Portrait of a Lute Player by Annibale Carracci - Staatliche Kunstsammlung Dresden Um das Jahr 1600 entsteht das Gemälde Bildnis des Lautenspielers Giulio Mascheroni von Annibale Carracci, heute zu sehen in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden.
Gregor Aichinger unternimmt 1600 eine Reise nach Rom, auf der er wahrscheinlich zum Priester geweiht wird.
Jean-Baptiste Besard, der in Rom Lautenunterricht bei Lorenzo Tracetti erhielt, ist ab 1600 nahezu ständig auf Reisen, vorwiegend in Italien und Deutschland. Seine Sammlungen zeigen ein sehr weit gefächertes Bild der Lautenmusik dieser Zeit.
Giulio Caccini hintertreibt 1600 die Uraufführung der von Jacopo Peri verfassten Oper Euridice, indem Sänger, die ihm verbunden sind, statt der Musik von Peri die entsprechenden Passagen aus seiner eigenen Oper singen. Noch im selben Jahr vollendet er seine eigene Euridice, die er noch vor Peri in Druck gibt (1602 uraufgeführt, Libretto von Ottavio Rinuccini).
Christian Erbach widmet seinem Mäzen Markus Fugger dem Jüngeren (1564–1614) sein erstes Buch der Modi sacri; dieses enthält auch ein Votum nuptiale, komponiert zu dessen Hochzeit mit Maria Salome von Königsegg am 16. November 1598. Aus der Widmungs-Vorrede dieses Buchs ergeben sich auch weitere Rückschlüsse auf die Beziehung Erbachs zur Familie der Fugger und deren Förderung.
John Farmer, der seit 1595 als Organist der Christ-Church-Cathedral von Dublin gewirkt hatte, kehrt 1600 nach London zurück.
Carlo Gesualdo wendet sich – nachdem 1600 das einzige Kind aus seiner zweiten Ehe gestorben ist – der Komposition von geistlicher Musik zu.
Hans Leo Haßler wird im Jahr 1600 neben seinen anderen Tätigkeiten für ein Jahr zusätzlich Leiter der Augsburger Stadtpfeifer.
Abbildung von Giovanni Picchi in Fabritio Carosos Tanztraktat Nobilità di dame, 1600Claude Le Jeune verstirbt Mitte September 1600 und wird am 26. September auf dem protestantischen Friedhof der Pariser Gemeinde La Trinité beigesetzt.
Über das letzte Lebensjahrzehnt von Benedetto Pallavicino gibt es wenig Informationen. Die Widmung in seinem sechsten Madrigalbuch, die im Jahr 1600 an Herzog Alessandro Bevilacqua gerichtet ist, lässt darauf schließen, dass er eine häufige Förderung seitens der Accademia Filarmonica in Verona erfahren hat.
Giovanni Picchi wird um 1660 neben zwei weiteren Musikern auf dem Titelblatt der Nobilità di dame, einem Tanztraktat von Fabritio Caroso, abgebildet. In diesem Werk wird er als „Professore di ballare“ (Tanzlehrer) bezeichnet.
Paolo Quagliati, der in Rom ab 1574 als Organist in verschiedenen Kirchen wirkte, findet nach 1600 eine Anstellung bei Kardinal Alessandro Ludovisi, dem späteren Papst Gregor XV.
Francesco Rasi, der zuvor für zwei Jahre in der Hofkapelle des polnischen Königs Sigismund III. wirkte, ist Sänger bei den Uraufführungen von Jacopo PerisEuridice (Aminta) sowie Giulio Caccinis Il rapimento di Cefalo.
Mit der Abhandlung L’Artusi Ovvero delle Imperfettioni della moderna musica von Giovanni Artusi, in der er die Musik eines Komponisten angriff, dessen Namen zu nennen er sich weigerte, startet die musiktheoretische Kontroverse zwischen Artusi und Claudio Monteverdi. Artusi wirft den harmonischen Neuerungen von Monteverdi zu viel „Modernität“ vor, da er im Dienste des Ausdrucks die alten Regeln des Kontrapunktes missachte. Monteverdi antwortet auf die Vorwürfe Artusis im Vorwort zu seinem 5. Madrigalbuch (1605) mit der Darstellung von zwei Stilen der Musikpraxis, die er prima pratica und seconda pratica nennt: Die prima pratica ist das vorangegangene polyphone Ideal des 16. Jahrhunderts mit seinem fließenden Kontrapunkt, vorbereiteten Dissonanzen und der Gleichwertigkeit der Stimmen. Die seconda pratica ist der neue monodische Stil, der die Sopran- und Bassstimme (Generalbass) hervorhebt und außerdem den Beginn der bewussten funktionalen Tonalität darstellt.
Divinae Dei laudes zu zwei Stimmen, Venedig: Ricciardo Amadino
Sacro sanctae dei laudes zu acht Stimmen, Venedig: Ricciardo Amadino
Adriano Banchieri – Il studio dilettevole: il terzo libro delle canzonette a tre voci, Mailand: Giovanni Francesco Besozzi & Co.
Luca Bati – 3. u. 4. Chor zu Il Rapimento di Cefalo, Florenz (Text von Gabriello Chiabrera, Musik hauptsächlich von Giulio Caccini unter Mitarbeit von Stefano Venturi del Nibbio und Piero Strozzi)
Giulio Belli – erstes Buch der Sacrae cantiones für vier, fünf, sechs, acht und zwölf Stimmen, Venedig: Angelo Gardano
Valerio Bona – Psalmi omnes ad vesperas per totum annum, Venedig: Giacomo Vincenti
Floriano Canale – Canzoni da sonare a quattro et otto voci, libro primo, Venedig: Giacomo Vincenti (Alessandro Bevilacqua gewidmet)
Bartholomäus Gesius – Psalmodia choralis, Frankfurt an der Oder: Friedrich Hartmann (Sammlung von Antiphonen, Responsorien, Hymnen und anderer geistlicher Musik)
Hymni totius anni zu fünf Stimmen, Mailand: Simon Tini Erben & Giovanni Francesco Besozzi
Falsi bordoni figurati sopra gli otto toni ecclesiastici zu vier, fünf und acht Stimmen, Mailand: Simon Tini Erben & Giovanni Francesco Besozzi (Sammlung von Gesängen, Hymnen und Litaneien)
Cornelis Verdonck – 1 Madrigal, in: Sammlung De floridi virtuosi d’Italia madrigali zu fünf Stimmen, Antwerpen
Rocco Rodio – Regole di musica di Rocco Rodio sotto brevissime risposte ad alcuni dubij propostigli da un cavaliero, intorno alle varie opinioni de contrapontisti con la dimostratione de tutti i canoni sopra il canto fermo, Neapel