Kehlegg
Kehlegg (Dorf) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Dornbirn (DO), Vorarlberg | |
Gerichtsbezirk | Dornbirn | |
Pol. Gemeinde | Dornbirn | |
Koordinaten | 47° 24′ 1″ N, 9° 46′ 40″ O | |
Höhe | 794 m ü. A. | |
Einwohner der stat. Einh. | 486 (1. Jänner 2016) | |
Gebäudestand | 175 (15. Mai 2001 | )|
Postleitzahl | 6850 Dornbirn | |
Vorwahl | +43/5572 (Dornbirn) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Kehlegg (80301 051) | |
Blick auf Kehlegg mit dem Dornbirner First im Hintergrund | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; VoGIS |
Kehlegg ist ein Bergdorf im Gemeindegebiet der Stadt Dornbirn in Vorarlberg (Österreich). Mit einem eigenen Friedhof, Kindergarten, Volksschule, und Feuerwehrhaus hat sich die Ortschaft Eigenständigkeit bewahrt und profitiert gleichzeitig von den Vorteilen der Verbindung mit der Stadt Dornbirn, wie der Einbindung ins Stadtbus-Netz.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kehlegg liegt am östlichen Rand des Vorarlberger Rheintals und an den westlichen Ausläufern des Bregenzerwaldgebirges (Hochälpele-Weißenfluh-Gruppe) auf einer Höhe von 794 Metern Seehöhe. Die teilweise noch erhaltene naturnahe Landschaft ist von offenen Flächen, Waldzungen, Solitärbäumen (alten, allein stehende Obstbäumen, Ahornen und Kastanien) und Flurgehölzen geprägt. Die Landwirtschaft ist auch heute noch prägend für die Siedlungsstruktur des Dorfes. Seit den 1960er Jahren sind auch viele Einfamilienhäuser dazu gekommen. Der dörflich unberührte Charakter am Rande der Stadt Dornbirn hat zu teilweise hohen Grundstückspreisen geführt.
Namensherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Kehlegg, wird im Vorarlbergerischen als „Kälig“ bzw. „Kählegg“ ausgesprochen. Um 1354 wurde Kehlegg als „Kenlegg“ und um 1431 urkundlich laut Alt-Stifts-Kalendarium von 1570 „Kenleg(g)“ bezeichnet. Im Frühmess-Urbar von 1650 wird „Khienlegg“ geschrieben.[1] Der Name dürfte aus dem Romanischen kommen – „Kennel“ bezeichnet einen künstlichen Wasserlauf.[2] „Kenlegg“ bedeutet „Quellenegg“. Es wurde einst das Quellwasser durch einen hölzernen Kanal („Kennel“) zu den Bauernhöfen hinab geleitet.[3][4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kehlegg wird erstmals 1354 urkundlich erwähnt. 1630 oder 1635 wurde die Ortschaft vom Schwarzen Tod heimgesucht und soll beinahe entvölkert worden sein. Im Jahr 1732 wurden 21 Häuser und Scheunen bei einer Feuersbrunst zerstört. Ursprünglich bauten die Kehlegger Bauern vor allem Getreide und Flachs an, mit dem Ausbau der Straßen gewann die Viehzucht an Bedeutung. Um Weideflächen zur Verfügung zu stellen, wurden im unteren Teil des Dorfes steile Hänge gerodet. Auch die Nutzung des Wassers hatte wirtschaftliche Bedeutung; das ehemalige Bad Kehlegg am Steinebach wird im Bäderhandbuch von 1830 als Schwefelquelle mit gutem Trink- und Badewasser beschrieben. Auch Mineralwasser wurde in Kehlegg abgefüllt, es war ehemals landesweit bekannt.
1923 wurde das erste Telefon in Kehlegg im Gasthof Krone eingerichtet. Es beteiligten sich daran 22 Mitglieder, wobei pro Mitglied 96000 Kronen für den Anschluss zu entrichten waren. Am 14. Oktober 1923 wurde das erste Telefon fertig installiert (Rufnummer 171).[5]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kehlegg gehört politisch zur Stadt Dornbirn, deren Bürgermeisterin seit 2013 Andrea Kaufmann (ÖVP) ist. Daher ist die Bergparzelle Kehlegg nur ein Wahlsprengel Dornbirns und besitzt keinen eigenen Bürgermeister oder Ortsvorsteher.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kehlegg ist Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen und ein beliebtes Ausflugsziel der Dornbirner Stadtbevölkerung. Das Dorf verfügt über einen kompakten Siedlungskern mit zahlreichen Rheintalhöfen, von denen einzelne älter als 200 Jahre sind. Als architektonisch wertvoll gilt die im Jahr 1973 erbaute Bergkirche Maria Schnee, denn das Gebäude geht eine Beziehung mit der umgebenden Bergwelt ein. Die im inneren ausgestellte Madonna dürfte um 1470 entstanden sein und wird der Multscher Werkstatt zugeschrieben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Peer: Dokumentation der Kulturlandschaft. In: Dornbirner Schriften. Beiträge zur Stadtkunde, Band 36. Herausgegeben von Werner Matt. Vigl Druck Dornbirn, 2009
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizieller Webauftritt der Stadt Dornbirn
- Artikel Kehlegg im Dornbirn Lexikon des Stadtarchivs Dornbirn
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Egon Moser: Die Bergkirche Maria Schnee. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 31. Dezember 2020.
- ↑ Franz Kalb: Ortsnamen in Dornbirn. In: Stadtarchiv Dornbirn (Hrsg.): Dornbirner Schriften. Beiträge zur Stadtkunde, Band 41. Dornbirn, 2012, ISBN 978-3-901900-33-4
- ↑ Albert Bohle: Kehlegg, III. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 31. Dezember 2020.
- ↑ Nach Johann Christoph Adelung in "Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart", Wien 1811, Stichwort: "Der Canal", wird Kännel, Kennel häufig im Oberdeutschen für eine jede Rinne oder Röhre gebraucht und ist mit dem engl.: "channel" für Kanal verwandt. Im Vorarlbergerischen wird noch heute das Wort "Käner" bzw. "Dachkäner" für die Regenrinne verwendet.
- ↑ Egon Moser: Kehlegg 25. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 31. Dezember 2020.