Das Rittergeschlecht lässt sich bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Als Stammgüter werden Mitrowitz im Berauner Kreis (das auch Stammsitz der Wratislaw von Mitrowitz war, älterer Literatur zufolge jedoch nach Mitrowitz in Kroatien benannt) und Nemischl im Taborer Kreis angenommen. Von Böhmen kam die Familie nach Mähren und später auch nach Schlesien. 1452 erhielt Bohuslav von Mittrowsky den böhmischen Ritterstand; 1705 der Landeshauptmannschaftsälteste in Schlesien Joseph Mittrowsky von Mittrowitz und 1716 der Landeshauptmann von Troppau Ernst Mathias von Mittrowsky das Freiherrendiplom. Der Grafenstand wurde 1767 dem Oberwachtmeister Joseph Freiherr Mittrowsky von Mittrowitz sowie 1769 dem k. k. Feldmarschall und Kommandanten Maximilian Joseph Freiherr Mittrowsky von Mittrowitz und seinem Bruder, dem k. k. Kämmerer und Landrechtsbeisitzer Johann Baptist Freiherr Mittrowsky von Mittrowitz verliehen.
Die Familie teilte sich in eine ältere und jüngere gräfliche Linie, von denen die ältere auf Ernst Mathias Mittrowsky von Mittrowitz zurückging. Der Stammvater der jüngeren Linie war Johann Baptist Graf Mittrowsky von Mittrowitz. 1707 diente Maximilian Freiherr Mittrowsky von Mittrowitz als Landeshauptmann der Grafschaft Glatz, der Oberschwedeldorf besaß. 1732 erscheint Carl Maximilian Freiherr Mittrowsky von Mittrowitz auf Rengersdorf. Im Fürstentum Teschen blühte eine Ende des 18. Jahrhunderts erloschener Zweig, der dem dortigen Landstand angehörte und auch in den Fürstentümern Oppeln und Ratibor Güter besaß. Wilhelm Graf Mittrowsky von Mittrowitz und Nemischl heiratete 1813 Josepha Schröffel, die Tochter von Ignaz Schröffel von Mannsberg, von dem er 1818 ein Teil von Burg Pernstein erbte. Im 20. Jahrhundert blühte nur noch ein Zweig, der auf Grund der deutschen Staatsangehörigkeit, nach den Beneš-Dekrete 1945 von der Tschechoslowakei enteignet wurde. Die Familie immigrierte darauf nach Österreich. Der Mannesstamm ist mit dem 1902 in Dolní Rožínka im väterlichen Schloss[1] geborenen[2] Schriftsteller[3] Hubert Graf von Mittrowsky, einem Freund Carl Zuckmayers,[1][4] gestorben 1980 in Baden-Baden, erloschen.[5]
„Im roten Schilde ein silberner Pfahl. Über der Grafenkrone erheben sich drei gekrönte Helme. Aus dem rechten Helme wächst einwärtssehend ein Löwe von natürlicher Farbe auf, welcher in der linken Vorderpranke ein Schwert emporhält. Auf dem mittleren Helme (zum Stammwappen gehörend) stehen zwei von Silber und Rot quer geteilte Büffelhörner von gewechselten Tinkturen, welche an der Mündung besetzt sind. Aus dem linken Helme wächst einwärtssehend ein Tiger von natürlicher Farbe auf, welcher in der rechten Tatze aufrecht ein Schwert trägt. Die Helmdecken sind rot und silbern und den Schild halten zwei auswärtssehende, grimmige Löwen.“
– Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart: in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung, 2. Band L–Z, Verlag T. O. Weigel, Leipzig 1853, S. 122.
Maria Anna von Mittrowsky, ⚭ Friedrich Graf Desfours
Carl Freiherr von Mittrowsky, k. k. Kämmerer, Oberstkammergraf (1738–1816), ⚭ NN
Joseph Freiherr von Mittrowsky, Begdirektions-Assessor in Schmölnitz († 1826)
Ernst Benjamin Freiherr von Mittrowsky, k. k. Amtsrat in Troppau († 1774)
Maximilian Joseph Graf von Mittrowsky, k. k. Kämmerer, Geheimrat, General der Kavallerie (1709–1782), ⚭ 1.) Maria Theresia Gräfin Häusler von Heitersheim, ⚭ 2.) Maria Theresia Josepha Gräfin Chorinsky, verw. Gräfin Hallweil
Johann Nepomuk Graf von Mittrowsky. k. k. Hauptmann, Herr auf Bistritz und Rozinka (1757–1799), ⚭ Antonia Gräfin Zierotin
Wilhelm Graf von Mittrowsky, k. k. Kämmerer, Hauptmann, Herr auf Rozinka, Bistritz und Pernstein (* 1789), ⚭ Josepha Freiin Schröfl von Mansperg, Sternkreuzdame
Wladimir Graf von Mittrowsky, k. k. Kämmerer, Rittmeister, Herr von Szavars (* 1814), ⚭ 1. Antonia Josepha Louise Gräfin von Dietrichstein-Proskau, ⚭ 2. Julie Gräfin Salis-Zizers
Franz Alphons Wilhelm Wladimir von Mittrowsky (* 1845)
Ernst von Mittrowsky (* 1847)
Therese Julie von Mittrowsky (* 1851)
Maria von Mittrowsky, ⚭ Stephan Graf von Batthyany auf Güssing
Luitgarde von Mittrowsky († 1832)
Onuphrie Emma von Mittrowsky, Sternkreuzdame, ⚭ Moritz Braida Graf von Ronsecco und Cornigliano (1802–1872), k. k. Generalmajor
Anna Eleonora von Mittrowsky, ⚭ NN Freiherr von Nimptsch
Maximiliana von Mittrowsky, ledig
Barbara von Mittrowsky, ⚭ 1.) Ferdinand Rzikowsky von Dobrziez auf Neuschloss, k. k. Oberst, ⚭ 2.) NN Freiherr von Lagelberg
Anton Friedrich Graf von Mittrowsky, Herr auf Großherrlitz, k. k. Geheimrat, Kämmerer, Präsident des böhmischen Oberstlandesgerichts (* 1801), ⚭ 1.) Adelheid Gräfin Clams-Gallas, ⚭ 2.) Therese Gräfin von Würben, Sternkreuzdame, Palastdame
Leopoldine von Mittrowsky (* 1835)
Anton Friedrich von Mittrowsky (* 1840)
Marie von Mittrowsky (* 1842)
Joseph Graf von Mittrowsky, Ritter des Malteserordens, k. k. Kämmerer, Geheimrat, Generalmajor (1802–1875)
Aloysia von Mittrowsky (1799–1823)
Leopoldine Gräfin von Mittrowsky (* 1805), ⚭ Joseph Freiherr von Honrich, k. k. Kämmerer, Herr der Herrschaft Kunstadt
Johanna Josepha Freiin von Mittrowsky, ⚭ 1.) Johann Anton Graf von Althann zu Sallau, Oberstsilberkämmerer, ⚭ 2.) NN Herzog von Casserano
Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung, Band 2: L–Z. T. O. Weigel, Leipzig 1853, S. 122–124.
↑ abBiblos, österreichische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen, Dokumentation, Bibliographie, und Bibliophilie, Band 27, 1978, S. 323.
↑The Titled Nobility of Europe. An International Peerage, Or "Who's Who," of the Sovereigns, Princes, and Nobles of Europe, 1914, S. 1020.Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, 1916, S. 637.
↑Jean Rodolphe de Salis: Grenzüberschreitungen. Ein Lebensbericht, Band 2, 1978, S. 538.