Paul Zehnder

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Paul Zehnder (* 30. September 1884 in Bern; † 11. Januar 1973 in Muri bei Bern[1]) war ein Schweizer Kunstmaler. Bekannt sind vor allem seine Kirchen- und Glasmalerei.

Paul Zehnder wurde als jüngster Sohn von Friedrich Zehnder und Marie Louise Zehnder-Simmen geboren. Seine Mutter starb wenige Tage nach seiner Geburt. Er besuchte das Gymnasium in Bern und studierte ab 1905 an den Kunstakademien in Dresden, München und Stuttgart. Von 1909 an lebte und arbeitete er als Künstler in Paris. Bei Kriegsausbruch 1914 kehrte er nach Bern zurück. Die Sommermonate verbrachte er im Haus seines Bruders in Iseltwald am Brienzersee, wo er, wie sein Freund Victor Surbek auch, ein eigenes Malatelier besass. 1934 heiratete er Clara Pulver. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem frühen Tod seiner Frau Clara Pulver (⚭ 1938, † 1959) lebte Paul Zehnder – von seinen Freunden „Pablo“ genannt – zurückgezogen in Gümlingen.[2] Er starb 1973 in Bern.

Künstlerische Entwicklung

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Am Anfang seines künstlerischen Schaffens entstanden seine Ölbilder. Ab 1910 wandte sich Zehnder der Wandmalerei zu. Er gestaltete Kirchenwände in Leissigen (1910), Diemtigen (1915)[3] und Wynau (1918/19). Der Wandmalereizyklus in der Stadtkirche Winterthur (1924–1930) gilt als bedeutende kirchliche Malerei der Schweiz im 20. Jahrhundert.

Seit den 1930er-Jahren arbeitete er vorwiegend als Glasmaler, zusammen mit Louis Halter (1886–1956), der ein Atelier für Glasmalkunst in Bern führte. Paul Zehnder gestaltete Kirchenfenster in zahlreichen Kirchen im Kanton Bern, so beispielsweise die Chorfenster der Kirche in Lenzburg (1938)[4] und der Schlosskirche in Interlaken (1950–1963).

Der Nachlass von Paul Zehnder befindet sich in der Burgerbibliothek Bern.[5]

  • Biographisches Lexikon der Schweizer Kunst. Zürich 1998.
  • Fritz Braaker: Der Maler Paul Zehnder 1884–1973. In: Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee. 1975, S. 35–37.
  • Gerrendina Gerber-Visse: Der Künstler am Werk – Paul «Pablo» Zehnder. In: Berner Zeitschrift für Geschichte, 73, 2011, Heft 1, S. 48–51. (Digitalisat auf e-periodica.ch, abgerufen am 24. November 2023)
  • Max Huggler: Der Brienzersee in der Malerei. Bern 1980.
  • Paul Zehnder: Briefe an Victor Surbek, 1905–1971. Privatdruck, Bern 1975.
  • Alexia Zeller: Andacht des Zittergrases. Zwischen dem Ephemeren und der Ewigkeit, in: Schweizerische St. Lukasgesellschaft (Hrsg.): Jahrbuch Kunst und Kirche 2019-2021. Profan, Baldegg 2021, ISSN 2297-7333, Seiten 34–39.

Einzelnachweise

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  1. Deborah Favre: Paul Zehnder. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. Gerrendina Gerber-Visse: Der Künstler am Werk – Paul «Pablo» Zehnder. In: Berner Zeitschrift für Geschichte, 73, 2011, Heft 1, S. 48–51, hier S. 50.
  3. Alexia Zeller: Die Wandbilder von Paul Zehnder. In: kirchgemeinde.ch. Abgerufen am 24. November 2023.
  4. Gerrendina Gerber-Visse: Der Künstler am Werk – Paul «Pablo» Zehnder. In: Berner Zeitschrift für Geschichte, 73, 2011, Heft 1, S. 48–51, hier S. 48: Foto von Zehnders Atelier mit dem Lenzburger Fenster.
  5. Nachlass von Paul Zehnder im Katalog der Burgerbibliothek Bern