Lago d’Ampola (FFH-Gebiet)
FFH-Gebiet Lago d’Ampola
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Lage | Lago d’Ampola, Trentino, Italien | |
WDPA-ID | 555528543 | |
Natura-2000-ID | IT3120076 | |
FFH-Gebiet | 24 ha | |
Geographische Lage | 45° 52′ N, 10° 39′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1995 | |
Verwaltung | Rete di Riserve Alpi Ledrensi |
Das FFH-Gebiet Lago d’Ampola ist ein NATURA 2000 Schutzgebiet in der italienischen Provinz Trient. Das 24 ha große Schutzgebiet umfasst den Ampolasee und Teile des umliegenden Seeuferbereiches im Ampolatal und liegt im Gemeindegebiet von Ledro. Es ist mit Beschluss der Landesregierung der Autonomen Provinz Trient Nr. 9735 vom 16. August 1990 als gesetzlich geschütztes Biotop ausgewiesen und gehört seit 1995 dem NATURA 2000 Netzwerk an. An der Ostseite des Sees befindet sich ein in den Sommermonaten geöffnetes Besucherzentrum.[1][2]
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das FFH-Gebiet Lago d’Ampola ist eine außergewöhnlich vegetationsreiche Seenlandschaft, die wesentlich zur Biodiversität und damit zu den verschiedenen Lebensraumtypen des Schutzgebiets beitragen. Dem Schutzgebiet kommt als Brutstätte, Rastplatz und als Winterquartier für geschützte oder stark im Bestand gefährdeter Vogelarten besondere Bedeutung zu. Die Präsenz von Wirbellosen zeugt von der guten Wasserqualität des Gewässers.[3]
FFH-Lebensraumtypen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im FFH-Gebiet Lago d’Ampola sind auf Basis des Anhang I der FFH-Richtlinie folgende schützenswerte Lebensraumtypen verzeichnet:[4]
- Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions
- Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos
- Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden
- Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
- Kalkreiche Niedermoore
- Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior
- Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besonders schützenswerte Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vögel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das FFH-Gebiet Lago d’Ampola weist insbesondere zahlreiche Vogelarten auf, darunter auch einige die gemäß Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt sind, weil deren Bestand stark gefährdet ist oder sie nur in einem sehr begrenzten Bereich wie in den Alpen vorkommen. Folgende Arten, die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie der EU gelistet sind, sind im Schutzgebiet anzutreffen. Die mit einem (b) gekennzeichneten Arten brüten im Schutzgebiet:[4]
- Eisvogel (b)
- Grauspecht (b)
- Neuntöter (b)
- Ziegenmelker (b)
Sonstige Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende weitere Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Schutzgebiet vor:
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Eisvogel
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Ziegenmelker
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Niedermoorbereich am nördlichen Seerand
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Dohlenkrebs
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Grasfrosch
Weitere vorkommende Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vögel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die mit einem (b) gekennzeichneten Arten brüten im Schutzgebiet.
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Amphibien, Insekten, Reptilien und Säugetiere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fische
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter der im Schutzgebiet vorkommenden Flora werden folgende Arten als schützenswert eingestuft:[4]
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Probleme im Schutzgebiet ergeben sich durch unkontrollierten Pflanzenverwuchs. Insbesondere im Bereich des Niedermoors besteht durch die Ausbreitung von Schilfrohr die Gefahr, dass durch die damit verbundene Veränderungen im Habitat, die dort heimischen Arten verdrängt werden. Dementsprechend muss das ausufernde Schilfrohr regelmäßig entfernt werden. Die Ausbreitung des bislang begrenzt auftauchenden invasivenNeophyten Drüsiges Springkraut ist ebenfalls unter Kontrolle zu halten. Das Abweichen der Besucher von den ausgewiesenen Besichtigungspfaden sollte durch entsprechende Begrenzungen verhindert werden. Einer unkontrollierten Wasserentnahme durch den aus dem See abfließenden und flussabwärts für die Stromerzeugung genutzten Palvico ist ebenfalls im Voraus Einhalt zu gebieten.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Antonella Agostini (Hrsg.): Natura 2000: il contributo trentino alla rete europea della biodiversità. Provincia Autonoma di Trento – Servizio parchi e conservazione della natura, Trient 2003, ISBN 88-86602-72-3.
- Comunità Alto Garda e Ledro (Hrsg.): Le aree protette nel territorio della comunità Alto Garda e Ledro. Comunità Alto Garda e Ledro, Riva del Garda, o. J.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lago d’Ampola – NATURA 2000 / ZSC e ZPS in Trentino (italienisch)
- Lago d’Ampola – Elenco riserve e biotopi (italienisch)
- Lago d’Ampola in der Datenbank der European Environment Agency (EEA) (englisch)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Delibera della Giunta Provinciale di Trento 16 agosto 1990, n. 9735. (PDF) In: delibere.provincia.tn.it. Beschlüsse der Landesregierung der Autonomen Provinz Trient, abgerufen am 17. Juli 2020 (italienisch).
- ↑ Comunità Alto Garda e Ledro (Hrsg.): Le aree protette nel territorio della comunità Alto Garda e Ledro S. 43–45.
- ↑ Lago d’Ampola. In: areeprotette.provincia.tn.it. Autonome Provinz Trient, abgerufen am 17. Juli 2020 (italienisch).
- ↑ a b c IT3120076 – Lago d’Ampola. In: natura2000.eea.europa.eu. Abgerufen am 17. Juli 2020 (englisch).
- ↑ IT3120076 Lago d’Ampola. (PDF) In: areeprotette.provincia.tn.it. Autonome Provinz Trient, abgerufen am 17. Juli 2020 (italienisch).