Ledmorit

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Der Ledmorit (Englisch Ledmorite) ist ein lokaler Gesteinsname für eine grobkörnige Nephelinsyenitvarietät des Silurs.

Der Ledmorit ist nach der benachbarten Ortschaft Ledmore benannt. Ledmore leitet sich etymologisch von zwei Wortstämmen ab. Der Ursprung von led ist nicht restlos geklärt, das Wort stammt womöglich vom altnorwegischen männlichen Substantiv liðr mit der Bedeutung „Glied, Gelenk, Generation“ ab. More ist das Schottisch-gälische Eigenschaftswort mòr mit der Bedeutung „groß“. Ledmore wäre demnach ein „großes Glied“. Es sind aber durch aus noch andere Möglichkeiten für led denkbar.

Die Typlokalität des Ledmorits befindet sich in der Nähe des Loch Borralans in Assynt im Nordwesten Schottlands. Das Alkaligestein bildet hier einen Teil des Borralan-Komplexes, der größten alkalischen und an Quarz untersättigten Intrusion der britischen Inseln.

Aufschlussverhältnisse

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Aufgeschlossen ist der Ledmorit vorwiegend im Südwestteil des Borralan-Komplexes. Er zieht sich nach Nordwesten bis zum Steinbruch von Ledbeg hin, von wo aus er sich zu einem recht dünnen Band verschmälert und sodann in östliche Richtung streichend die Nordbegrenzung des Komplexes bildet.

Die Südostseite des Ledmorits wird vom Borolanit abgeschnitten. Seine südwestliche Begrenzung nähert sich dem Loch Urigill. Er ist hier in die Quarzite der kambrischen Ardvreck Group, in die An-t-Sròn-Formation und in den Durness Dolomite eingedrungen. Ferner trifft er entlang seiner Südwestseite auf die Ultramafite von Bad na h-Achlaise, von denen er auch einige Schollen inkorporiert. Im Westen trifft er dann mittels der Ben More Thrust auf die Cam Loch Klippen, die sich aus dem Grundgebirge des Lewisians aufbauen. Seine nördliche Umrahmung ist intrusiv in den Durness Limestone, in das Basal Quartzite Member, erneut in den Durness Limestone, in die An-t-Sròn-Formation, in das Pipe Rock Member und schließlich erneut in den Durness Limestone (im Uhrzeigersinn). Sein Nordostende wird dann ebenfalls vom Borolanit abgeschnitten. Der Ledmorit hat sich hufeisenförmig um den Alkalifeldspatsyenit und den zentralen Quarzsyenit herumgelegt. Seine maximale Ausdehnung erreicht der Ledmorit mit 5,7 Kilometer (in Nordwest-Südost-Richtung) im Südwesten. Hier hat er auch seine maximale Breite von rund 1 Kilometer.

Die Ledmorit-Vorkommen sind nicht auf den intrusiven Borralan-Komplex beschränkt. So treten auch noch Gänge aus Ledmorit an mehreren Stellen des Vorlandes auf. Beispielsweise in unmittelbarer Nähe der Sole Thrust bei Elphin, am Cùl Mòr, an der Enard Bay (Garvie Bay), bei An Fharaid Mhór in der Nähe von Achmelvich und bei Camas Eilean Ghlais im Norden der Coigach-Halbinsel. Letzterer Gang ist bereits 29 Kilometer vom eigentlichen Ledmorit entfernt. Alle diese Gänge streichen Westnordwest bis Nordwest – in etwa konform mit der Überschiebungsrichtung der Moine Thrust Zone. Sie sind hierbei vorwiegend in die Sandsteine der Torridonian Group oder auch in Gneise des Lewisians eingedrungen.

Geschichtliches

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Der Ledmorit wurde erstmals im Jahr 1910 von Samuel James Shand wissenschaftlich beschrieben.[1]

Einzelnachweise

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  1. Samuel James Shand: On borolanite and its associates in Assynt. In: Transactions of the Edinburgh Geological Society. Vol. 9, 1910, S. 376–416.