Ovizid

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Ovizid (lat. ovum = Ei und lat. cida = töten) bezeichnet in der Biologie die gezielte Zerstörung von artfremden Eier, um die Fitness bei der eigenen Art zu erhöhen.[1]

Mitunter tritt Ovizid innerhalb einer Spezies auf, wie beim Rotschnabel-Tropikvögeln, die mit versteckten Kameras bei der Zerstörung ihrer eigenen Gelege gefilmt wurden. In diesem Fall ist die Verhaltensweise dem Infantizid zuzuordnen.[2]

Der Begriff wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet, wenn die Eier dem artfremden Prädator als Nahrung dienen, so ist von Prädation die Rede.[1] Dagegen bezeichnet Oophagie die Ernährung von Nachkommen mit arteigenen (meist unbefruchteten) Nähreiern.[3]

Chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung werden auch als Ovizide bezeichnet und greifen mit ihrem Wirkstoffen gezielt die Eier von Insekten, Milben oder Parasiten an, indem sie diese abtöten oder in ihrer Entwicklung hemmen.[4]

Ovizid tritt auch im Zusammenhang mit Parasitismus einschließlich Brutparasitismus auf, für den insbesondere Kuckucke bekannt sind, die jedoch neben der Zerstörung artfremder Vogeleier auch Infantizid betreiben (nachgewiesen u. a. beim Guirakuckuck[5]).

Weitere Beispiele

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Beim Gelbstirn-Blatthühnchen zerstören die Weibchen gezielt Gelege, um ihren Bruterfolg zu maximieren
  • Bei den Gelbstirn-Blatthühnchen brüten die Männchen. Weibliche Tiere zerstören mitunter Gelege, um das Männchen zu überzeugen, mit ihr Nachwuchs auszubrüten.[6]
  • Insbesondere männliche Hauszaunkönige zerstören in der Brutsaison oft die Gelege von Artgenossen.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b Lexikon der Biologie: Ovizid Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 16. Juli 2023
  2. H. Hanielson-Owczynsky, H. Madden, P. Jodice (2023): Parental Infanticide by egg destruction in Red-Billed Propicbirds Phanthon Aethereus on the Carribbean Island of Sint Eustatius. Marine Ornithology, Ausgabe 51 (2), S. 261–264 ISSN:1018-3337
  3. Lexikon der Biologie: Oophagie Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 16. Juli 2023
  4. Lexikon der Biologie: Ovizide Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 16. Juli 2023
  5. R. Macedo & C. Bianchi (1997): When birds go bad: circumstantial evidence for infanticide in the communal South-American Guira Cuckoo. Ethology Ecology and Evolution, January 1997:45-54 doi:10.1080/08927014.1997.9522901
  6. Martin L. Stevens: Mate takeover and possible infanticide by a female northern jacana (Jacana spinosa). Animal Behaviour, 30(4), 1253–1254, 1982. doi:10.1016/S0003-3472(82)80219-4
  7. Stanislav Pribil & Jaroslav Pieman: Behavioral mechanisms preventing filial ovicide in house wrens. Behavioral Ecology, Vol. 3, Iss. 4, winter 1992, Pages 352–359, doi:10.1093/beheco/3.4.352