Maximiliansweg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Maximiliansweg zwischen Bad Wiessee und Lenggries nahe der Neuhüttenalm

Der Maximiliansweg ist ein Fernwanderweg, der in zwei Varianten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden von 359 bzw. 388 km von Lindau (Bodensee) entlang der Bayerischen Alpen nach Berchtesgaden führt.

Zwischen Bregenz und Bad Reichenhall verläuft der Maximiliansweg streckengleich mit der Voralpen-Variante des Europäischen Fernwanderwegs E4. In Bad Reichenhall bzw. Salzburg schließt er an den österreichischen Voralpenweg 04[1] an. Diese 359 km lange Jochroute ist die einfachere und bequemere Alternative gegenüber der alpinen Variante des E4. Viele Teilstücke des Weges erfordern dennoch Trittsicherheit und Bergerfahrung.

Auf ihrem Verlauf trifft man auf viele touristische Sehenswürdigkeiten wie die Schlösser Neuschwanstein, Hohenschwangau und Linderhof.

Der Wanderweg wurde benannt nach Maximilian II., König von Bayern. Dieser unternahm im Sommer 1858 eine 5-wöchige Reise von Lindau am Nordrand der Alpen nach Berchtesgaden. Meist fuhr er zwar in Kutschen, aber einige Stücke legte er zu Pferd zurück und bestieg auch einige Gipfel, darunter den Grünten und den Wendelstein. Die Route des Königs hat mit dem heutigen Maximiliansweg nur ganz wenige Überschneidungen.[2]

1991 eröffnete der Deutsche Alpenverein den Maximiliansweg als reinen Fußweg.

Der Maximiliansweg verläuft im Wesentlichen in Deutschland, im Anfangsteil wird aber auch österreichisches Hoheitsgebiet betreten. Auf seinem Verlauf wandert man durch den Bregenzerwald, die Allgäuer Alpen, die Ammergauer Alpen, die Bayerischen Voralpen, die Chiemgauer Alpen und die Berchtesgadener Alpen. Die größeren Orte und Städte, die der Weg durchquert, sind Sonthofen, Füssen, Oberammergau, Eschenlohe, Walchensee, Lenggries, Bad Wiessee, Fischbachau, Brannenburg, Aschau im Chiemgau, Marquartstein, Ruhpolding, Inzell und Bad Reichenhall.

Die Wege sind größtenteils alpine Steige, nur teilweise Forstwege, selten Asphaltstraßen. An zwei Stellen wird mit dem Schiff übergesetzt: über den Bodensee zwischen Lindau und Bregenz sowie über den Tegernsee zwischen Bad Wiessee und der Stadt Tegernsee. Für Kinder ist der Weg wegen teilweise starker Steigungen und Gefälle wenig geeignet. Im Winter (Ende Oktober bis Mitte Mai) ist der Weg nicht begehbar, da größtenteils Schnee liegt und viele der Berghütten, die als Stützpunkte dienen, geschlossen sind. Je nach Route werden zwischen ca. 17.000 und 21.000 Höhenmeter überwunden. Höchster Punkt des Maximilianswegs ist mit einer Höhe von 2082 m die Hochplatte in den Ammergauer Alpen.

Der Maximiliansweg ist in 22 Tagesetappen aufgeteilt.

Tag Etappenort Höhe (m) Wegstrecke [km] Anmerkungen
Lindau 401 m Ausgangsort
1 Wolfurt 419 m 20
2 Lingenau 685 m 20 über Brüggelekopf (1182 m)
3 Staufner Haus 1614 m 16
4 Gunzesried 889 m 15 auf Nagelfluh-Gratwanderung über Hochgrat (1832 m), Rindalphorn (1822 m) und Buralpkopf (1772 m)
5 Unterjoch 1013 m 19 über Sonthofen, Tiefenbacher Eck (1569 m) und Spieser (1651 m)
6 Füssen 808 m 26 durchs Vilstal nach Pfronten, dann über den Falkensteinkamm
7 Tegelberghaus 1707 m 10
8 Schloss Linderhof 943 m 21 über Kenzenhütte (1285 m) und Bäckenalmsattel (1536 m); alpine Variante über Krähe (2012 m) und Hochplatte (2082 m)
9 Hörnlehütte 1390 m 10 über August-Schuster-Haus (1564 m) und Unterammergau (836 m)
10 Eschenlohe 640 m 13
11 Walchensee 813 m 13 über Heimgarten (1790 m) und Herzogstand
12 Tutzinger Hütte 1327 m 18 über Jochberg (1567 m)
13 Lenggries 679 m 11 über Brauneck-Gipfelhaus (1540 m)
14 Tegernsee 747 m 14 über Fockenstein (1564 m)
15 Fischbachau 772 m 19 über Baumgartenschneid (1448 m)
16 Mitteralm 1200 m 10 über Aiblinger Hütte (1320 m)
17 Hochrieshütte 1569 m 19 über Nußdorf am Inn (487 m)
18 Berggasthaus Kampenwand 1450 m 13 über Hohenaschau (620 m)
19 Hochgernhaus 1510 m 17 über Marquartstein (545 m)
20 Ruhpolding 655 m 15 über Hochfelln (1674 m)
21 Zwieselalm 1386 m 17 über Inzell (693 m)
22 Berchtesgaden 572 m 23 über Bad Reichenhall (693 m)

Über Bad Reichenhall – Fürstenbrunn, oder die alpinere Variante über Bayerisch GmainUntersbergGlanegg, nach Salzburg hat der Weg seine Fortsetzung im Voralpenweg (Österreichischer Weitwanderweg 04), der dann bis Wien führt.[1]

  • Andreas Friedrich: „Maximiliansweg. Bayerische Alpen- vom Bodensee zum Königssee.“, Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-4441-3
  • Hans Diem: Der Maximiliansweg. Eine Überschreitung der deutschen Alpen von Lindau nach Berchtesgaden, Geocenter Verlag, ISBN 3-930187-08-6
  • Eugen E. Hüsler: Maximiliansweg. Auf der Königsroute von Lindau nach Berchtesgaden (Wandern kompakt), Bruckmann Verlag, ISBN 3-7654-4531-2

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Fritz und Erika Käfer: Österr. Weitwanderweg 04 und Maximiliansweg - etwa 870 km. Voralpenweg und Maximiliansweg. In: alpenverein.at. ÖAV-Sektion Weitwanderer, abgerufen im Jahr 2011.
  2. Alois Igelspacher: Maximiliansweg von Lindau nach Berchtesgaden: Eine königliche Alpenreise. 4. Mai 2024, abgerufen am 9. Mai 2024.