Aristide Cavaillé-Coll erbaute für die Weltausstellung Paris 1878 eine Orgel im Großen Saal des Pariser Palais du Trocadéro mit 64 Registern auf vier Manualen. Sie entsprach dem modernsten Stand der Orgelbautechnik und gilt als Verkörperung des orchestralen Klangideals Cavaillé-Colls. Sie wurde am 7. August 1878 von Alexandre Guilmant erstmals öffentlich gespielt. Die ursprüngliche Disposition lautete:[1]
Spielhilfen G.O. sur machine, Effet d’orage (Donner), Anches I, II, III, IV, P, Combinaison de la Gr. Pédale, Combinaison Solo
1926 bis 1927 wurde sie in der Zeit Marcel Duprés umgebaut.
1935 musste der Palais du Trocadéro dem Palais de Chaillot weichen. Hier wurde die Orgel 1939 eingebaut und durch Victor Gonzalez erneut umgebaut. Sie verblieb dort bis 1972.
1975 erreichte Louis Pradel, der Bürgermeister von Lyon, durch Kontakte zu Pierre Cochereau, dass die Orgel kostenlos dem neugebauten Auditorium Maurice Ravel in Lyon zur Verfügung gestellt werden konnte. Eine Kommission bestehend aus Gaston Litaize, Pierre Cochereau, Louis Robilliard und Marcel Paponnaud vertraute die Arbeit dem Schwiegersohn und Nachfolger Gonzalez’, Georges Danion, an. Ein großer Teil des Pfeifenmaterials wurde wiederverwandt, jedoch wurde der Klang durch neue Mixturen oder deren Umbau geschärft; das Positif ist seitdem nicht mehr schwellbar. Pierre Cochereau spielte die Orgel erstmals am 27. November 1977 an ihrem Lyoner Standort. 2013 erfolgte eine Überarbeitung durch Michel Gaillard.[2] Die Disposition lautet seit 1977: