Krankenwagen (Sf. 2)

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Krankenwagen (Sf. 2)
Krankenwagen (Sf. 2)

Krankenwagen (Sf. 2)

Basisinformation
Hersteller siehe Produktion
Technische Daten
Eigengewicht 0,98 t
Nutzlast 0,78 t
Gesamtgewicht 1,76 t
Länge 4,29 m
Breite 1,85 m
Höhe 2,35 m
Spurweite 1,53 m
Bodenfreiheit 40 cm
Bereifung Gummi

Der Krankenwagen (Sf. 2) (Sf = Sanitätsfahrzeug) war ein zweispännig oder durch Motorkraft gezogenes Pferdefuhrwerk zum Transport von Verwundeten und wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eingesetzt.

Der zweispännige Krankenwagen (Sf. 2) wurde am 17. März 1939 das erste Mal in einem Bericht des Oberkommando des Heeres erwähnt und offiziell eingeführt. Dieses Fahrzeug sollte den Krankenwagen (Sf. 1) ersetzen, dessen Fertigung 1939 eingestellt wurde. Der Krankenwagen (Sf. 2) wurde stark verbessert und an den Anforderungen der damaligen Zeit angepasst. So hatte dieses Fahrzeug viele konstruktive Merkmale aus dem Kraftfahrzeugbau erhalten. Mit Hilfe einer Zuggabel konnte dieses Fuhrwerk nicht nur von Pferden, sondern auch von Kraftfahrzeugen gezogen werden.[1]

Der Krankenwagen (Sf. 2) bestand hauptsächlich aus Stahl, Leichtmetall, Gummi, Glas, Leder und Bronze.[1]

Firma[1] Ort[1]
Fahrzeugbau Schuhmann GmbH Werdau
Karosserie- und Fahrzeugwerke Ernst Dietsch Glogau
Klöckner-Humbold-Deutz Berlin-Tempelhof

Technische Daten

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Der Krankenwagen (Sf. 2) war ein zweiachsiges Fahrzeug, welches durch das Protznagelsystem zusammengehalten wurde. Die Räder waren luftbereifte Stahlscheibenräder mit Kurbel-Schwingachsen. Das Vorderwagengestell besaß eine lenkbare Achse, Deichselträger mit Stahldeichsel, Hinterbracke und ein Ortscheit. Alternativ konnte die Stahldeichsel durch eine Zuggabel für den motorisierten Zug ausgetauscht werden. Das Hinterwagengestell trug den Wagenkasten, den geschlossenen Krankenwagenaufbau aus Leichtmetall und den Bockkasten mit Sitzfläche und Trittbrett. Im Bockkasten wurden Vorratssachen, Zubehör und Verpflegung mitgeführt. Zur weiteren Ausrüstung des Krankenwagens gehörte ein 20 l Fass mit Trinkwasser, einer kleiner Ofen für den Patientenraum und diverses Sanitätsmaterial, welches in vier Fächern zwischen dem oberen Bockkasten und dem Krankenraum untergebracht war.[2]

Der Krankenwagenaufbau verfügte an jeder Seite über zwei Fenster und am Heck über eine zweiflügelige Tür, ebenfalls mit je einem Fenster. Damit die liegenden Verwundeten im Aufbau relativ ruhig transportier werden konnten, waren die Halterungen für die vier Krankentragen gefedert gelagert. Alternativ konnten auch zwei liegende und vier sitzende oder acht sitzende Verwundete transportiert werden. Dazu gab es an beiden Seiten abklappbare Sitzbänke.[2]

Der Krankenwagen (Sf. 2) diente hauptsächlich zum Transport von vier schwerverwundeten im liegenden Zustand oder acht leichter Verwundeten im sitzenden Zustand. Gemäß den Kriegsstärkenachweisen (KStN) Nr. 1309 vom 1. Oktober 1943 und Nr. 1309a vom 1. April 1944 verfügten die Sanitätskompanien b (n/A) und b (Infanteriedivision 44) über je vier Krankenwagen. Feldlazarette nach Kriegsetat 44 besaßen zwei Fahrzeuge. Dabei erhielten die Sanitätskompanien schwere und die Feldlazarette leichte Zugpferde.[1]

Nach dem Krieg wurden vereinzelt Krankenwagen (Sf. 2) vom Deutschen Roten Kreuz eingesetzt.[1]

Die Krankenwagen (Sf. 2) erhielten eine feldgraue (RAL 6006) oder weiße (RAL 9001) Lackierung.[1]

  • Wolfgang Fleischer: Deutsche Infanteriekarren, Heeresfeldwagen und Heeresschlitten 1900 – 1945. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1995.
  • Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform; Wagen, Karren, Schlitte und Ausrüstungen bis 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2022.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform. S. 286.
  2. a b Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform. S. 285.