Neue Fahlenbergbrücke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Neue Fahlenbergbrücke
Neue Fahlenbergbrücke
Neue Fahlenbergbrücke
Nutzung Straßenverkehr, ÖPNV
Unterführt Gosener Kanal
Ort Berlin
Konstruktion Stahlverbundbrücke
Gesamtlänge 41,40 m
Breite 11,25 m
Längste Stützweite 40,00 m
Lichte Höhe ca. 5,20 m über oberem Wasserstand
Lage
Koordinaten 52° 24′ 9″ N, 13° 42′ 14″ OKoordinaten: 52° 24′ 9″ N, 13° 42′ 14″ O
Neue Fahlenbergbrücke (Berlin)
Neue Fahlenbergbrücke (Berlin)

Die Neue Fahlenbergbrücke befindet sich am Rand von Berlin im Bezirk Treptow-Köpenick, im Ortsteil Müggelheim. Sie überspannt den Gosener Kanal und verbindet Müggelheim mit Gosen.

Die heute existierende Brücke ist eine Stahlverbundbrücke (stählerne Längsträger, die eine Stahlbetonfahrbahn tragen), die 2023 / 2024 am Ort des Vorgängerbauwerkes errichtet wurde. Wie bei der bisherigen Brücke gibt es eine Fahrspur pro Richtung und einen gemeinsamen Rad- und Fußweg südlich der Fahrbahn.

Der Zusatz Neue grenzt die Brücke von der Fahlenbergbrücke ab, die 300 Meter östlich über den Gosener Graben führt. Zwischen beiden lag ein vor 1800 erbautes Forsthaus, 1861 nach dem Hügel „Der Fahle Berg“ benannt als „Forsthaus Fahlenberg“[1], später „Revierförsterei Fahlenberg“, heute zugeordnet zum Forstamt Köpenick.[2]

Erste Brücke (1934)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Neue Fahlenbergbrücke war eine stählerne Fachwerkbrücke mit hölzernem Fahrbahnbelag. Sie wurde im September 1934 noch vor dem Bau des Kanals südlich der Stelle der heutigen Brücke fertiggestellt. Dabei wurde die Trasse der bestehenden Straße zwischen Müggelheim und Gosen um ca. 50 m nach Süden verschwenkt, so dass die Gosener Landstraße während der Bauzeit passierbar blieb. Auf dem heutigen Ostufer erreichte die Trasse dann in einer S-Kurve an der Försterei Fahlenberg wieder den Verlauf der bestehenden Landstraße. Nach ihrer Sprengung durch deutsche Truppen 1945 wurde eine Behelfsbrücke errichtet, die Brücke von 1934 wurde danach gehoben und wiederverwendet bis zu ihrem Abbruch 1983.[3]

Zweite Brücke (1983)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweite Neue Fahlenbergbrücke wurde 1983[4] als 38 Meter lange und 12 Meter breite Stahlverbundbrücke erbaut.[3] Dabei wurde ein Verlauf gewählt, der wieder der ursprünglichen Trasse der Landstraße aus der Zeit vor dem Kanalbau entsprach, so dass während der Bauarbeiten die bestehende Brücke uneingeschränkt passierbar blieb. Nachdem die neue Brücke dem Verkehr übergeben war, wurde der Vorgängerbau abgebrochen und die Widerlager beseitigt. Die westliche Zufahrt blieb erhalten und wurde in der Folge als Parkplatz für Wanderer, Angler und andere Erholungssuchende genutzt. Bei Sanierungsarbeiten 2010 stellte sich heraus, dass diese Brücke gravierende Betonschäden aufwies und nicht dauerhaft repariert werden konnte.[4] Der reduzierten Tragfähigkeit wurde durch eine Geschwindigkeitsbeschränkung, bauliche Maßnahmen an den Widerlagern und die Absperrung beider Fahrbahnränder im Bereich der Brücke Rechnung getragen. Der Beginn eines Ersatzbaus war zunächst für 2020 geplant, erfolgte dann 2023/ 2024.

Dritte Brücke (2023)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bau der dritten Brücke gleichen Namens wurde im Juli 2024 abgeschlossen. Da beschlossen wurde, den günstigeren Trassenverlauf der Straße von vor 1934 bzw. nach 1983 beizubehalten, wurde zunächst eine Behelfsbrücke für die Bauzeit errichtet. Dazu wurden am Ort der Brücke von 1934 provisorische Widerlager errichtet und dann der Überbau der Brücke von 1983 aus seinen Widerlagern gehoben und per Ponton in die provisorischen Widerlager gesetzt. Die alten Zuwegungen im Trassenverlauf 1934–1983 wurden zuvor wiederhergestellt und die Behelfsbrücke konnte wechselseitig einspurig überquert werden. Der Baubeginn erfolgte im Frühjahr 2023, am 3. Juli 2024 wurde die neue Brücke termingerecht dem Verkehr übergeben[5].

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hanswilhelm Haefs: Siedlungsnamen und Ortsgeschichten in Berlin. Vorschau bei books.google.de, S. 52
  2. Das Forstamt Köpenick auf www.stadtentwicklung.berlin.de, abgerufen am 30. Januar 2017
  3. a b Eckhard Thiemann und Dieter Desczyk: Als die Brücken im Wasser knieten: Zerstörung und Wiederaufbau von Berliner Brücken. Lukas Verlag 2015. Vorschau bei books.google.de, S. 88/89
  4. a b Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, 24. Mai 2011
  5. https://www.berlin.de/sen/uvk/presse/pressemitteilungen/2024/pressemitteilung.1462365.php Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt