katholisch und ab 1878 verheiratet mit Friederike Eurich, verwitweter Stein († 1902), mit der er aber keine Kinder hatte.

Politische Funktionen

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Karl Ausserer war vom 22. September 1885 bis zum 28. Dezember 1888 Abgeordneter des Abgeordnetenhauses im Reichsrat (VII. Legislaturperiode) und vertrat dort für das Kronland Steiermark die Kurie Städte 7 (Marburg, Windisch-Feistritz, Windischgratz, Hohenmauthen, Mahrenberg, Saldenhofen, Pettau, St. Leonhard, Friedau, Luttenberg, Polstrau). Die Mandatsniederlegung wurde in der Sitzung am 30. Januar 1889 verkündet.[3] Der Rücktritt erfolgte nach seinem am 28. Dezember 1888 abgelehnten Antrag auf Wiedereintritt in den deutschen Landtagsklub, der von der Vereinigten Deutschen Linken als Voraussetzung für die Aufnahme in den Klub angegeben wurde. Hintergrund bildete ein verlorenes Ehrengerichtsverfahren gegen Georg Ritter von Schönerer.

Klubmitgliedschaften

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Karl Ausserer war bis zum 15. Februar 1887 Mitglied im Deutschen Klub. Ab dem 22. Mai 1887 war er bei der Deutschnationalen Vereinigung und ab dem 24. Oktober 1888 fraktionslos.

Einzelnachweise

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  1. Foto von Matricula Online – Bozen, Taufbuch, 1838–1848, Seite 153, 4. Zeile, Eintrag Nr. 131, jpg-Nr. 156
  2. Ausserer, Karl Dr. phil., Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments, abgerufen am 26. Juni 2024.
  3. Mandatsniederlegung-Mitteilung. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0010, X. Session, S. 10406 rechts unten (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/spa