Katharinenportal

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Katharinenportal
Das Katharinenportal auf einer 1930 veröffentlichten Darstellung von Mathilde Fabricius

Das Katharinenportal ist ein denkmalgeschütztes Portal in Magdeburg in Sachsen-Anhalt.

Es befindet sich in der Magdeburger Altstadt auf der Ostseite des Breiten Wegs unmittelbar südlich des Katharinenturmes (ehemals: Haus der Lehrer), nördlich des Häuserblocks Breiter Weg 27–30 und überspannt die Schopenstraße.

Architektur und Geschichte

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Das Portal entstand im Jahr 1668 als ein Werk von Tobias Wilhelmi senior.[1] Es war der Eingang zur Sankt-Katharinen-Kirche, die im Jahr 1679 neu eingeweiht wurde. Das Portal ist mit profiliertem Rundbogen gestaltet. Flankiert wird es von ionischen Pilastern, über denen sich ein gekröpftes Profilgesims sowie eine Kartusche befinden. Den Abschluss nach oben bildet ein profilierter Sprenggiebel, der von einer Figur der heiligen Katharina bekrönt wird. Die Figur hält einen Palmzweig und ein Rad, das Marterwerkzeug der Heiligen, als die typischen Attribute der Katharina.

1944 wurde die Kirche bei einem Luftangriff während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt. Nach Kriegsende wurden die erhaltenen Außenmauern abgerissen. Erhalten blieben zunächst die beiden Kirchtürme und das Portal. 1966 wurden dann auch die Türme abgerissen. Das Portal wurde jedoch geborgen. Die Skulptur der heiligen Katharina wurde in die Wallonerkirche gebracht, die übrigen Teile des Portals auf dem Gelände der Bauunternehmung Paul Schuster in der Münchenhofstraße 68 im Magdeburger Stadtteil Neue Neustadt eingelagert. 2016 wurde das Portal restauriert und nahe seinem ursprünglichen Standort wieder aufgebaut. Am 15. September 2016 war die Front fertigstellt und am 29. Oktober 2016 wurde das Portal mit Enthüllung der Statue der heiligen Katharina in einer großen Festveranstaltung der Bevölkerung übergeben. Rund 300 Magdeburger Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Feier teil.[2]

Im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt ist das Portal unter der Erfassungsnummer 094 06324 als Baudenkmal verzeichnet.[3]

  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 427.

Einzelnachweise

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  1. Hans Arnold Gräbke, Tobias Wilhelmi und die Magdeburger Barockskulptur nach dem Dreissigjährigen Kriege in Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 1927, Seite 232
  2. WoBau. Abgerufen am 23. Juni 2024.
  3. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 2669

Koordinaten: 52° 8′ 4,5″ N, 11° 38′ 18,4″ O