Kaufhaus Lämmerhirt

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Pergola am Frauenplan, einstiger Standort des Modehauses Laemmerhirt

Das Kaufhaus Lämmerhirt oder Kaufhaus Laemmerhirt war ein Modehaus auf dem Frauenplan in Weimar.

Dieses Kaufhaus führten die Kaufleute Karl August Wilhelm Laemmerhirt (1834–1888), Paul Laemmerhirt (1859–1893), der Kommerzienrat Philipp Gustav Wilhelm Laemmerhirt (1861–1926) und zuletzt Philipp Hans Eduard Lämmerhirt (1902–1945) und Wilhelm Lämmerhirt (1901–1974).

Das Modehaus hatte die Hausnummer Frauenplan 19. Karl August Wilhelm Leamerhirt gründete 1858 ein Schnittwarengeschäft, das ab 1865 in der Frauentorstraße 14 als Mode- und Konfektionshaus geführt wurde. Bis 1891 folgten mehrere Um- und Anbauten. Das Modehaus wurde von Paul und Philipp Laemmerhirt 1888 übernommen, die auf dem Frauenplan ein vierstöckiges Geschäftshaus für Damen- und Kindermoden errichteten. Philipp und Wilhelm Lämmerhirt wiederum übernahmen 1926 die Leitung der Firma. Die Gebäude wurden bei den Luftangriffen 1945 zum Teil stark beschädigt. Die Firma bestand nach 1945 weiter, geführt von Wilhelm Lämmerhirt bis 1950 in dem teilweise wiederhergestellten Gebäude Frauenplan 19.[1] Das Kaufhaus wie auch die anderen Gebäude dieser Hauszeile wurden 1961 abgerissen. In der Hausnummer 17, also zwei Häuser weiter, wohnte zeitweise der Maler Max Liebermann.[2][3] Das abgerissene Kaufhaus war 1906 von Bruno Röhr errichtet worden, der wiederum dieses an die Stelle eines älteren gesetzt hatte.[4][5][6]

Die 2001 installierte Pergola auf Stahlrohren mit Drahtgespann[7] hat eine Höhe 5,5 m, was die Traufhöhe der damaligen Bebauung des 19. Jahrhunderts andeutet.[8] Die Pergola wiederum verweist auf das einstige Gebäude hin, das am Frauenplan den Krieg, wenn auch beschädigt, überstand und den Verlauf des einstigen Kaufhauses Lämmerhirt andeutet. Anstelle der völlig zerstörten bzw. abgerissenen Häuser wurde 1991 eine Grünanlage angelegt, weil das Geschäftshaus als störend angesehen wurde.[9]

Einzelnachweise

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  1. Art. Geschäftsleben, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 146–152. Hier S. 150.
  2. Volker Wahl: Wo der Maler Max Liebermann wohnte und wo nicht, Thüringer Allgemeine vom 8. Oktober 1920.
  3. [1]
  4. Kunstgewerbeblatt, Neue Folge, 19. Jahrgang 1907/1908, Heft 1 (Oktober 1907), S. 13 f. [2]
  5. Gitta Günther, Lothar Wallraf (Hrsg.): Geschichte der Stadt Weimar. 2. Auflage, Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1976, S. 412. (Datierung des Neubaus auf 1906)
  6. Frauenplan mit Straßenbahn auf Zeitsprung
  7. Frauenplan auf Weimar-Lese
  8. https://architekten-thueringen.de/aft/projekte/p/frauenplan_weimar-238.html
  9. Art. Frauenplan, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 124 f. Hier S. 125.