Neubaustrecke Troisdorf–Mainz-Bischofsheim
Die Neubaustrecke Troisdorf–Mainz-Bischofsheim ist eine langfristige Planung für den Neubau einer rechtsrheinischen Güterverkehrsstrecke zwischen Troisdorf und Mainz-Bischofsheim, um das Rheintal von der Belastung durch Güterzüge zu entlasten. Als zentrales Element einer Variante dieser Neubaustrecke ist dabei ein Westerwald-Taunus-Tunnel in der Diskussion.
Grundgedanke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um die Anwohner im Mittelrheintal von Güterverkehrslärm wirksam zu entlasten, aber vor allem auch um eine Kapazitätserhöhung sowie Fahrzeitenverkürzung im Güterverkehr zwischen Köln und Bonn sowie Mainz/Wiesbaden zu erzielen, ist eine Güterverkehrs-Neubaustrecke im Korridor Troisdorf–Mainz-Bischofsheim mit Verbindungskurven nach Koblenz im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP 2030) im potenziellen Bedarf vorgesehen (Projekt 2-004-V04). In Richtung Ruhrgebiet soll sich noch eine Ausbaustrecke Troisdorf–Gremberg an die Neubaustrecke anschließen.[1] Das Projekt wurde nicht in den vordringlichen Bedarf aufgenommen.[2]
Die Verbindung wäre im Fall einer Realisierung Teil des neuen Rhein-Alpen-Korridors (transeuropäische Netze), der von Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen bis nach Genua führen soll.[3]
Westerwald-Taunus-Tunnel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 2015 erstellte Vorschlag eines Ingenieurbüros, einen 118 km langen und bis zu 10 Milliarden Euro teuren Westerwald-Taunus-Tunnel zwischen Sankt Augustin und Bischofsheim zu bauen (als Variante in zwei 47 bzw. 71 Kilometer langen Teilabschnitten bei oberirdischer Querung des Lahntals),[4][5] stieß bei Bürgerinitiativen auf Interesse.[6] Für den Bundesverkehrswegeplan 2015 wurde ein solcher Plan lediglich als zu prüfendes Vorhaben eingeordnet.[7] Für den Bundesverkehrswegeplan 2030 schied das Projekt wegen Unwirtschaftlichkeit bereits in der Vorprüfung aus.[8]
Im August 2022 wurden in einer Studie die Kosten auf 6,8 Milliarden Euro geschätzt.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Korridorstudie Mittelrhein. BMVI, archiviert vom am 22. April 2021; abgerufen am 30. August 2021.
- Infrastrukturelle Konzeption für den Eisenbahnkorridor Mittelrhein: Zielnetz II. Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), 20. Februar 2023, abgerufen am 31. März 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dossier. Abgerufen am 23. August 2018.
- ↑ BMVI – Scheuer bringt zusätzliche Schienenprojekte aufs Gleis. Abgerufen am 22. Februar 2019.
- ↑ Home – Bahn für Europa. Abgerufen am 23. August 2018.
- ↑ Westerwald-Taunus-Tunnel – Ausweichstrecke für Güterzüge im Mittelrheintal – Aktuelles. WTT – Westerwald-Taunus-Tunnel GmbH, 2016, abgerufen am 30. August 2021.
- ↑ 118-Kilometer-Tunnel soll Rheintal leiser machen. In: welt.de. 30. April 2015, abgerufen am 7. Februar 2020.
- ↑ Sagt Ja zum Bau des Westerwald-Taunus-Tunnels! | BüSo - Bürgerrechtsbewegung Solidarität. 10. Oktober 2017, abgerufen am 23. August 2018.
- ↑ Die Mega-Lösung gegen Bahnlärm. SWR, 21. März 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. August 2018; abgerufen am 24. August 2018.
- ↑ Projektinformationssystem (PRINS) zum Bundesverkehrswegeplan 2030. Sonstige Projekte (Schiene), die nicht Bestandteil des BVWP 2030 sind. BMVI, 2017, abgerufen am 24. August 2018 (siehe dort Projekt 1-307).
- ↑ Studie zu neuer Bahntrasse geht von geringeren Kosten aus. Süddeutsche Zeitung, 12. August 2022, abgerufen am 17. August 2022.