Kauf-nix-Tag
Der Kauf-nix-Tag (englisch Buy Nothing Day) ist ein konsumkritischer und wachstumskritischer[1] Aktionstag am letzten Freitag (Nordamerika) bzw. Samstag (Europa) im November. Er wird in über 60 Ländern organisiert.[2][3][4]
In den Vereinigten Staaten von Amerika ist dieser Tag zugleich der Black Friday, der Tag nach Thanksgiving, an dem viele US-Amerikaner frei haben und der Handel den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison mit Rabatten einleitet. Der Black Friday ist etwa der fünft-umsatzstärkste Tag des Jahres.[5][6] Durch einen 24-stündigen Konsumverzicht soll an dem Tag gegen „ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien internationaler Konzerne und Finanzgruppen“ protestiert und zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten und die weltweiten Auswirkungen angeregt werden. Ein bewusstes, auf Nachhaltigkeit abzielendes Kaufverhalten jedes Einzelnen soll gefördert werden.
Der Buy Nothing Day wurde 1992 vom kanadischen Künstler Ted Dave erfunden,[7] von der kanadischen Medien- und Werbeagentur Adbusters Media Foundation (für Greenpeace und die amerikanischen Grünen tätig) aufgegriffen und u. a. vom Esprit-Unternehmensgründer gefördert.[8]
In Deutschland wurde der Aktionstag in den 2000er Jahren vom Verein „Narra e. V.“ und der Konsumnetz-AG[9] des globalisierungskritischen Netzwerks Attac initiiert.[4]
Außerhalb der USA ist dieser Protesttag kaum bekannt und findet – von vereinzelten Aktionen von Gruppen wie Attac abgesehen – wenig Beachtung. In Österreich unterstützte vor allem das Kollektiv monochrom das Projekt; die Gruppe entschied sich aber, ab 2013 keine Aktionen mehr durchzuführen.[10]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Florian Rötzer: Informationsguerilla? In: Telepolis. 26. November 1997, abgerufen am 22. November 2020.
- Kauf-Nix-Tag. In: ORF.at. 25. November 2006, abgerufen am 22. November 2020.
- Maike Brzoska: Die Geldbörse bleibt heute zu. In: taz.de. 25. November 2006, abgerufen am 22. November 2020.
- Bernward Janzing: Debatte Ökonomie: Blasphemie zur Adventszeit. In: taz.de. 29. November 2008, abgerufen am 22. November 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stephan Kaufmann: Konsumkritik: Kauf nichts am Kauf-Nix-Tag. In: fr.de. 25. November 2017, abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ Are you celebrating Black Friday or Buy Nothing Day? USA Today, 25. November 2016, abgerufen am 26. November 2016 (englisch): „Join millions of us in over 60 countries […] for Buy Nothing Day […]“
- ↑ Abweichende Angaben je nach Quelle: greenpeace.ch (2011): 45 Länder (Agenda Kauf-nix-Tag ( vom 24. September 2015 im Internet Archive)); die von Attac im Jahr 2004 genannte Zahl „über 80“ wurde von vielen Medien übernommen.
- ↑ a b „Nix“ wird bei Ebay versteigert – Ausstellung in Berlin. Pause im Konsumrausch: Narra und Attac feiern den Kauf-nix-Tag. In: attac.de. 26. November 2004, abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ David Mikkelson, Arturo Garcia: Is Black Friday the Biggest Shopping Day of the Year? In: snopes.com. 28. November 2003, abgerufen am 20. November 2020 (englisch).
- ↑ Richard A. Feinberg: Christmas Shopping Facts and Figures. In: newswise.com. 22. November 2000, abgerufen am 20. November 2020 (englisch).
- ↑ Barbara Crook: Can you say bye to buying 1 day a year? The Vancouver Sun, 25. September 1992
- ↑ Thomas Fischermann: Unzeigen statt Anzeigen. Ein kanadischer Werbeprofi kämpft gegen den Konsumwahn. In: zeit.de. 9. November 2000, abgerufen am 20. November 2020.
- ↑ Attac-Konsumnetz Infoseite. In: jpberlin.de. Abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ Mitshoppen oder verweigern. In: Salzburger Nachrichten, 30. November 2013