Le Fauga
Le Fauga Le Haugar | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Haute-Garonne (31) | |
Arrondissement | Muret | |
Kanton | Muret | |
Gemeindeverband | Le Muretain Agglo | |
Koordinaten | 43° 24′ N, 1° 18′ O | |
Höhe | 165–282 m | |
Fläche | 8,92 km² | |
Einwohner | 2.262 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 254 Einw./km² | |
Postleitzahl | 31410 | |
INSEE-Code | 31181 | |
Website | https://www.lefauga.fr/ | |
Rathaus (Mairie) von Le Fauga |
Le Fauga (okzitanisch: Le Haugar) ist eine französische Gemeinde mit 2.262 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Haute-Garonne in der Region Okzitanien (zuvor Midi-Pyrénées). Lamasquère gehört zum Arrondissement Muret und zum Kanton Muret. Die Einwohner werden Faugatiens genannt.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Le Fauga liegt in der historischen Provinz Savès, etwa sieben Kilometer südsüdwestlich von Muret an der Garonne. Le Fauga wird umgeben von den Nachbargemeinden Muret im Norden und Osten, Beaumont-sur-Lèze im Osten und Südosten, Mauzac und Noé im Süden, Lavernose-Lacasse im Westen und Südwesten sowie Saint-Hilaire im Nordwesten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Munitionsfabrik und Internierungslager
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom November 1940 bis Oktober 1944[1]:S. 564 – nach anderen Quellen von 1941 bis 1947 – existierte auf einem Gelände, das sich über Teile der Gemarkungen von Noé, Mauzac und Le Fauga erstreckte, das Camp de Noé. Inwieweit es eine eigenständige Lagerentwicklung für das zu Le Fauga gehörende Gelände gibt, ist aus den Quellen nicht eindeutig zu rekonstruieren. Christian Eggers erwähnt Le Fauga eher nebenbei im Zusammenhang mit den Überstellungen unerwünschter Ausländer (Deutsche, Österreicher), die in Belgien nach dem deutschen Angriff im Zuge des Westfeldzugs interniert und in französische Internierungslager abgeschoben wurden. Diese Transporte fanden Mitte Mai 1940 statt.[1]:S. 65 f. und erreichten Le Fauga also bereits vor dem von Eggers erwähnten Eröffnungszeitpunkt für das Camp de Noé.
Nach einer weiteren Quelle befanden sich seit Juni 1939 auch schon ausländische Zwangsarbeiter in Le Fauga. Hier sollen mehrere Compagnies de Trabvailleurs Étrangers (CTE; Fremdarbeiter-Kompagnien) stationiert gewesen sein, die später unter dem Vichy-Regime als Groupes de Travailleurs Étrangers (GTE) fortbestanden. Ihr Standort sei eine Schießpulverfabrik gewesen.[2][3] Dies wird für die Zeit bis Juni 1940 auch von der Nationalen Altersversicherungskasse bestätigt.[4]
Bei dieser Schießpulverfabrik handelte es sich um eine Außenstelle der Poudrerie Nationale de Toulouse, die 1943–1944 unter deutscher Verwaltung stand.[5] In einem leider nur zum Teil frei zugänglichen Artikel aus dem Oktober 2021 wird das 50 Hektar große Gelände zwischen der Autoroute A64 und der Garonne als „tickende Zeitbombe“ (une bombe é retardement) bezeichnet, da sich hier noch immer Munition aus dem Zweiten Weltkrieg befinde. Erst seit dem Sommer 2021 gebe es Anzeichen dafür, dass sich der französische Staat nach jahrelangem Tauziehen mit der Entgiftung des ehemaligen Industriegeländes befassen wird.[6]
Eine dem Artikel in La Depeche vorangestellte Lagekarte zeigt, dass sich die Poudrerie nördlich von Le Fauga befand (Punkt A auf der Karte). Das Camp de Noé befand sich dagegen an einer anderen Stelle, wie sich aus Informationen der AJPN und anderen Quellen ergibt. Bei der AJPN heißt es, dass das französische Kriegsministerium 1937 auf einem 14 Hektar großen Gelände nördlich von Noé eine Nebenstelle der Pulverfabrik in Le Fauga eingerichtet habe. Dieses südlich von Le Fauga gelegene Gelände wurde dann der Standort des Camp de Noé[7] und die Umkleidekabinen und die Tribüne des Sportplatzes von Noé sollen über einem der Gebäude des ehemaligen Lagers errichtet worden sein (Punkt B auf der Karte).[8]
Weshalb das Camp de Noé nur den Namen einer der drei Gemeinden trägt, auf deren Gemarkungen es errichtet wurde, ließ sich nicht mehr klären. Die ONERA wiederum macht es umgekehrt. Obwohl deren offizielle Postadresse „31410 Mauzac“ lautet, spricht sie auf ihren Webseiten stets vom „Centre ONERA du Fauga-Mauzac“ (Punkt C auf der Karte).
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2013 |
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Einwohner | 424 | 489 | 546 | 708 | 889 | 1099 | 1551 | 1900 |
Quelle: Cassini und INSEE |
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Gemeinde führt die schon erwähnte Autoroute A64. Es gibt außerdem einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Toulouse–Bayonne, der im Regionalverkehr mit TER-Zügen bedient wird.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche Saint-Julien
- Kapelle Notre-Dame
- Markthalle
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Le Patrimoine des Communes de la Haute-Garonne. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-081-7, S. 1073–1078.
- Christian Eggers: Unerwünschte Ausländer. Juden aus Deutschland und Mitteleuropa in französischen Internierungslagern 1940 – 1942, Metropol Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-932482-62-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Christian Eggers: Unerwünschte Ausländer
- ↑ AJPN - Anonymes, Justes et Persécutés durant la période Nazie dans les communes de France: 124e-155e-156e CTE-513e GTE de la Poudrerie durant la Seconde Guerre mondiale (WWII)
- ↑ AJPN - Anonymes, Justes et Persécutés durant la période Nazie dans les communes de France (dt. AJPN - Namenlose, Gerechte und Verfolgte während der NS-Zeit in den Gemeinden Frankreichs)
- ↑ L'Assurance retraite: Compagnie de travailleurs étrangers de 1939 à juin 1940, Circulaire n°18/80 du 7 février 1980
- ↑ Musée de la Résistance 1940–1945: Rapport d'un Ingénieur de la Poudrerie Nationale de Toulouse
- ↑ Valérie Sitnikow: INFO LA DEPECHE. Tout un arsenal de guerre enfoui dans l'ancienne poudrière du Fauga au sud de Toulouse, LADEPECHE.fr, 21. Oktober 2021. Siehe auch: Parc de stockage du Fauga : des décisions judiciaires déterminantes
- ↑ AJPN: Camp de Noé durant la Seconde Guerre mondiale (WWII)
- ↑ Noé-Longages et sa gare, enjeux de mémoire