Louis Laiblin
Ernst Philipp Friedrich Louis Laiblin (* 4. Juni 1861 in Pfullingen; † 10. Februar 1927 in Tübingen[1]) war ein deutscher Privatier, Mäzen, Ehrensenator der Universität Tübingen und Ehrenbürger der Stadt Pfullingen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Louis Laiblin stammte aus der schwäbischen Unternehmerdynastie Laiblin, die in Pfullingen die Papierindustrie prägte. Seine Eltern waren Laura Larissa Laiblin geb. Lang und der Papierfabrikant Kommerzienrat Ernst Louis Laiblin.[2] 1885 heiratete Louis Laiblin Helene Fleischhauer. Von seiner Hochzeit an lebte er als Privatier. Seine Frau starb bereits im Jahre 1897.
Nach dem Ausstieg aus dem Familienunternehmen lebte Laiblin von seinem beachtlichen Vermögen in Höhe von 4,5 Millionen Mark.[3] Laiblin förderte die schönen Künste. Zu den von ihm gespendeten Bauvorhaben gehörten u. a. der Schönbergturm und die Pfullinger Hallen, beide von dem renommierten Architekten Theodor Fischer entworfen. Insgesamt sind von Laiblin rund 300 Stiftungen bekannt (u. a. durch Bücherstiftungen zugunsten der Universitätsbibliothek Tübingen, vor allem aus der Zeit des Ersten Weltkriegs). Zu Ehren seiner früh verstorbenen Frau ließ er die Steige zum Mädlesfelsen bauen, die romantisch über den Höhenkamm der Schwäbischen Alb zu dem Felsen führt.
Außerdem setzte sich Louis Laiblin mit Energie für die Modernisierung seiner Heimat ein und gehörte zu den ersten, die die Elektrizität förderten; für Pfullingen finanzierte der Schwabe eine der ersten Straßenreinigungsmaschinen.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1907: Ehrenbürgerwürde der Stadt Pfullingen[4]
- 1917: Königlich Württembergischer Geheimer Hofrat
- 1918: Komturkreuz des Herzoglich Sächsen-Ernestinischen Hausordens
- 1924: Ehrensenator der Eberhard Karls Universität Tübingen
- 1952: Die Stadt Pfullingen benannte den Louis-Laiblin-Weg und die Laiblinschule (Grundschule)[5] nach ihrem Ehrenbürger.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilfried Lagler: Karl Geiger und sein „Liebeskriegswerk“. Die Sammlung „Kriegsliteratur Laiblin“ in der Universitätsbibliothek Tübingen. In: Julia Freifrau Hiller von Gaertringen (Hrsg.): Kriegssammlungen 1914–1918, Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-465-04215-0, S. 423–433.
- Erwin Scheib: Besuch bei einer großbürgerlichen Familie. In: Reutlinger General-Anzeiger vom 1. Juni 2011
- Hermann Taigel: Louis Laiblin, Privatier. Ein schwäbischer Mäzen. Geschichtsverein Pfullingen, Pfullingen 2005 (Beiträge zur Pfullinger Geschichte; 14).
- Hermann Taigel: Die Pfullinger Hallen und ihr Stifter Louis Laiblin, 2. überarb. u. erw. Auflage, Geschichtsverein Pfullingen, Pfullingen 2007 (Beiträge zur Pfullinger Geschichte; 15).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Museum Villa Laiblin bei Tourismus Baden-Württemberg ( vom 6. Mai 2016 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Louis Laiblin bei LEO-BW. Abgerufen am 23. April 2016.
- ↑ Louis Laiblin, Pfullinger Mäzen (1861–1927). Auf den Internetseiten der Stadt Pfullingen, abgerufen am 22. April 2016.
- ↑ Joachim Baier: Mäzene und Modernisierer. In: Reutlinger General-Anzeiger vom 21. April 2016.
- ↑ Geschichtsverein Pfullingen: Persönlichkeiten in Pfullingens Geschichte. Abgerufen am 23. April 2016.
- ↑ Unsere Schule Laiblinschule Pfullingen
Personendaten | |
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NAME | Laiblin, Louis |
ALTERNATIVNAMEN | Laiblin, Ernst Philipp Friedrich Louis (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Privatier, Mäzen, Ehrensenator der Universität Tübingen und Ehrenbürger der Stadt Pfullingen |
GEBURTSDATUM | 4. Juni 1861 |
GEBURTSORT | Pfullingen |
STERBEDATUM | 10. Februar 1927 |
STERBEORT | Tübingen |