Kollytos

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Kollytos (altgriechisch Κολλυτός Kollytós, mitunter auch Kolyttós) war ein zentral gelegener, verkehrsreicher Stadtteil des antiken Athen westlich und südlich der Akropolis.

Kollytos gehörte als Demos zur Phyle Aigeis. Der Name des Stadtteils wurde auf den eponymen Heros Kolyttos zurückgeführt. Im Rat (bulḗ) von Athen stellte Kollytos traditionell drei Ratsmitglieder (buleutaí); in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. sind jedoch vier Ratsmitglieder aus Kollytos bezeugt.[1] Trotz des städtischen Charakters wurde in Kollytos wie in anderen Demen ein ländliches Fest des Gottes Dionysos mit Theateraufführungen (sowohl Tragödien als auch Komödien) gefeiert.[2] Die Hauptstraße, die als Markt diente, hieß stenōpós Kollytós („enger Kollytos“).

Die genaue Lokalisierung des Stadtteils und seiner Hauptstraße ist in der modernen Forschung kontrovers diskutiert worden. Sicher ist, dass Kollytos westlich und südlich der Akropolis und unmittelbar südlich der Agora lag und an den Demos Melite angrenzte.[3] Im 3. Jahrhundert v. Chr. stellte der Gelehrte Eratosthenes fest, dass es keine Markierung der Grenze zwischen Kollytos und Melite gab.[4]

In Kollytos war der Wohnsitz der Familie des berühmten athenischen Philosophen Platon.

  1. Arnold W. Gomme: The Population of Athens in the Fifth and Fourth Centuries B.C. Oxford 1933, S. 57.
  2. Zu diesem Fest siehe David Whitehead: The Demes of Attica 508/7 – ca. 250 B.C. Princeton 1986, S. 212–222.
  3. Siehe dazu Walther Judeich: Topographie von Athen, 2. Auflage, München 1931, S. 169 und Anm. 1, zur Straße S. 180; Ernst Honigmann: Kollytós. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Band 11/1, Stuttgart 1921, Sp. 1106f.; John S. Traill: The Political Organization of Attica, Princeton 1975, S. 40; Rodney S. Young: An Industrial District of Ancient Athens. In: Hesperia 20, 1951, S. 135–288, hier: 140–143; William Kendrick Pritchett: The Attic Stelai. Part I. In: Hesperia 22, 1953, S. 225–299, hier: 275f.; David M. Lewis: Notes on Attic Inscriptions (II): XXIII. Who Was Lysistrata? In: The Annual of the British School at Athens 50, 1955, S. 1–36, hier: 16f.
  4. Siehe dazu David Whitehead: The Demes of Attica 508/7 – ca. 250 B.C. Princeton 1986, S. 26–28.

Koordinaten: 37° 57′ N, 23° 43′ O