Klaus Erika Dietl

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Klaus Erika Dietl (* 12. Juli 1974 in Rosenheim als Klaus Erich Dietl) ist ein Maler und Medienkünstler. Seine Arbeiten sind häufig performativ, interaktiv und beschäftigen sich mit Themen des aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskurses. Sein erster Langfilm Das letzte Loch ist der Mund erschien 2017. Seitdem wendet sich Dietl verstärkt Medien als Kunstform und kunstpädagogischen Projekten zu.

Klaus Erika Dietl in seinem Münchner Atelier

Nach einem Studium der Kunsterziehung an der LMU München und anschließend "Bildnerisches Gestalten und Therapie" an der Akademie der Bildenden Künste München folgten verschiedene malerische und grafische Arbeiten, bevor sich Dietl 2009 unter dem Projektnamen "Kommando Agnes Richter" der Kunst im öffentlichen Raum zuwandte. Im Rahmen eines Strick-Flashmobs wurden 2011 in Frankfurt am Main besonders Plätze rund um die Börse zum Objekt urbaner Kunstarbeiten in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation Frankfurt.[1]

Ab 2012 begann Klaus Dietl die Arbeit an einem ersten Kurzfilm My Name Is Luka, Call Me Catherine, der für den Preis missing link an der International Psychoanalytic University Berlin nominiert wurde.[2]

Durch die Zusammenarbeit mit der Singer-Songwriterin Laura Melis Theis und seiner künstlerischen Partnerin Stephanie Müller entstanden vermehrt internationale Musikprojekte, die ab 2015 unter dem Titel ALLIGATOR GOZAIMASU veröffentlicht wurden und durch virtuelle Kooperationen während der Corona Pandemie mediale Aufmerksamkeit erlangten. [3] Im Sommer 2024 brachte das Kollektiv ALLIGATOR GOZAIMASU mehr als 50 Künstler und Künstlerinnen bei einer Gemeinschaftsausstellung im Kunstpavillion München zusammen.[4]

Im Rahmen von kunstpädagogischen Projekten war Klaus Dietl an Universitäten in Salzburg, Linz und der HFF München tätig.[5][6]

Zu zahlreichen Ausstellungen die von Dietl gestaltet oder kuratiert wurden, hat der Künstler Schriften herausgegeben, die sich mit der Rolle von Kunst und Kultur im Bereich von Subkultur und DIY Kunst auseinandersetzen.[7]

Klaus Erika Dietl lebt und arbeitet in München.

Preise, Auszeichnungen und Förderungen

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Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller bei der Verleihung des Kulturförderpreis Rosenheim 2022
  • 1. Preis für junge, zeitgenössische Kunst, Mixed Media Skulptur „Kontrollorgang“, verliehen von der Stadt Wasserburg am Inn und dem AK68 - 2013
  • Stipendium für Bildende Kunst / gefördert vom Goethe Institut London/ Repertory Theatre, Birmingham, UK – 2017
  • Atelierförderung – Antonie-Leins-Künstlerhaus, Horb am Neckar, Germany – seit April 2017
  • Stand By - Medienkunststipendium, gefördert von: ARGEkultur, Kunstverein Salzburg - 2020
  • Kulturförderpreis der Stadt Rosenheim - 2022[8]

Ausstellungen und Auftritte (Auswahl)

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  • Kommando Agnes Richter, textile Interventionen im öffentlichen Raum im Rahmen des Festivals „Playing The City 3“ / Kunsthalle Schirn, Frankfurt am Main - 2011
  • Das Unarchivierbare Archivieren, Eröffnungsperformance im Rahmen der internationalen Fachkonferenz des documenta Archivs, documenta Halle, Kassel - 2018[9]
  • Beihilfe zum Bankrott, Mixed Media Installation und Performance / Haus der Kunst, München - 2019[10]
  • A Clearer Mirror, Videoprojekt mit Rawan Risheq, Goethe Institut, Amman, Jordanien - 2020[11]
  • Medien. Kunst. Realitäten, Gruppenausstellung/ Video-, Textilinstallation/ Stadtgalerie Salzburg, Österreich - 2022[12]
  • Klangmanifeste, Festival für Soundkunst, echoraum, Wien, Österreich - 2024
  • Intervall & Zufall, Gruppenausstellung Alligator Gozaimasu, Kunstpavillion, München - 2024
Mitwirkende im Film Das letzte Loch ist der Mund - Regie Klaus Erich Dietl

Unter dem Titel Das letzte Loch ist der Mund[13] veröffentlichte Klaus Erika Dietl zusammen mit Stephanie Müller seinen ersten Langfilm. Die No-Budget-Produktion wurde über Crowd-Funding finanziert[14] und hatte am 25. Juli 2017 Premiere in München.[15] Der Film "stellt die Frage nach den Para­do­xien des Lügens, besonders im forma­li­sierten Sprach­ge­brauch des Rechts­system"[16].

Der Film Versprechen und anderes Versagen, an dem Dietl über mehrere Jahre als Episodenfilm arbeitete, wurde 2019 erstmal gezeigt.[17]

Sein Kurzfilm Take A Stand, But What To Wear? (OK DECAY) - hatte 2018 auf den Kurzfilmtagen Oberhausen Premiere.

Einzelnachweise

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  1. Frankfurt wird zur Knitting City! | DIY: Die Mitmach-Revolution. Abgerufen am 10. Juli 2024 (deutsch).
  2. PSZ Psychoanalytisches Seminar Zürich: missing link - Preisverleihung 2014. In: https://www.psychoanalyse-zuerich.ch/. PSZ Psychoanalytisches Seminar Zürich, 24. Januar 2014, abgerufen am 10. Juli 2024.
  3. Band of many voices: Alligator Gozaimasu release first episode in 2020 series - The Wire. Abgerufen am 10. Juli 2024 (englisch).
  4. Initiative Münchner Galerien zeitgenössischer Kunst – Alligator Gozaimasu. Abgerufen am 10. Juli 2024 (deutsch).
  5. Medien.Kunst.Realitäten. Abgerufen am 10. Juli 2024.
  6. admin: subnetAIR: Meet the artists : Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl. In: subnet. 19. Februar 2020, abgerufen am 10. Juli 2024 (deutsch).
  7. AAP Volltextsuche Dietl Klaus Erich. Abgerufen am 10. Juli 2024.
  8. OVB Heimatzeitungen | Kulturförderpreis geht an Künstlerpaar. 21. Oktober 2022, abgerufen am 10. Juli 2024.
  9. Konferenz: Archiving the Unarchivable – Das Unarchivierbare archivieren - Termine & Veranstaltungen - Aktuell - documenta archiv. Abgerufen am 10. Juli 2024.
  10. Beihilfe zum Bankrott | Pirckheimer-Gesellschaft. Abgerufen am 10. Juli 2024.
  11. Rawan Risheq & Klaus Erika Dietl. Abgerufen am 10. Juli 2024.
  12. Stadt Salzburg-Beatrice Bleibler: Medien.Kunst.Realitäten. Abgerufen am 10. Juli 2024.
  13. Klaus Erich Dietl: Das letzte Loch ist der Mund. 3. Oktober 2017, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  14. Klaus Dietl: Das letzte Loch ist der Mund - Spezial-DVD-Edition - Ein falsches Wort. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  15. Veranstaltungskalender: Filmpremiere "Das Letzte Loch ist der Mund" @ Lenbachhaus. In: MUCBOOK. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  16. Das letzte Loch ist der Mund (D 2017) : Filminfo : artechock. Abgerufen am 10. Juli 2024.
  17. Florian KrausFür MUCBOOK unterwegs in der Stadt Meist, wenn es um Kultur oder Politik geht: Münchner Gesichter: Künstlerin Stephanie Müller. In: MUCBOOK. 19. Juli 2019, abgerufen am 10. Juli 2024 (deutsch).