Kombinat Oberbekleidung Lößnitz

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VEB Kombinat Oberbekleidung Lößnitz
Rechtsform VEB Kombinat
Gründung 1980
Auflösung 1990
Auflösungsgrund Privatisierung
Sitz Lößnitz/Erzgebirge,
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Mitarbeiterzahl 18.453[1]
Branche Textilindustrie
Stand: 30. Juni 1990

Der VEB Kombinat Oberbekleidung Lößnitz war ein Kombinat in der DDR mit Sitz in Lößnitz/Erzgebirge. Stammbetrieb des Kombinats war der VEB Lößnitzer Bekleidungswerke. Im Kombinat waren Betriebe zusammengefasst, die Oberbekleidung herstellten. Das Kombinat beschäftigte in den 1980er Jahren etwa 18.000 Personen. 1990 wurde das Kombinat aufgelöst, kaum einer der zugehörigen Betriebe wurde weitergeführt.

Das Kombinat wurde 1980 gebildet und war dem Ministerium für Leichtindustrie direkt unterstellt.[2] Es gab noch drei weitere Kombinate mit ähnlicher Ausrichtung mit Sitz in Berlin, Cottbus bzw. Erfurt, die vom Ministerium für Leichtindustrie zentral geleitet wurden. Weitere zentralgeleitete Kombinate der Leichtindustrie können in der Liste von Kombinaten der DDR eingesehen werden.

In den Betrieben des Kombinat Oberbekleidung Lößnitz wurde Oberbekleidung für Damen und Herren sowie für Kinder produziert. Ab 1984 war VEB Lößnitzer Bekleidungswerke Stammbetrieb des Kombinats. Das Kombinat war Leitbetrieb für Herrenmode in der DDR. Nach Auflösung des Kombinats 1990 wurde 1991 die Oberbekleidung Lößnitz AG i. A. als Rechtsnachfolger bis zur endgültigen Liquidation gebildet.

Betriebe und Produkte

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Produktion von „Jugendmode“ im VEB Leipziger Bekleidungswerke

Zu den Betrieben des Kombinats gehörten unter anderem:

Die Aktiengesellschaft Lößnitzer Bekleidungswerk in Lößnitz wurde nach 1945 enteignet und in VEB Lößnitzer Bekleidungswerk umfirmiert. Ab 1952 unterstand der VEB der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Herrenkonfektion, dann ab 1954 der VVB Konfektion und ab 1956 der Hauptverwaltung Bekleidung beim Ministerium für Leichtindustrie. 1958 wurde das Werk wieder der VVB Konfektion mit Sitz in Berlin unterstellt.[3]

Die VEB Lößnitzer Bekleidungswerke stellten ab 1974 Jugendmode der Marke „Lößnitz 25“ her, die als erste in der DDR produzierte Bluejeans gilt. Die Zahl „25“ in der Marke bezieht sich auf den 25. Republikgeburtstag der DDR. Die Jeansanzüge wurden in hellblauer, dunkelblauer und roter Farbe produziert. 1974 wurden in Lößnitz 140.000 Jeanshosen und -jacken hergestellt, 1975 dann 277.000 und 1977 etwa 375.000 Stück. Trotz dieser Steigerungen reichte die Produktion nicht aus, die Nachfrage zu bedienen. Die Marke wurde 1978 in „El Pico“ umbenannt.[4]

1980 wurde der Betrieb dem neugegründeten VEB Kombinat Oberbekleidung Lößnitz unterstellt, dessen Stammbetrieb der VEB von Januar 1984 bis Dezember 1989 war. Das Unternehmen wurde von der Treuhandanstalt 1990 in die Lößnitz-Kleidung GmbH, Sitz Lößnitz umgewandelt und bis 1996 liquidiert.[3]

Commons: VEB Kombinat Oberbekleidung Lößnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Die Wirtschaft – Unabhängige Wochenzeitung für Wirtschaft, Handel und Finanzen“ (Hrsg.): Kombinate: Was aus ihnen geworden ist. Reportagen aus den neuen Ländern. Verlag Die Wirtschaft, München 1993, ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381. (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien, Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR)
  2. Bundesministerium des Innern (Hrsg.): DDR-Handbuch, 3. und erweiterte Auflage. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1985, ISBN 978-3-8046-8642-7, S. 907. (Stichwort „Ministerium für Leichtindustrie“, Stand 1981/1982)
  3. a b VEB Lößnitzer Bekleidungswerke, Gechsichte im Sächsischen Staatsarchiv. (Abgerufen im Dezember 2022)
  4. Rebecca Menzel: Jeans in der DDR : vom tieferen Sinn einer Freizeithose. Ch. Links, Berlin 2004, ISBN 978-3-86153-335-1, S. 113–114.