Marianne van den Boomen

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Marianne Veronika Theresa van den Boomen (* 28. November 1955 in Den Haag; † 5. November 2014 in Utrecht) war eine niederländische Psychologin, Politikwissenschaftlerin und Autorin. Sie arbeitete und publizierte im Bereich Neue Medien sowie Digitalkultur und galt als Internetpionierin[1].

Van den Boomen wuchs in Gouda auf[2] und studierte Psychologie an der Universität Utrecht sowie Politikwissenschaften in Amsterdam (andere Quellen: Utrecht[2]).[1]

Nach ihrem Abschluss arbeitete sie ab Anfang der 1980er Jahre zunächst für Marge, eine kritische Fachzeitschrift für Wohlfahrtsarbeit. Hier sorgte sie 1985 dafür, dass die Zeitschrift erstmals – und als eine der ersten in den Niederlanden – digital produziert wurde.[3] Bereits 1984/1985 publizierte sie erstmals über Informationstechnologie im Zusammenhang mit Sozialarbeit.[2][4] Später war van den Boomen noch für die Tijdschrift voor de Sociale Sector und das Welzijnsweekblad tätig,[3] bevor sie von 1990 als Redakteurin, Journalistin und Webdesignerin bei der politischen Wochenzeitschrift De Groene Amsterdammer einstieg. 1994 entwickelte sie als erstes Printmedium in den Niederlanden den Internetauftritt inklusive Online-Archiv des Blatts[5], „noch bevor die Redakteure selbst überhaupt einen Internetzugang hatten“.[2] Daneben arbeitete sie für die Vierteljahreszeitschrift De Helling des wissenschaftlichen Büros der Partei GroenLinks.[3] In den 1990er Jahren wurde Marianne van den Boomen Mutter einer Tochter.[6]

In dieser Zeit nahm sie regelmäßig an Hackerconventions teil und war Teil der Szene um die Hackerzeitschrift Hack-Tic. Darüber hinaus war sie 1994 an dem Projekt Digitale Stadt in Amsterdam beteiligt, der ersten virtuellen Community und ersten kostenlosen Internetinitiative in den Niederlanden.[7]

Ihre Publikationen und Zeitschriftenbeiträge, unter anderem für das zivilgesellschaftliche Instituut voor Publiek en Politiek, beschäftigten sich in den Folgejahren mit Internetkultur und Online-Communities.[8]

Seit 2003 lehrte und forschte sie an der Fakultät für Neue Medien und Digitale Kultur an der Utrechter Universität.[8] Kurz vor ihrem Tod promovierte sie dort im Frühjahr 2014 mit einer Arbeit über die Verwendung von Metaphern in den neuen Medien.[8] Sie starb im November desselben Jahres nach längerer Krankheit im Alter von 58 Jahren.[2]

Publikationen (Auswahl)

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  • mit Don Olthof: De elektroniese welzijnswerker. De witte studentenpers, 1985 (niederländisch).
  • mit Carla Biemans, Lenie Janssen: Gemeinwesenarbeit in Frauenhänden. Hrsg.: STERN, Gesellschaft der Behutsamen Stadterneuerung Berlin. DNB 871176858 (niederländisch: Opbouwwerk in vrouwenhanden. Utrecht 1983.).
  • mit Jos van der Lans: Schrijfwerk. Een handleiding voor de non-profitsector. 1991, ISBN 90-313-1200-2 (niederländisch).
  • Hackers aller landen...! In: De Groene Amsterdammer. (dort in gekürzter Form erschienen). August 1993 (Online via boom.home.xs4all.nl).
  • Instituut voor Publiek en Politiek (Hrsg.): Internet-ABC voor vrouwen: een inleiding voor datadames en modemmeiden. Amsterdam 1995, ISBN 90-6473-306-6 (niederländisch).
  • Instituut voor Publiek en Politiek (Hrsg.): Leven op het net: de sociale betekenis van virtuele gemeenschappen. Amsterdam 2000, ISBN 90-6473-389-9 (niederländisch).
  • Hacking Barbie in gendered computer culture. In: Rosemarie Buikema, Liedeke Plate, Kathrin Thiele (Hrsg.): Doing Gender in Media, Art and Culture. Routledge, 2009, ISBN 978-1-134-00640-3.
  • Institute of Network Cultures (Hrsg.): Transcoding the digital: how metaphors matter in new media. Dissertation. Amsterdam 2014, ISBN 978-90-818575-7-4 (englisch).

Herausgeberschaft

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  • Articles, papers & presentations (Publikationsliste). In: Meta BlogNote (Persönliches Blog und Website). Marianne van den Boomen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. November 2014; abgerufen am 30. November 2019 (niederländisch).
  • Peter Olsthoorn: 201004 Netkwesties Marianne van den Boomen. (Interview). In: vimeo.com. 2010, abgerufen am 30. November 2019 (niederländisch).

Einzelnachweise

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  1. a b In memoriam Marianne van den Boomen. In: uu.nl. Universität Utrecht, 24. November 2014, abgerufen am 30. November 2019 (niederländisch).
  2. a b c d e Xandra Schutte, Antoine Verbij: Marianne van den Boomen, 28 november 1955 – 5 november 2014. In: groene.nl. De Groene Amsterdammer, 12. November 2014, abgerufen am 30. November 2019 (niederländisch).
  3. a b c Jos van der Lans: Bij het afscheid van Marianne van den Boomen. 11. November 2014 (josvdlans.nl [PDF]).
  4. 1984 Elektronische welzijnswerker Digitalisering van hulpverlening. In: canonsociaalwerk.eu. 7. Juni 2009, abgerufen am 30. November 2019 (niederländisch).
  5. (De Groene Amsterdammer). Älteste Webarchiv-Version. 27. März 1997, archiviert vom Original am 27. März 1997; abgerufen am 30. November 2019 (niederländisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.groene.nl
  6. Achter het Web: Internet ontwerpers. Marianne van den Boomen. In: retro.nrc.nl. NRC Handelsblad, 17. Februar 1998, abgerufen am 30. November 2019 (niederländisch).
  7. 1994: Start DDS & Interface DDS1.0. In: hart.amsterdam.nl. 9. November 2013, abgerufen am 30. November 2019 (niederländisch).
  8. a b c Transcoding the digital: how metaphors matter in new media (= Theory on demand. Nr. 14). Institute of Network Cultures, Institute of Network Cultures, Amsterdam 2014, ISBN 978-90-818575-7-4 (oclc.org [abgerufen am 30. November 2019]).