Mastaura (Lydien)
Mastaura (altgriechisch Μάσταυρα) war eine antike Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Lydien, an der Grenze zu Karien.[1] Sie lag im Süden des Gebirgszuges der Mesogis (jetzt Aydın dağları) am Chrysorhoas, einem Zufluss des Maiandros, beim heutigen Nazilli in der Türkei.
Mastaura ist erst in römischer Zeit belegt, aus der einige Ruinen stammen. Inschriften bezeugen die üblichen städtischen Gremien (Rat, Volksversammlung, Gerusie).[2] Im Stadion der karischen Stadt Aphrodisias waren Sitze für die Bewohner von Mastaura reserviert.[3] Vom 1. (Tiberius) bis zum 3. Jahrhundert (Valerian) prägte Mastaura eigene Münzen. Die Stadt gehörte zum Gerichtsbezirk (conventus) von Ephesos.[4]
In der Spätantike war Mastaura Sitz eines Bischofs, der im 5. Jahrhundert auf den Konzilen von Ephesos (431) und Kalchedon (451) vertreten war. Auf das Bistum geht das Titularbistum Mastaura in Asia der römisch-katholischen Kirche zurück.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Kaletsch: Mastaura. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 996.
- Johannes Nollé: Beiträge zur kleinasiatischen Münzkunde und Geschichte: 12. Mastaura am Fuße der Mesogis – Überlegungen zu den Patriatraditionen einer wenig bekannten antiken Polis. In: Gephyra. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Antike auf dem Gebiet der heutigen Türkei. Band 13, 2016, S. 49–82.
- Leonhard Schmitz: Mastaura. In: William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography. London 1854.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Münzen von Mastaura (englisch)
- Foss, C., G. Reger, DARMC, R. Talbert, S. Gillies, J. Åhlfeldt, T. Elliott: Places: 599790 (Mastaura). Pleiades, abgerufen am 9. Mai 2013.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Strabon 14, 1, 47.
- ↑ Le Bas-Waddington 1663c; 1664.
- ↑ Charlotte Roueché: Performers and Partisans at Aphrodisias (= Journal of Roman Studies Monograph. 6). London 1993, Nr. 45, 4, O; Joyce Reynolds, Charlotte Roueché, Gabriel Bodard: Inscriptions of Aphrodisias (IAph2007), Nr. 10.4.
- ↑ Plinius, Naturalis historia 5, 120.
Koordinaten: 37° 57′ N, 28° 21′ O