Otto Hindrichs

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Otto Heinrich Hindrichs (* 7. Mai 1881 in Köln; † 29. August 1957) war ein deutscher Gymnasiallehrer, Schulrat, Regierungsrat, Landrat und Briefmarkenhändler.

Leben und Wirken

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Otto Heinrich Hindrichs war ein Sohn des Kaufmanns Otto Hindrichs.[1] Er besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln bis 1900. Danach studierte er in Bonn, Marburg und wieder Bonn und wurde dort 1904 am Physikalischen Institut bei Heinrich Kayser zum Dr. phil. promoviert. Danach war er als Gymnasiallehrer tätig. Spätesten seit 1910 war Otto Hindrichs Kreisschulinspektor in Opladen.[2] 1919 wurde er von den französischen Besatzungsbehörden zum Landrat in Höchst ernannt.[3] Etwa seit 1920 war er Kreisschulrat in Münster und wurde später zum Regierungsrat ernannt.[4]

1933 wurde Hindrichs von seinen Verwaltungsämtern entlassen, der angebliche Grund war seine Tätigkeit für die französischen Besatzungsbehörden im Jahre 1919.[5][6] Danach eröffnete er ein Briefmarken-Fachgeschäft in Münster. Nach 1945 erhielt er seine Entnazifizierungsurkunde. 1957 starb er.[7]

Danach führten seine Söhne Paul und Otto Hindrichs das Briefmarkengeschäft weiter, später sein Enkel Andreas Hindrichs. 2024 wurde dieses geschlossen.[8]

Otto Hindrichs veröffentlichte verschiedene Publikationen. Außerdem verfasste er einige Literaturrezensionen in den Zeitschriften Bücherwelt, Germania und Hochland.

Monographien
  • Über Messungen und Gesetzmäßigkeiten in der vierten Kohlebande, Eisele, Bonn 1904, Dissertation (kurze Auszüge)
  • Hermann. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen, Pierson, Dresden 1906
  • Tabellen zur Berechnung von Tagen, Zinszahlen und Zinsen, Literatur-Verlag, Essen 1912[9]
  • Diesterwegs Rechenbuch für Westfalen, 1930, mit zwei weiteren Autoren
  • Handbuch der Schulverwaltung im Regierungsbezirk Münster, enthält die zur Zeit gültigen Gesetze, Verordnungen, Kabinettsordern, Erlasse, Verfügungen, soweit sie für die Volksschulverwaltung in Frage kommen, nebst den einschlägigen Gerichtsentscheidungen, vollständig in drei Bänden, Münster 1930
  • Wisawert-Post, Münster 1933
  • Briefmarken-Reform-Katalog, Mainz 1947, 1948
  • Hedwig Schrulle: Verwaltung in Diktatur und Demokratie. 2008. S. 251f., 259, mit einigen Angaben

Einzelnachweise

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  1. Otto Hindrichs, Über Messungen und Gesetzmäßigkeiten in der vierten Kohlebande, Dissertation, 1904, S. 1, mit biographischen Angaben
  2. Germania. Blätter für Literatur, Wissenschaft und Kunst, 1910, S. IV (linke Spalte unten)
  3. Hedwig Schrulle, Verwaltung in Diktatur und Demokratie, 2008 S. 259; (weil er sich im Herbst 1919) von den Franzosen als Nachfolger des ausgewiesenen Landrats im Kreis Höchst hatte einsetzen lassen
  4. Zentralblatt für die preußische Unterrichtsverwaltung (=? Handbuch der preußischen Unterrichtsverwaltung), 1921, S. 13, Kreisschulrat Hindrichs
  5. Hedwig Schrulle, Verwaltung in Diktatur und Demokratie, 2008, S. 259; auch in Wilhelm Dramberg, Der Kampf um die Schulen in Westfalen 1933–1945, Mainz 1986, S. 65, Anm. 138
  6. Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen, 1933, S. 259, kurze Auszüge (Ausgabe vom 29. September 1939?)
  7. Suche nach Otto Hindrichs. In: Deutsche Digitale Bibliothek
  8. Martin Kalitschke, Eines der ältesten Geschäfte schließt nach 90 Jahren, in Westfälische Nachrichten vom 21. Januar 2024 Artikelanfang; mit einigen Angaben zur Geschichte des Geschäfts
  9. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, vom 26. September 1912, vordere innere Umschlagseite; auch vom 27. September 1912, hintere Umschlagseite; mit ganzseitiger Verlagsanzeige und Erläuterungen zu dem Buch (was bei Einzeltiteln selten war)