Kommission für verborgene Gräberfelder
Die Kommission für verborgene Gräberfelder (slowenisch: Komisija za reševanje vprašanj prikritih grobišč) war eine von 2005 bis 2008 arbeitende Kommission der slowenischen Regierung. Ihre Aufgabe war es, Massengräber aus dem Zweiten Weltkrieg und der unmittelbaren Nachkriegszeit zu finden und zu dokumentieren. Mit Ablauf der Legislaturperiode der achten slowenischen Regierung nach der Unabhängigkeit beendete die Kommission ihre Arbeit.[1]
Aufträge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Überwachung der Registrierung von Massengräbern für Massaker- und Revolutionsopfer aus der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der Republik Slowenien.
- Ausarbeitung eines konkreten Tätigkeitsprogramms für den ordnungsgemäßen Schutz und die Pflege dieser Gräber
- Abgabe von Stellungnahmen zu Fragen im Zusammenhang mit bestehenden und neu entdeckten Gräbern und Massengräbern
- Beteiligung am Verfahren zur Erlangung einer konzeptionellen Lösung für die Kennzeichnung dieser Grabstätten in Slowenien
- Laufende Überwachung der Entwicklung von Gedenkstätten, zu, Beispiel im Kočevski Rog
- Unterbreitung von Vorschlägen und Initiativen an die Regierung der Republik Slowenien bezüglich der Regelung und des Gedenkens an die Grabstätten.[1]
Arbeitsergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Register der verborgenen Gräber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe Hauptartikel: Massengräber in Slowenien (Zusammenstellung der bis 2009 gefundenen Standorte)
Im Jahr 2009 wurde ein durch Mitja Ferenc erarbeitetes Register der Standorte entdeckter Massengräber veröffentlicht, das in Form einer interaktiven Karte bei Geopedia verfügbar ist und den Nationalitätsbezug der Grabstätten mit anzeigt.[2]
Kommissionsbericht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommission legte der slowenischen Regierung im Oktober 2009 ihren Bericht vor.
Die Dokumentation wurde für den Rechenschaftsbericht der Europäischen öffentlichen Anhörung zu den von totalitären Regimen begangenen Verbrechen vom 8. April 2008 verwendet, der von der slowenischen Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union (Januar–Juni 2008) und der Europäischen Kommission organisiert wurde.[3] Diese Anhörung war eine der vorbereitenden Maßnahmen für die Entschließung des Europäischen Parlaments zum Gewissen Europas und zum Totalitarismus vom 2. April 2009.
Kommissionsmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jože Dežman, Vorsitzender (Direktor des Museum für neuere Geschichte Sloweniens)
- Miha Movrin (Ministerium der Justiz der Republik Slowenien)
- Metka Černelč (Ministerium für Umwelt und Raumplanung der Republik Slowenien)
- Majda Pučnik Rudl (Stadtbezirk Ljubljana-Šiška)
- Ludvik Puklavec (Verband der Gesellschaften zwangsmobilisierten Slowenen in der deutschen Wehrmacht 1941-1945)[4][5]
- Davorin Mozetič
- Marko Štrovs (Staatssekretär, Ministerium für Arbeit, Familie und soziale Angelegenheiten der Republik Slowenien)
- Janez Črnej[6]
- Blaž Kujundžič (Statistisches Amt der Republik Slowenien)
- Andrej Vovko (Wissenschaftliches Forschungszentrum der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste)
- Nataša Kokol Car (Finanzministerium der Republik Slowenien)
- Pavel Jamnik (Innenministerium der Republik Slowenien)[7]
- Davorin Vuga (Ministerium für Kultur der Republik Slowenien)
- Milan Sagadin (Institut für den Schutz des kulturellen Erbes Sloweniens ZVKDS[8])
- Jožef Bernik[9]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Massengräber in Slowenien
- Barbara-Stollen (Huda-Jama)
- Bleiburg-Massaker
- Teharje
- Tragödie von Viktring
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sascha Petelin: Die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Slowenien. Köln: Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien, 1997. PDF.
- Von Tito-Straßen und Massengräbern in Slowenien: Schatten der Vergangenheit. ORF, 8. April 2017. PDF.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Kommission (Stand 2.11.2008 - Internet Archive)
- Interaktive Karte zu den Standorten der verborgenen Gräber in Slowenien auf Geopedia.si
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Offizielle Website der Kommission (Stand 2.11.2008 - [./Internet_Archive Internet Archive])
- ↑ Geopedia-Karte. Lokacije prikritih vojnih grobišč (Standorte der verborgenen Kriegsgräber). Vir: Služba za vojna grobišča, Ministrstvo za delo, družino in socialne zadeve. Datum: 2009. Abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ European Public Hearing on "Crimes Committed by Totalitarian Regimes” Archived 2012-01-17 Wayback Machine. Slovenian Presidency of the Council of the European Union (January–June 2008) and the European Commission.
- ↑ O nas | Zveza društev mobiliziranih Slovencev v nemško vojsko 1941 - 1945. 16. Juli 2011, abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ Marjan Znidaric/Joze Dezman/Ludvik Puklavec (Hrsg.), Nemska mobilizacija Slovencev v drugi svetovni vojni (Deutsche Mobilisierung der Slowenen im Zweiten Weltkrieg), Celje 2001
- ↑ Ivo Žajdela: Čeprav je Slovenija prepredena z množičnimi grobišči iz leta 1945, jih nikjer ni toliko kot na območju Celja. In: reporter.si. 14. Juli 2019, abgerufen am 19. Juli 2023 (slowenisch).
- ↑ Remains Found in Konfin Mass Grave Already Identified. 2. Dezember 2008, abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ Institute for the Protection of Cultural Heritage of Slovenia. Abgerufen am 19. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Bernik, Jože (1924–2011) - Slovenska biografija. Abgerufen am 19. Juli 2023.