Karl Reitter

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Karl Reitter (* 1953 in Wien) ist ein österreichischer marxistischer Philosoph.

Reitter ist Lektor für Sozialphilosophie an der Universität Wien und wurde 2011 an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt auf Grundlage einer Arbeit zu Marx und Spinoza für das Fach Philosophie habilitiert.

In Der bewegte Marx (2008), eine Studie, die Reitter zusammen mit Gerhard Hanloser verfasst hat, kritisieren die Autoren, dass der sogenannte Zirkulationsmarxismus seinen Kapitalismusbegriff lediglich auf die ersten drei Kapitel von Das Kapital stützt und so zu keiner hinreichenden Kritik an den Ausbeutungsverhältnissen gelangt.

In Prozesse der Befreiung. Marx, Spinoza und die Bedingungen des freien Gemeinwesens (2011) geht es im Kern um das Verhältnis von Produktivkraft (Marx) und Tätigkeitsvermögen (Spinoza) einerseits und den Gegensatz von Autonomie/Selbstbestimmung und Heteronomie/Fremdbestimmung andererseits. In den „Flussnoten“ des Abschnitts Wie aktuell ist das politische Denken Spinozas tatsächlich? gelangt Reitter zu der Einschätzung, dass es Spinoza in seinem Theologisch-politischen Traktat vor allem darum geht, „zu verhindern, dass mit Berufung auf die Religion die politische Souveränität des Gemeinwesens angegriffen wird.“[1]

Reitter war Redaktionsmitglied der 2014 eingestellten Zeitschrift grundrisse. Seit 2015 ist er Redaktionsmitglied der Monatszeitschrift Volksstimme und engagiert sich seit der Jahrtausendwende für die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE).[2] 2022 wurde Reitter Redakteur des Jahrbuchs für marxistische Gesellschaftstheorie.

Reitter war von April 2015 bis März 2023 Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs.[3] Bei der Nationalratswahl in Österreich 2024 kandidiert Reitter für die Liste Madeleine Petrovic.[4]

Einzelnachweise

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  1. Prozesse der Befreiung. Marx, Spinoza und die Bedingungen des freien Gemeinwesens, Münster 2011, S. 473.
  2. Der Kampf um die Durchsetzung des Grundeinkommens. Abgerufen am 9. April 2021.
  3. Warum ich aus der KPÖ austrete. Abgerufen am 28. April 2023.
  4. Bundesministerium für Inneres, Bundeswahlvorschlag der Liste Madelaine Petrovic. Abgerufen am 31. August 2024.