Leichtathletik-Europameisterschaften 1938/Speerwurf der Männer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
2. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Speerwurf der Männer
Stadt Dritte Französische Republik Paris
Stadion Stade Olympique
Teilnehmer 11 Athleten aus 8 Ländern
Wettkampfphase 3. September
Medaillengewinner
Gold Gold Matti Järvinen (Finnland FIN)
Silbermedaille Silber Yrjö Nikkanen (Finnland FIN)
Bronzemedaille Bronze József Várszegi (Ungarn 1918 HUN)

Der Speerwurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1938 wurde am 3. September 1938 im Stade Olympique der französischen Hauptstadt Paris ausgetragen.

In diesem Wettbewerb gab es einen finnischen Doppelsieg. Europameister wurde Titelverteidiger Matti Järvinen. Er siegte vor dem Weltrekordler Yrjö Nikkanen. Bronze gewann der Ungar József Várszegi.

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltrekord 77,87 m Finnland Yrjö Nikkanen Karhula, Finnland 25. August 1938[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 76,66 m Finnland Matti Järvinen EM Turin, Italien 7. September 1934

Rekordverbesserungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab eine Verbesserung des bestehenden EM-Rekords. Darüber hinaus wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt.

Die elf Teilnehmer traten zu einem gemeinsamen Finale an. Jedem Werfer standen zunächst drei Versuche zur Verfügung. Die besten sechs Athleten konnten anschließend weitere drei Versuche absolvieren. Im Endresultat kam am Ende für jeden Teilnehmer sein jeweils bester Wurf in die Wertung.[2]

Siegerehrung für die Speerwerfer (v. l. n. r.): Yrjö Nikkanen, Matti Järvinen, József Várszegi
3. September 1938, 16.20 Uhr
Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat
1 Matti Järvinen Finnland Finnland 71,38 m 71,66 m 74,82 m 75,50 m 76,40 m 76,87 m CR 76,87 m CR
2 Yrjö Nikkanen Finnland Finnland x 66,94 m x 75,00 m 75,00 m
3 József Várszegi Ungarn 1918 Ungarn x 66,81 m 63,12 m 68,90 m 69,09 m 72,78 m NR 72,78 m NR
4 Gustav Sule Estland Estland x 63,62 m 68,60 m x x 70,50 m 70,50 m
5 Friedrich Issak Estland Estland x 63,32 m 70,10 m 70,23 m 70,23 m
6 Lennart Atterwall Schweden Schweden 67,88 m x 66,63 m 68,58 m 68,58 m
7 Gerhard Stöck Deutsches Reich NS Deutsches Reich 61,87 m 65,34 m 61,77 m nicht im Finale der
besten sechs Werfer
65,34 m
8 Oskar Ospelt Liechtenstein 1937 Liechtenstein 57,63 m 54,89 m 58,83 m 58,83 m
9 Roger Frinot Dritte Französische Republik Frankreich 58,40 m 54,63 m x 58,40 m
10 Raffaele Drei Italien 1861 Königreich Italien x x 55,98 m 55,98 m
11 Marc Dore Dritte Französische Republik Frankreich x x 52,18 m 52,18 m
DNS Josef Neumann Schweiz Schweiz

Der Wettkampf begann recht zäh, nur der finnische Titelverteidiger Matti Järvinen konnte sein Potential von Beginn an ausschöpfen. Alle anderen Teilnehmer, darunter der deutsche Olympiasieger von 1936 Gerhard Stöck und der finnische Weltrekordinhaber Yrjö Nikkanen, blieben mit ihren Würfen deutlich unter der Marke von siebzig Metern. Nach dem ersten Durchgang führte Järvinen mit 71,38 m, am nächsten kam ihm noch der Schwede Lennart Atterwall (67,88 m). Daran änderte sich in Runde zwei noch nichts, doch nun gelangen vier Werfern, die zunächst ungültige Versuche hatten, Weiten von über oder knapp unter 65 Metern. Nikkanen lag mit 66,94 m auf Rang drei vor dem Ungarn József Várszegi (66,81 m). In der dritten Versuchsreihe baute Järvinen seine Führung mit einem Wurf auf 74,82 m weiter aus. Mit dem Esten Friedrich Isaak übertraf nun zumindest ein weiterer Wettbewerber die 70-Meter-Marke, seine 70,10 m brachten ihn zwischenzeitlich auf den Silberrang. Isaaks Landsmann Gustav Sule verbesserte sich mit 68,60 m auf den dritten Platz vor Atterwall, Nikkanen und Várszegi. Diese Athleten bestritten anschließend das Finale der besten Sechs. Olympiasieger Stöck musste sich mit 65,34 m aus Runde zwei mit Rang sieben begnügen.

In den Versuchsreihen vier und fünf gab es lediglich für den weiter führenden Järvinen (75,50 m / 76,40 m) und Várszegi, der sich mit zunächst 68,90 m und anschließenden 69,09 m auf den Bronzerang setzte, weitere Verbesserungen.

Im letzten Durchgang nahm die Konkurrenz noch einmal richtig Fahrt auf. Alle sechs Werfer steigerten sich, drei von ihnen sehr deutlich. Matti Järvinen erzielte mit 76,87 m einen neuen Meisterschaftsrekord. Mit all seinen Versuchen hatte er die 70-Meter-Marke übertroffen und gewann erneut die Goldmedaille. Yrjö Nikkanen verbesserte sich mit seinem nun zweiten gültigen Wurf um mehr als acht Meter und wurde mit genau 75,00 Metern Vizeeuropameister. Mt 72,78 m erzielte József Várszegi einen neuen ungarischen Landesrekord und gewann die Bronzemedaille. Auch Gustav Sule übertraf mit 70,50 m die 70-Meter-Marke, damit wurde er Vierter. Der fünftplatzierte Friedrich Issak steigerte sich auf 70,23 m. Lennart Atterwall erzielte 68,58 m und belegte mit dieser Weite Rang sechs.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Athletics – Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de, abgerufen am 19. Juni 2022
  2. Men Javelin Throw European Championships 1938 Paris (FRA), todor66.com, abgerufen am 19. Juni 2022