Kutzerow
Kutzerow Gemeinde Uckerland
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Koordinaten: | 53° 25′ N, 13° 46′ O | |
Höhe: | 50 m ü. NHN | |
Einwohner: | 145 (Dez. 2015)[1] | |
Postleitzahl: | 17337 | |
Vorwahl: | 039853 | |
Lage von Kutzerow in Brandenburg | ||
Südwestansicht der Gutsanlage
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Kutzerow ist ein bewohnter Gemeindeteil im Ortsteil Jagow der amtsfreien Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark in Brandenburg.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt zwei Kilometer südwestlich von Jagow und elf Kilometer südlich von Strasburg (Uckermark). Die Nachbarorte sind Uhlenhof im Norden, Taschenberg und Jagow im Nordosten, Bandelow im Osten, Lauenhof und Steinfurth im Südosten, Holzendorf im Süden, Zernikow und Augustfelde im Südwesten, Dolgen im Westen sowie Hetzdorf und Zarnkehöfe im Nordwesten.[3]
Orts- und Gutsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Historie von Kutzerow[4] wurde im Kern durch die Entwicklung des Rittergutes geprägt,[5] zunächst auch von der Familie von Holtzendorff, deren Hauslinie Kutzerow bis 1606 existierte[6] und vorher mit vielen uckermärkischen Gutsbesitzerfamilien verbunden war.[7] Über viele Jahrhunderte besaß dann die Familie von Winterfeld dieses Gut. Bereits vom 20. März 1645 liegen Lehnbriefe des Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu Cölln an der Spree vor, hier für die unmündigen Söhne des brandenburgischen[8] Hof-Kämmerer Adam von Winterfeld.[9] Die Adelsfamilie brachte über die Generationen verschiedene Persönlichkeiten[10] hervor und verheiratete sich mit dem preußischen Landadel.[11] So stammte der spätere Generalmajor Georg Levin von Winterfeld aus Kutzerow und war hier auch Erbherr. Des Weiteren war der Landrat Karl Detlef von Winterfeld-Kutzerow zugleich auch Direktor der Uckermärkischen Ritterschaftsdirektion, dem faktischen Kreditgeber für größere Land- und Forstwirtschaftbetriebe.[12] Kutzerow selbst gehörte zeitgleich in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem größeren Güterkomplex.[13][14] Nach den Angaben des Genealogischen Handbuch des Adels heiratete Luise von Winterfeld in Felchow[15] den Kurt von Wedel-Pinnow (1846–1927) und dieser wurde Gutsbesitzer von Kutzerow. Sein Nachfolger wurde der Enkel Hans von Wedel (1876–1948), verheiratet mit Elisabeth von Restorff, als deren Erbe der Sohn Hans-Curt von Wedel nachmals bestimmt wurde.
Kutzerow soll schon vor 1600 in Jagow eingepfarrt gewesen sein und erhielt erst nach 1648 eine eigene Kirche. Den Patron stellte bis 1945 die jeweilige Gutsbesitzerfamilie.[16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VIII – Uckermark – A–L. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 21. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-035-7, S. 558 f.
- Kutzerow, in: Chronik der uckermärkischen Dörfer Jagow mit Karlstein und Lauenhof, Kutzerow mit Dolgen, Taschenberg mit Uhlenhof und Taschenberger Ausbau. Schibri-Verlag, Milow, Strasburg, Berlin 2013. ISBN 978-3-86863-101-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kutzerow im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jagow. Abgerufen am 29. September 2024 (deutsch).
- ↑ Gemeinde Uckerland – Ortsteile – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, abgerufen am 10. Februar 2022.
- ↑ BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
- ↑ Kaiser Karl's IV. Landbuch der Mark Brandenburg nach den handschriftlichen Quellen. In: Ernst Fidicin (Hrsg.): Das Landbuch. V. Die Ukermark. J. Guttentag, Berlin 1856, S. 150 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie. 1. A – K, H. Ludwig Rauh, Berlin 1855, S. 372 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter. 1878. 3. Auflage. von Holtzendorff. Buschak & Irrgang, Brünn 1878, S. 281 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Gustav von Arnim-Criewen: Beiträge zur Geschichte des von Arnim'schen Geschlecht's. Band 1. A. Haack, Berlin 1883, S. 201 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Adolf von Winterfeld: Geschichte des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Mit besonderer Berücksichtigung der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeisterthums Sonnenburg. Hrsg.: Johanniterorden. 3. Die Ballei Brandenburg unter den Herrenmeistern bis zur Aufhebung der Ballei, Joachim Sigismund, Markgraf zu Brandenburg (1624 – 1625). Martin Berendt, Berlin 1859, S. 732 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Ludwig Gustav von Winterfeld-Damerow: Geschichte des Geschlechts von Winterfeld. 2. 2. V. Capitel, enthält die Geschichte der drei Linien des Winterfeld'schen Geschlechts, V. Capitel A. Die Geschlechtslinie der Priegnitz. Selbstverlag. Gedruckt bei F. W. Kalbersberg`s Buchdruckerei Prenzlau, Damerow 1863, S. 515–516 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Leopold Nedopil: Deutsche Adelsproben aus dem deutschen Ordens-Central-Archive. Band 2. Wilhelm Braumüller, Wien 1868, S. 520–523 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Ludw. A. Clericus, Hans von Sydow: Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. 1876. Hrsg.: Verein Herold zu Berlin. 4. Auflage. Genealogie Der Familie Von Sydow. Von Hans Von Sydow., Heft IV. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1876, S. 331 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1845. Ministerium des Innern. VI. Die Ritterschaftlichen Credit-Vereine, 1. Die Haupt-Ritterschafts-Direction der Kur-und Neumark zu Berlin. c. Deckersche Geh. Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1845, S. 202 (google.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter. 1. Auflage. Provinz Brandenburg., Prenzlau. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 90 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adel. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB Vorgänger. 1. Auflage. Band 24, Nr. 16. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 254 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. In: "Der Gotha". Erster Jahrgang Auflage. W. Wedel, A. Erster Stamm. I. Linie. 2. Haus Cremzow. Kutzerow. Justus Perthes, Gotha 10. Januar 1900, S. 857–859 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
- ↑ Ernst Fidicin: Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise, Städte, Rittergüter, Stiftungen und Dörfer in derselben, als Fortsetzung des Landbuchs Kaiser Karl`s IV. Reprint 1974 Walter de Gruyter. 2015 Klaus D. Becker Potsdam Auflage. IV. Der Kreis Prenzlau. Der Kreis Templin. Der Kreis Angermünde, Kutzerow. Selbstverlag, Berlin 1864, ISBN 978-3-88372-123-1, S. 62–63 (google.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).