Mittelsteinach (Münchsteinach)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mittelsteinach
Koordinaten: 49° 40′ N, 10° 34′ OKoordinaten: 49° 39′ 35″ N, 10° 34′ 15″ O
Höhe: 307 (306–344) m ü. NHN
Einwohner: 70 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91481
Vorwahl: 09166

Mittelsteinach (fränkisch: Mittlstanna) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Münchsteinach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Mittelsteinach liegt in der Gemarkung Abtsgreuth.[3]

Das Dorf liegt an der Steinach, ein linker Zufluss der Aisch, und am Fichtelgraben, der dort als linker Zufluss in die Steinach mündet. Im Südosten erhebt sich der Steinberg. Die Staatsstraße 2259 führt nach Obersteinbach (1,5 km nordwestlich) bzw. an der Weihermühle vorbei nach Münchsteinach (3 km südöstlich). Die Staatsstraße 2256 führt nach Roßbach (1,5 km südöstlich) bzw. an der Undungsmühle vorbei nach Abtsgreuth (0,9 km nordwestlich).[4]

Der Ort wurde 1494 als „Mittelstainbach“ erstmals urkundlich erwähnt.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mittelsteinach 9 Anwesen (1 Hube, 1 Hof, 1 Mühle, 2 Halbhuben, 1 Häckersgut, 3 Sölden). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-bayreuthische Klosteramt Münchsteinach.[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Mittelsteinach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Münchsteinach und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Münchsteinach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Abtsgreuth umgemeindet.[7] Am 1. Januar 1972 wurde Mittelsteinach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Münchsteinach eingegliedert.

  • Münchsteinacher Str. 1: ehemaliges Gasthaus Thier
  • Haus Nr. 15: Schäferei mit Schmiede; zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, eingeschossiges Satteldachhaus, rückwärts erweitert, Ostgiebel mit Fachwerk (Andreaskreuz) freiliegend, sonst verputzt; Glockentürmchen auf zwei Pfosten, kleine Zwiebel[8]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 82 * 97 95 105 93 90 86 121 71 57 70
Häuser[9] 17 * 14 19 19 16 15 16 20
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]
* 
inklusive der Undungsmühle

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Nikolaus (Münchsteinach) gepfarrt,[11] seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Rochus (Obersteinbach) zuständig.[13]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Münchsteinach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Juli 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 74.
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 113.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 182.
  8. R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 110 f., Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen, ursprüngliche Hausnummerierung.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 60 (Digitalisat).
  11. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 195 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1055, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1219, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1153 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1225 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1093 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 803 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).