Mileva Roller
Mileva Antonia Roller, geb. Stoisavljevic (geboren am 18. Februar 1886 in Innsbruck, Österreich-Ungarn; gestorben am 5. Juni 1949[1] in Wien), war eine österreichische Malerin und Emaillekünstlerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mileva Stoisavljevic war die Tochter des aus Agram stammenden österreichischen Artillerieoffiziers Mladen Stoisavljevic, der aus Kroatien nach Österreich-Ungarn gekommen war, und seiner Frau, der Lehrerin an der Wiener Frauenakademie für Porzellanmalerei Adelheid („Adele“) Paukert-Hohenauer (1864–1960).[2][3][4] Milevas jüngerer Bruder Raoul Stoisavljevic (1887–1930) wurde Pilot bei den k.u.k. Luftfahrtruppen.[5][6] Aus der zweiten Ehe der Mutter hatte Mileva eine Halbschwester, Hadwiga Paukert, die nur 39 Jahre alt wurde.[7]
Mileva Stoisavljevic studierte von 1901 bis 1904 an der Kunstgewerbeschule bei Rudolf von Larisch, Carl Otto Czeschka, Franz Metzner und Alfred Roller.[8] Am 21. Juli 1906 heiratete sie Alfred Roller.[9]
Von 1915 bis 1921 erhielt Roller eine Ausbildung als Emaillekünstlerin an der Kunstgewerbeschule bei Adele von Stark.[8]
Mileva Roller stand in regem Kontakt mit Gustav Klimt, Hugo von Hofmannsthal sowie Gustav und Alma Mahler.[10]
Mileva und Alfred Roller wurden Eltern zweier Söhne. Dietrich (1909–2001) wurde Arzt, Ulrich (1911–1941) wurde Bühnenbildner und fiel als Soldat in Stolpovo bei Kaluga (Sowjetunion) während des Russlandfeldzuges kurz nach Weihnachten 1941.[11]
Alfred, Mileva und Dietrich Roller wurden auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt (Evangelische Abteilung Tor 4 Gruppe 5 Nr. 40/41).
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mitarbeit an Die Fläche I (1902) und Ver Sacrum (1903)[8]
- Entwürfe in Holzschnitt und Radierung sowie Exlibris für ihr nahestehende Personen, etwa Richard und Emma Teschner[8]
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Juni bis 16. November 1908: Kunstschau[8] Zeichnungen, Radierungen, Holzschnitte und Malereien auf Pergament und Elfenbein, ausgestellt in Raum 21[12]
- 13. August bis 26. Oktober 2004: Aufbruch und Idylle im Papyrusmuseum – Gebrauchsgrafik österreichischer Künstlerinnen 1900–1945 in einer kleinen Ausstellung[13]
- 6. Juli bis 3. Oktober 2016: Der Farbholzschnitt in Wien um 1900 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt und im Anschluss vom 19. Oktober 2016 bis 22. Januar 2017 in der Albertina Wien[14]
- 2019: Stadt der Frauen[8]
Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Roller war seit Januar 1913 Mitglied des Bundes Österreichischer Künstler, wie ihr durch einen Brief von Gustav Klimt mitgeteilt wurde.[15]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dossier zu: Mileva Roller. Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln, Köln 2018, OCLC 1076050957 (Mappe mit Kleinschriften, Fotos und Abbildungen, Presseausschnitten, Plakaten, Selbstäußerungen).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Grabstein am Zentralfriedhof
- ↑ https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wsb&datum=18981008&query=%22Franz+Paukert%22&ref=anno-search&seite=7
- ↑ Die Wiener Frauenakademie und Schule für freie und angewandte Kunst . In: Arbeiter-Zeitung, 11. Juli 1927, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Todesanzeige Raoul Stoisavljevic. In: Allgemeiner Tiroler Anzeiger / Tiroler Anzeiger / Tiroler Anzeiger. Mit der Beilage: „Die Deutsche Familie“ Monatsschrift mit Bildern / Tiroler Anzeiger. Mit den illustrierten Beilagen: „Der Welt-Guck“ und „Unser Blatt“ / Tiroler Anzeiger. Mit der Abendausgabe: „IZ-Innsbrucker Zeitung“ und der illustrierten Wochenbeilage: „Weltguck“ / Tiroler Anzeiger. Tagblatt mit der illustrierten Wochenbeilage Weltguck, 8. September 1930, S. 12 (online bei ANNO).
- ↑ Ein Innsbrucker Flieger als Retter in Eisnot . In: Salzburger Volksblatt, 14. Februar 1929, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ Innsbrucker Pionier der Luftfahrt. In: Innsbrucker Stadtnachrichten. September 1990, S. 35 (issuu.com)
- ↑ 1900–1939: siehe Grabstätte der Familie Roller in der evangelischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs (Gruppe 5, Nr. 40/41)
- ↑ a b c d e f Mileva Roller. In: Belvedere Wien (Hrsg.): Stadt der Frauen. 2019, S. 287 (Ausstellungskatalog).
- ↑ Evan Baker, Oskar Pausch: Das Archiv Alfred Roller (= Mimundus: Wissenschaftliche Reihe des Österreichischen TheaterMuseums. Band 4). Böhlau, Wien 1994, ISBN 3-205-98312-2, S. 10 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Mileva Roller. Kunsthandel Widder, abgerufen am 12. April 2019.
- ↑ Nachlassverzeichnis Ulrich Roller
- ↑ Provisorischer Katalog der Kunstschau Wien 1908. Wien 1908, S. 45 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ „Aufbruch und Idylle“ zu Gast im Papyrusmuseum In: Der Standard. 18. August 2004 (derstandard.at).
- ↑ Daniela Gregori: Der Farbholzschnitt in Wien um 1900: Altherrenprogramm. artmagazine.cc, 27. Oktober 2016, abgerufen am 18. April 2019.
- ↑ Evan Baker, Oskar Pausch: Das Archiv Alfred Roller. Böhlau Verlag, Wien 1994, ISBN 3-205-98312-2, S. 87 (books.google.de – Leseprobe).
Personendaten | |
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NAME | Roller, Mileva |
ALTERNATIVNAMEN | Stoisavljevic, Mileva (Geburtsname); Roller, Mileva Antonia (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Malerin |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1886 |
GEBURTSORT | Innsbruck |
STERBEDATUM | 5. Juni 1949 |
STERBEORT | Wien |