Nigeglanin

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Strukturformel
Strukturformel von xyz
Allgemeines
Name Nigeglanin
Summenformel C12H14N2O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 767629-50-5
PubChem 12116700
Wikidata Q104992233
Eigenschaften
Molare Masse 202,25 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Nigeglanin ist ein Alkaloid aus der Gattung Schwarzkümmel, das eine Indazol-Teilstruktur aufweist.

Nigeglanin kommt in Nigella glandulifera (Gattung Schwarzkümmel) vor.[2]

Eine Totalsynthese von Nigeglanin mit einem Derivat des Isatins als Zwischenstufe ist bekannt. Edukt ist 2-Chlor-5-methylphenol. Dieses wird zunächst mit Methyliodid methyliert und dann durch Reaktion mit Natriumamid über eine Arin-Zwischenstufe in 3-Methyl-5-methoxyanilin umgewandelt. Nach Schützung der Aminogruppe mittels Pivaloylchlorid kann die Verbindung ortho-lithiiert werden. Reaktion mit Diethyloxalat und anschließende saure Hydrolyse führt zur Cyclisierung und ergibt ein methyl- und methoxysubstituiertes Derivat des Isatins. Durch Reaktion mit Trimethylorthoformiat und para-Toluolsulfonsäure kann eine der Ketongruppen als Acetal geschützt werden. Aminierung der Aminogruppe mit Natriumhydrid und O-Diphenylphosphinhydroxylamin und Umsetzung mit Schwefelsäure führt zu Umlagerung unter Bildung eines carboxy-substituierten Indazol-Derivats. Zur einfacheren Handhabung wird die Carbonsäure mit Thionylchlorid und Methanol zum Methylester umgesetzt. Durch weitere Reaktion mit Natriumhydrid und 1,4-Dibrombutan kann eine weitere C4-Einheit am Stickstoffatom eingeführt werden. Kochen in wässrigem Aceton führt zu Cyclisierung und Decarboxylierung. Im letzten Schritt kann die O-Methylgruppe mit Bortribromid entfernt werden. Die Verbindung wird als Hydrobromid erhalten.[3]

Eine weitere Synthese geht von 3-Fluor-5-methylphenol aus, welches zunächst mit Methyliodid methyliert wird. Durch Lithiierung mit sec-Butyllithium und Reaktion mit Dimethylformamid wird in Position 2 (von der OH-Gruppe aus gesehen) eine Aldehydfunktion eingeführt. Durch Kochen mit Pyrrolidin und Kaliumcarbonat in Dimethylsulfoxid wird das Fluoratom durch einen Pyrrolidinring ersetzt. Wird diese Verbindung mit Hydroxylaminhydrochlorid in Ethanol gekocht, wird das Ringsystem dem Nigeglanins erhalten. Durch Reaktion mit Bortribromid in Dichlormethan kann die O-Methylgruppe entfernt werden.[4]

Einzelnachweise

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  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Yu-Ming Liu, Jun-Shan Yang, Qing-Hua Liu: A New Alkaloid and Its Artificial Derivative with an Indazole Ring from Nigella glandulifera. In: Chemical and Pharmaceutical Bulletin. Band 52, Nr. 4, 2004, S. 454–455, doi:10.1248/cpb.52.454.
  3. Eric L. Elliott, Simon M. Bushell, Marta Cavero, Brian Tolan, T. Ross Kelly: Total Synthesis of Nigellicine and Nigeglanine Hydrobromide. In: Organic Letters. Band 7, Nr. 12, 1. Juni 2005, S. 2449–2451, doi:10.1021/ol050769m.
  4. Aaron C. Sather, Orion B. Berryman, Julius Rebek: Synthesis of Fused Indazole Ring Systems and Application to Nigeglanine Hydrobromide. In: Organic Letters. Band 14, Nr. 6, 16. März 2012, S. 1600–1603, doi:10.1021/ol300303s, PMID 22385299, PMC 3324311 (freier Volltext).