Liberale Großloge von Österreich
Die Liberale Großloge von Österreich (LGL) ist eine am Johannistag (24. Juni) 2007 gegründete Dachorganisation liberaler Freimaurerlogen jeglichen Geschlechts.
Grundsätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jede Mitgliedsloge der Liberalen Großloge von Österreich ist allen anderen Mitgliedslogen für die Einhaltung der Grundsätze:
- des Straßburger Appells[1] vom 22. Jänner 1961
- der Charta der Grundrechte der Europäischen Union vom 18. Dezember 2000
verantwortlich und daher verpflichtet, die Mindestanforderungen an das Logenleben einzuhalten.
Die Tradition der Liberalen Großloge von Österreich gründet sich insbesondere auf folgende Dokumente:
- die Alten Pflichten (Old Charges) von James Anderson aus 1723
- die Neuen Pflichten[2] , erstellt 1974 von der Unabhängigen Freimaurer-Loge Wien, als Ergänzung der Alten Pflichten gedacht, sowie auf ein
- evolutionäres Menschenrechtsverständnis auf Basis der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948 und
- anerkannter moderner Menschenrechtsdokumente unter besonderer Berücksichtigung der Allgemeinen Erklärung der Menschenpflichten.
Die Liberale Großloge von Österreich dient dem Außenauftritt gegenüber der freimaurerischen Welt und der dafür notwendigen Innenorganisation zwischen den ihr angehörenden Freimaurerlogen, die gemäß den Grundsätzen des Appells von Straßburg des CLIPSAS vom 22. Jänner 1961 als gerechte und vollkommene Logen gegründet wurden und sich zu dieser bekennen.
Die Großloge bekennt sich zu absoluter Gewissensfreiheit, Toleranz und Pluralismus und vereint in ihren Mitgliedslogen Freimaurer beiderlei Geschlechts ohne Unterschied von Herkunft, Religion und Weltanschauung und ist jeder anderen freimaurerischen Institution gegenüber selbstständig und unabhängig. Die Mitgliedslogen gewähren einander ein allgemeines und gegenseitiges Besuchsrecht. Die inneren Angelegenheiten der Mitgliedslogen (im Besonderen die Wahl des Rituals, die Wahl der aufzunehmenden Schwestern und/oder Brüder) liegen in der Entscheidung und Verantwortung jeder Mitgliedsloge.
Die Liberale Großloge von Österreich ist jeder anderen freimaurerischen Institution gegenüber selbstständig und unabhängig; ihre Mitgliedslogen vertritt sie in der freimaurischen Außenwelt als Obödienz mit eigener Rechtspersönlichkeit.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Liberale Großloge von Österreich wurde 2007 von den drei einstigen Gründungslogen des Großorient von Österreich ins Leben gerufen, nachdem sie im Herbst 2003 ihren Austritt aus dem Großorient erklärt hatten. Die Loge Zu den Neuen Pflichten hatte den Großorient am 9. September 2003 verlassen, die Unabhängige Freimaurer Loge Wien (UFML) am 23. September, und die Loge Gotthold Ephraim am 30. September. In enger Kooperation, aber ohne Zugehörigkeit zu einer Großloge, setzten sie ihre Arbeit fort, bis sie sich am Johannistag, dem 24. Juni 2007 zur Liberalen Großloge von Österreich (LGL) zusammenschlossen.
Damit soll auch der freimaurerischen Welt in aller Form dokumentiert werden, dass es in Österreich Logen und eine Obödienz gibt, die bei allem traditionellen Bewusstsein eine moderne, demokratische Welt des Zusammenlebens, der verantwortlichen Eigenständigkeit und des gemeinsamen internationalen Wirkens fördern und leben wollen.
Am 14. Juni 2007 gründete die Liberale Großloge von Österreich gemeinsam mit anderen Obödienzen die Organisation AACEE, die die Entwicklung der Freimaurerei in Zentral- und Osteuropa unterstützen und vorantreiben soll.
Im Oktober 2007 stellte die Liberale Großloge von Österreich erneut einen Antrag auf Aufnahme in die von ihrer Ursprungsloge UFML 1961 mitbegründeten internationalen Organisation CLIPSAS.
Seit dem 21. Mai 2011 ist die Liberale Großloge von Österreich (wieder) Mitglied von CLIPSAS.
Am 1. März 2013 hat die Loge Europa ihr Licht entzündet, am 10. April 2014 wurde das Licht in die Loge LOGOS eingebracht.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Straßburger Appells (PDF 288kB).
- ↑ Neue Pflichten (PDF 589kB).