Laasower Mühle

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Laasower Mühle, ehemaliges Mühlengebäude, Südseite
Laasower Mühle mit Mühlgraben
Laasower Mühle Ostseite bzw. Straßenseite
Laasower Mühle, ehemaliger Mühlteich

Die Laasower Mühle war eine Wassermühle und ein Wohnplatz im Ortsteil Laasow der Gemeinde Spreewaldheide im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg). Sie wurde bereits 1340 erstmals urkundlich genannt.

Laasower und Laasower Mühle auf dem Urmesstischblatt 4050 Straupitz von 1846

Die Laasower Wassermühle liegt etwa 800 Meter östlich vom Ortskern von Laasow. Die Wassermühle wurde durch das Ressener Mühlenfließ angetrieben.

Die Laasower Wassermühle existierte bereits 1340; in diesem Jahr belehnte Markgraf Ludwig von Brandenburg Conrad und Dietrich den Jüngeren von Ihlow mit der Herrschaft Straupitz, darunter befand sich auch das Dorf Laasow mit der Mühle.[1] 1447 verkaufte Dietrich von Ihlow den Rittersitz Straupitz mit allem Zubehör, nämlich Straupitz mit Weinberg und Vorwerk, Laasow mit der Mühle, Butzen, Byhlen, Byhleguhre, Mochow und Groß Liebitz an die Brüder Caspar, Heinrich und Franz, Burggrafen von Dohna.

Nachweislich seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte zur Wassermühle auch eine Windmühle. Die Mühle(n) von Laasow waren herrschaftliche Mühlen, die zur Standesherrschaft Straupitz gehörten. Vermutlich wurden sie nur von einem Müller betrieben, zumindest ab 1820 war das so. Ab 1740 war die Laasower Wassermühle verpachtet.[2] Im Schmettauschen Kartenwerk von 1767/87 sind sowohl die Wassermühle als auch die Windmühle durch Mühlensymbole angedeutet.

1783 brannte die Laasower Windmühle ab. Die Mühlenbesitzerin Anna Maria Liebsch suchte um Unterstützung aus der Hauptbrandkasse des Markgraftums Niederlausitz nach.[3]

Die Topographisch-militärische Karte von Sachsen, 1:180.000 von 1812, Blatt Lübbenau bis Guben verzeichnet lediglich die Wassermühle.[4] 1814 brannte die Windmühle erneut ab. Die Mühle war aber bereits brandversichert, und der Müller erhielt die Brandversicherungssumme ausbezahlt.[5]

1820 werden die Laasower Mühlen, eine Wasser- und eine Windmühle beschrieben; dazu gehörte ein Wohngebäude mit fünf Einwohnern.[6] Die Windmühle stand auf einem kleinen Hügel ca. 300 Meter südlich der Wassermühle. 1827 versuchte der Mühlenbesitzer Blankenstein seine Laasower Wasser- und Windmühle mit Zubehör, die mit 2075 Reichstalern versichert waren, zu verkaufen.[7] Anscheinend fand er aber keinen Käufer, denn 1829 wurde die Erbpachtswasser- und -windmühle des Mühlenmeisters Carl Friedrich Blankenstein öffentlich versteigert. Wasser- und Windmühle nebst allem Zubehör wurden gerichtlich auf 8241 Taler 27 Silbergroschen und 8¾ Pfenninge geschätzt.[8]

1832 wurde der Laasower Müller Gottlieb Hamster wegen illegalen Bier- und Branntweinausschanks ohne Entrichtung der Schanksteuer angeklagt.[9][10] Wasser- und Windmühle werden auch 1844 und 1867 genannt.[11][12] 1841 sollte die Laasower Wasser- und Windmühle, zu der ca. 30 Morgen Acker, 4 Morgen Wiesen und 28 Morgen Weiden gehörten, vom 1. Januar 1842 an anderweitig verpachtet werden.[13] Der vorige Pächter hatte seinen Pachtvertrag nicht verlängert oder, was dem Wortlaut der Meldung wahrscheinlicher ist, die Standesherrschaft wollte einen neuen Pächter. 1861 gehörte die Wasser- und Windmühle einem Müller namens Winkler.[14] In der Nacht vom 9. auf 10. Oktober 1861 brannte die Windmühle zu Laasow erneut ab. Als Brandursache wurde Brandstiftung ausgemacht.[15]

1892 sollten die Laasower Wasser- und Windmühle eigentlich erneut verpachtet werden.[16] Allerdings wurden sie schon 1892 durch die Standesherrschaft Straupitz erworben und direkt verwaltet.[17] Vermutlich wurde die Windmühle schon bald darauf abgerissen. Schon auf dem Messtischblatt 4050 Straupitz von 1903 (Aufnahme 1901) fehlt die Windmühle.

Klockhaus führt (für 1935) keinen Mühlenbetrieb in Laasow mehr auf.[18] Auch im Einwohnerbuch für den Kreis Lübben von 1929/30 ist kein Mühlen(besitzer)/Müller (mehr) aufgeführt.[19]

Gebäude und wasserbauliche Anlagen

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Das Mühlengebäude wird heute als Wohnhaus genutzt. Das Mühlenfließ ist aber etwas vom Haus weg verlagert. Der Vorbau auf der Wasserseite könnte die Position des ehemaligen Radhauses markieren. Der ehemalige Mühlteich ist noch gut zu erkennen, ist jedoch heute völlig verkrautet.

Einzelnachweise

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  1. Ulf Buchert: Altzaucher Wassermühle. In: Der Streit ums Spreewasser. Wie Wassermühlen die Landschaft zwischen Spreewald und Schwielochsee verändert haben, S. 42, Lübben, 2007, ISBN 978-3-939656-41-8 (Schriftenreihe Kostbarkeiten aus dem Museum Schloss Lübben, Nr. 9)
  2. Brandenburgisches Landeshauptarchiv - Online Recherche: Verpachtung der Wasser- und Windmühle zu Laasow. Enthält v. a.: Pachtverträge, Inventare. 1740 - 1794
  3. Brandenburgisches Landeshauptarchiv - Online Recherche: Gesuch der Anna Maria Liebsch aus Laasow um Gewährung einer Unterstützung aus der Hauptbrandkasse des Markgrafentums der Niederlausitz wegen der am 25. Juli 1783 abgebrannten Windmühle. 1784
  4. Deutsche Fotothek: Topographisch-militärische Karte von Sachsen (Königreich), 1:180000, Kupferstich, 1812, Lübbenau bis Guben
  5. Brandenburgisches Landeshauptarchiv - Online Recherche: Auszahlung der Brandversicherungssumme wegen der am 4. März 1814 in Laasow abgebrannten Windmühle. 1815 - 1816
  6. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a. d. O. 388 S., G. Hayn, Berlin, 1820, S. 209.
  7. Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Frankfurt an der Oder, Oeffentlicher Anzeiger als Beilage zu No. 35 des Amtsblattes, vom 29. August 1827, S. 254 Online bei Google Books
  8. Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Frankfurt an der Oder, Oeffentlicher Anzeiger als Beilage zu No. 16 des Amtsblattes, vom 22. April 1829, S. 145 Online bei Google Books
  9. Brandenburgisches Landeshauptarchiv - Online Recherche: Untersuchung der Beschwerde des Resag gegen den Grafen von Houwald wegen angeblichen Schankbetriebes auf den Vorwerken Horst und Byhlen und der Mühle Laasow. 1832
  10. Brandenburgisches Landeshauptarchiv - Online Recherche: Gerichtsverhandlung gegen den Schloßbrauer Wilhelm Burkhardt, den Verwalter Chriske vom Vorwerk Byhlen, den Verwalter Schulze vom Vorwerk Horst, den Müller Gottlieb Hamster von Laasow wegen Bier- und Branntweinausschank ohne Entrichtung der Schanksteuer. 1832
  11. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. 270 S., Frankfurt a. O., Gustav Harnecker’s Buchhandlung, 1844 Online bei Google Books, S. 170
  12. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. 346 S., Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. O., 1867 Online bei Google Books, S. 198.
  13. Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Frankfurt an der Oder, Oeffentlicher Anzeiger als Beilage zu No. 49 des Amtsblattes, vom 8. Dezember 1841, S. 406 Online bei Google Books
  14. Wilhelm Heinrich Riehl, J. Scheu: Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. J. Scheu, Berlin 1861, Online bei Google Books, S. 636.
  15. Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Frankfurt an der Oder, Oeffentlicher Anzeiger No. 46 vom 13. November 1861, S. 714 Online bei Google Books
  16. Brandenburgisches Landeshauptarchiv - Online Recherche: Verpachtung der Wasser- und Windmühle zu Laasow. Darin: Pachtverträge, Inventare. 1891 - 1932
  17. Brandenburgisches Landeshauptarchiv - Online Recherche: Erwerb der Laasower Mühle durch die Standesherrschaft Straupitz sowie deren Verwaltung. Darin: Pachtverträge. - Baurechnung mit Belegen. 1892 - 1894
  18. Klockhaus' kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1A Groß-Berlin, Provinz Brandenburg, Provinz Grenzmark, Provinz Pommern, Mecklenburg, 1935. Klockhaus Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei, Berlin Online bei Google Books, S. 748 (Provinz Brandenburg).
  19. Der Spreewald (Deutschlands größter und schönster Naturpark) und seine Bewohner. 1929/30 Adreßbuch - Einwohnerbuch für den Kreis Lübben, die Städte Lübbenau, Vetschau, Lieberose, Friedland und den übrigen Spreewald. F. R. Kleinjung Verlagsanstalt, Liegnitz 1929. hier zum Download

Koordinaten: 51° 56′ 40,4″ N, 14° 8′ 33,1″ O