Paul Walzer

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Paul Walzer (* 19. Juni 1879 in Grodziczno, Provinz Westpreußen; † 17. Mai 1936) war ein preußischer Verwaltungsjurist sowie Landrat im Kreis Oletzko (1919–1921) und im Kreis Danziger Niederung (1921–1934).[1]

Im Frühjahr 1934 wurde Walzer, der der Glaubensbewegung Deutsche Christen angehörte, zum Präsidenten des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg zu Berlin berufen und blieb bis zu seinem Tode im Amt.[1] Mit Ernennung zum Konsistorialpräsidenten wurde Walzer zugleich als Bevollmächtigter in Ausübung der obersten Leitung der Verwaltung der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union (APU) berufen und Vorsitzender in deren Rechtsausschuss sowie kurzfristig (Februar bis April 1934[2]) mit dem Amt des rechtskundigen Mitgliedes des Geistlichen Ministeriums der Deutschen Evangelischen Kirche (Reichskirche) betraut.[1]

Im Oktober 1934 reiste Walzer nach München und usurpierte kurzzeitig, von August Jäger, dem so genannten Rechtswalter der Reichskirche, als Verwaltungskommissar eingesetzt, Leitungsaufgaben im Landeskirchenamt München.[3] Die Reichskirche scheiterte am Widerstand von Landesbischof Hans Meiser und dem Kirchenvolk und gab ihren Versuch, die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern rechts des Rheins gleichzuschalten, nach zwei Wochen auf.[4][5]

  • Kreis Oletzko Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 27. Mai 2015.

Einzelnachweise

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  1. a b c „Walzer, Paul“ (Eintrag; eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search), in: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949, Hannelore Braun und Gertraud Grünzinger, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S. 268. ISBN 3-525-55761-2 bzw. ISBN 978-3-525-55761-7.
  2. Heinz Boberach, Carsten Nicolaisen, Ruth Pabst: Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949: Organe, Ämter, Verbände, Personen, Band 1: 'Überregionale Einrichtungen' (=Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte / Reihe A; Bd. 18). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S. 77. ISBN 978-3-525-55784-6.
  3. Wolfgang Huber: Friedrich von Praun, Mitarbeiter Landesbischof Meisers, Gegner und Opfer des Nationalsozialismus. Anmerkungen und Texte zu seiner Biografie. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte, Band 81 (2012, erschienen 2013), S. 227–284 (incl. Anhängen), hier S. 261 und 263.
  4. Vgl. Helmut Baier: Die Deutschen Christen Bayerns im Rahmen des bayerischen Kirchenkampfes (= Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns; Bd. 46). Verein für Bayerische Kirchengeschichte, Nürnberg 1968, S. 128–131.
  5. Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949, S. 268.