Parkhof

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Eingangstor vom Parkhof
Eines der Häuser des Parkhofes
Eines der Vorderhäuser[1] des Parkhofes in der Swinemünder Straße
Backsteinrelief eines Wikingerschiffes in der Swinemünder Straße 8
Wandbrunnen beim Parkhof, Swinemünder Straße 8

Der Parkhof (dänisch Parkgården)[2] ist ein Wohnhof in Flensburg und stellt ein Kulturdenkmal des Stadtteils Mürwik dar. Der Hof entstand in den Jahren 1925 bis 1928 beim dortigen Marinestützpunkt Flensburg-Mürwik (dem Stadtbezirk Stützpunkt[3][4]). Das Wohnquartier ist im Stil der Heimatschutzarchitektur angelegt und zeichnet sich durch seine einheitliche architektonische Formensprache aus.[5][6]

In derselben Zeit wie der Parkhof entstanden auch die Wohnungsbauten für Marineangehörige an der Kelmstraße (vgl. auch Wohnhaus Fördestraße 1), die jeweils als Dienstwohnungen für Offiziere und Unteroffiziere des Stützpunktes dienen sollten, auf dem sich damals ausschließlich Institutionen und Einheiten der Reichsmarine befanden.[7] Doch schon nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Häuser des Parkhofes von Zivilisten bewohnt.

Der Hof erhielt aber erst rund 20 Jahre nach Fertigstellung, am 28. März 1947, seinen Namen.[8] Der Name des Parkhofs bezieht sich nicht auf dessen angelegte Grünanlagen, sondern auf den Mürwiker Park des Kaufmanns Heinrich Göttigs, der sich bei der Swinemünder Straße befand. Das eigentliche Erbe des Parks übernahm der nahegelegene Volkspark.[9] Die anliegende Parkstraße benannte die Stadt am 8. Dezember 1955 in Swinemünder Straße um, nach der Stadt Swinemünde, für die Flensburg die Patenschaft übernahm.[10] Bis in die heutige Zeit ist der Parkhof zivil bewohnt.

Die im Heimatschutzstil errichtete Siedlung[11] entstand nach Plänen des Architekten Karl Bernt sowie zu einem Großteil wohl auch nach Plänen des Architekten Karl Frehse.[12] Die Häuser der Swinemünder Straße bilden die Vorderfront des Parkhofes, sind also Teil des Ensembles.[13] Das Keramikrelief des Wandbrunnens bei der Swinemünder Straße 8 stammt von Fritz Theilmann, der auch die Keramikreliefs des Wohnhaus Fördestraße 1 geschaffen hat.[14] Die Häuser im Hof zeichnen sich durch eine villenartige Gestalt aus.[15] Inmitten des Hofes befinden sich eine Grünfläche sowie einige Parkplätze.[16] Eine besonders prachtvolle Wirkung entfaltet der Querbau am Ende des Parkhofes, in dem eine Toranlage eingebettet ist, die Ähnlichkeit zum Zugangstor des Parkhofs zeigt.[17] Im Parkhof selbst finden sich weitere Keramiken von Fritz Theilmann.[18]

Umliegende Bebauung

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Neben dem Parkhof, in der benachbarten Swinemünder Straße 12, befindet sich das Funk- und Telegraphenhaus (Flensburg-Mürwik). Nördlich und westlich des Parkhofes liegt das Gelände der Außenstelle des Ausbildungszentrums CIR. Hinter den Parkhofgebäuden auf der Westseite liegt ein sehr langes Gebäude, die Exerzierhalle beziehungsweise Morsehalle (vgl. Torpedostation), das einzige Gebäude des Stützpunktes, das aus dessen Anfangszeit baulich fast unverändert erhalten blieb. Östlich an der Swinemünder Straße befindet sich ein ebenfalls aufwendiger gestaltetes Gebäude und nordöstlich der Mürwiker Truppenmannschaftsbunker aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, auf dessen Dach seit dem Jahr 2009 ein Penthouse ruht.[19] Das Penthouse mit seinem Bunker gilt als eines der skurrilsten Häuser Deutschlands.[20] Südöstlich des Parkhofes liegt das alte Zentrum Mürwiks, Klosterholz.

Commons: Parkhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 546 f.
  2. Aktive Pensionister, torsdagsholdet (Hrsg.): Flensborgs gadenavne. Flensburg 1995, S. 19.
  3. Stadtteile, herausgegeben von der Stadt Flensburg (Memento vom 24. Februar 2016 im Internet Archive)
  4. Stadtarchiv Flensburg: Öffentliche, nicht städtische Gebäude Baubestandsplan des Landesbauamt Flensburg Energiezentrale Stützpunkt Flensburg-Mürwik. Abgerufen am 16. März 2015.
  5. Flensburger Tageblatt: Pläne für Wohnquartier: Exklusives Wohnen am Wasserturm, vom: 2. Oktober 2013; abgerufen am: 15. März 2015.
  6. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: Parkhof
  7. Flensburger Tageblatt: 100 Jahre Marineschule: Geschichte der Schule, vom: 11. August 2010; abgerufen am: 15. März 2015.
  8. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Parkhof
  9. Vgl. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Parkhof sowie: *Ludwig Rohling u. a.: Kunstdenkmäler der Stadt Flensburg. München 1955, S. 550 und Amtliche Bekanntmachung zum Bebauungsplan für das Seniorenzentrum Swinemünder Straße (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/docs.noodls.com, S. 16, vom: 15. April 2015; abgerufen am: 19. Dezember 2015.
  10. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Swinemünder Straße
  11. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 546.
  12. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 546 und 548
  13. Vgl. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 546 f.
  14. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 530 sowie 546 f.
  15. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 546.
  16. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 546.
  17. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 548.
  18. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 546 und 548
  19. Flensburger Tageblatt: Neues Wohnen in Mürwik: Penthouse auf dem Bunker, vom: 29. Mai 2009; abgerufen am: 9. Februar 2015.
  20. Gemäß Bunker in Flensburg. In: Bunker-WHV.de. Holger Raddatz, S. 2, abgerufen am 15. März 2015. war dies die Ansicht der ProSieben-Fernsehsendung Galileo vom 26. Oktober 2011.

Koordinaten: 54° 48′ 31,4″ N, 9° 27′ 31″ O