PRRS-Virus

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PRRS-Virus 1 und 2

Schemazeichnung: Virion der Gattung Betaarterivirus

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Pisuviricota[1]
Klasse: Pisoniviricetes[1]
Ordnung: Nidovirales
Unterordnung: Arnidovirineae
Familie: Arteriviridae
Unterfamilie: Variarterivirinae
Gattung: Betaarterivirus
Untergattung: Eurpobartevirus (1), Ampobartevirus (2)
Art: Betaarterivirus suid 1, 2
Taxonomische Merkmale
Genom: (+)ssRNA
Baltimore: Gruppe 4
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
Betaarterivirus suid 1, 2
Kurzbezeichnung
PRRSV-1 und PRRSV-2
Links
Genomkarte von PRRSV

Mit PRRS-Virus (en. Betaarterivirus suid, früher auch Porcine reproductive and respiratory syndrome virus) werden zwei Spezies (Arten) von RNA-Viren aus der Familie der Arteriviridae, Unterfamilie Variarterivirinae bezeichnet. Ihr Genom hat eine Länge von ca. 15 Kilobasen mit 8 ORFs (Open reading frames). Sie sind die Erreger des Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS, Reproduktions- und Atemwegssyndrom der Schweine), auch als Seuchenhafter Spätabort der Schweine (SSS), Swine infertility and respiratory syndrome (SIRS), Porcine epidemic abortion and respiratory syndrome (PEARS) bezeichnet.

Es gibt in der Gattung Betaarterivirus zwei Typen PRRS-Viren, PRRSV-1 (Untergattung Eurpobartevirus) und PRRSV-2 (Untergattung Ampobartevirus), deren Genom sich um 40 % unterscheidet. PRRSV-2 ist in Asien und den Amerikas verbreitet. Ein hoch pathogener PRRSV-2-Subtyp, HP-PRRSV, ist in Asien entstanden. Von PRRSV-1 gibt es drei Subtypen mit unterschiedlicher Verbreitung in Europa und Asien.

Als RNA-Viren zeigen PRRSV eine hohe Mutationsrate. Daher müssen Assays ständig angepasst werden und waren Impfungen bisher nicht erfolgreich. Allen Subtypen ist jedoch gemeinsam, dass sie ausschließlich bestimmte Makrophagen der Lunge befallen, nämlich solche, die den Membranrezeptor CD163 tragen. Dieser besteht aus mehreren perlschnurartig aufgereihten globulären Domänen, von denen die fünfte die Andockstelle für die Viruspartikel darstellt. Daher wurde mit der CRISPR/Cas-Methode eine Linie von Schweinen erzeugt, denen der Teil des Gens (Intron 7) für die CD163-Domäne 5 fehlt. In Zellkulturen von Makrophagen dieser Schweine konnten sich PRRSV jeglichen Subtyps nicht vermehren.[3] Die Tiere, inzwischen in der dritten Generation, sind in Wachstum und Verhalten völlig normal – offenbar ist die CD163-Domäne 5 für den Organismus nicht lebensnotwendig –, und ließen sich mit einem virulenten Stamm von PRRSV-1 Subtyp 2 nicht infizieren (kein Fieber, keine Antikörper, Viren nicht nachweisbar).[4] Da die Genveränderung im CD163-Gen von einer natürlichen Mutation nicht unterscheidbar ist, ist zurzeit umstritten, ob diese Schweine als gentechnisch veränderter Organismus einzustufen sind.

Einzelnachweise

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  1. a b c ICTV: ICTV Taxonomy history: Severe acute respiratory syndrome-related coronavirus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b v1 MSL #34, Feb. 2019
  3. K.M. Whitworth et al.: Gene-edited pigs are protected from porcine reproductive and respiratory syndrome virus. Nat Biotechnol 34, 2016, doi:10.1038/nbt.3434.
  4. Christine Burkard et al.: Pigs lacking the scavenger receptor cysteine-rich domain 5 of CD163 are resistant to PRRSV-1 infection. Journal of Virology 92, 2018, doi:10.1128/JVI.00415-18 (freier Volltext).