Pentanchidae

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Pentanchidae

Fleckhai (Galeus melastomus)

Systematik
Überklasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Klasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Teilklasse: Haie (Selachii)
Überordnung: Galeomorphii
Ordnung: Grundhaie (Carcharhiniformes)
Familie: Pentanchidae
Wissenschaftlicher Name
Pentanchidae
Smith, 1912

Die Pentanchidae (engl. Deepwater catsharks) sind eine artenreiche, gegenwärtig etwa 110 beschriebene Arten umfassende[1] Familie kleiner Haie in der Ordnung der Grundhaie (Carcharhiniformes). Die Familie wurde 1912 durch den amerikanischen Ichthyologen Hugh McCormick Smith mit der Erstbeschreibung des Einflossen-Katzenhais (Pentanchus profundicolus) aufgestellt[2] und wegen der fehlenden ersten Rückenflosse den Hexanchiformes zugeordnet. Sein britischer Kollege Charles Tate Regan ordnete Pentanchus profundicolus noch im selben Jahr den Katzenhaien (Scyliorhinidae) zu, womit die Familie Pentanchidae nicht mehr gültig war.

1988 teilte der Haiexperte Leonard Compagno die Katzenhaie anhand der Schädelmorphologie in zwei Unterfamilien, die Pentanchinae und die Scyliorhininae, gab diese Unterteilung aber in späteren Veröffentlichungen wieder auf. Sowohl morphologische[3] wie auch Untersuchungen auf Grundlage von DNA-Analysen zeigten jedoch, dass die Katzenhaie kein Monophylum darstellen.[4] 2005 wurden die Pentanchidae deshalb durch Iglésias, Lecointre und Sellos wieder revalidiert.[5]

Die Arten der Pentanchidae sind schlanke Haie die je nach Art eine Länge von 16 cm (Parmaturus campechiensis[6]) bis 90 cm (Apristurus exsanguis,[7] Asymbolus analis[8] und Galeus melastomus[9]) erreichen können. Die meisten Arten werden etwa einen halben Meter lang. Wie die Katzenhaie besitzen sie zwei Rückenflossen (mit Ausnahme von Pentanchus profundicolus), sowie eine Afterflossen. Bei den Pentanchidae und den Katzenhaien liegt die erste Rückenflosse aber, im Unterschied zu allen anderen Haifamilien weit hinten, auf der Höhe der Bauchflossen oder kurz dahinter. Ein Spritzloch wie auch ein Spiraldarm sind vorhanden.[10] Das einzige morphologische Merkmal, das die Pentanchidae von den Katzenhaien unterscheidet, ist der fehlende Supraorbitalkamm, ein Knorpelkamm oberhalb der Augenhöhlen.[5][11]

Die meisten Arten der Pentanchidae sind eierlegend (ovipar), aber einige sind vivipar und bringen lebende Junge zur Welt. Die Eier haben dicke Schalen und können rankenartige Auswüchse besitzen oder nicht, die der Befestigung am Meeresboden oder an festen Strukturen wie Gorgonien dienen. Das Schlüpfen kann je nach Art bis zu zwei oder drei Jahre dauern. Obwohl bekannt ist, dass Tiefsee-Katzenhaie keine Wanderungen über größere Entfernungen unternehmen, bewegen sich mehrere Arten zur Nahrungssuche vertikal Hunderte von Metern über dem Grund ins freie Wasser. Die Jungfische einiger Arten leben im frühen Lebensstadium im freie Wasser mittlerer Tiefen. Die Pentanchidae ernähren sich von kleinen Knochenfischen, Kopffüßern, Krebstieren und anderen wirbellosen Tieren.[11]

Das folgende Kladogramm zeigt die Stellung der Pentanchidae innerhalb der Grundhaie und die basale Stellung der Katzenhaie.[5]"
 Carcharhiniformes 

Katzenhaie (Scyliorhinidae)


   

Falsche Katzenhaie (Proscylliidae)


   

Pseudotriakidae


   

Glatthaie (Triakidae)


   

Requiemhaie (Carcharhinidae)




   

Pentanchidae


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Gattungen und Arten

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Apristurus brunneus
Geister-Tiefwasserkatzenhai (Apristurus manis)
Tiefwasserkatzenhai (Apristurus profundorum)

Es gibt 12 Gattungen und etwa 110 Arten:[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Karla D. A. Soares, Kleber Mathubara (2022): Combined phylogeny and new classification of catsharks (Chondrichthyes: Elasmobranchii: Carcharhiniformes). Zoological Journal of the Linnean Society, zlab108, doi:10.1093/zoolinnean/zlab108.
  2. H. M. Smith, 1912: Description of a new notidanoid shark from the Philippine Islands representing a new family. [Scientific results of the Philippine cruise of the Fisheries steamer "Albatross," 1907-10.--No. 14.]. Proceedings of the United States National Museum, 41 (1872): 489-491, Pl. 42. online.
  3. J.G. Maisey, 1984: Higher elasmobranch phylogeny and biostratigraphy. Zool. J. Linn. Soc. 82, S. 33–54.
  4. C.J. Winchell, A.P. Martin, J. Mallatt, 2004: Phylogeny of elasmobranchs based on LSU and SSU ribosomal RNA genes. Molecular Phylogenetics and Evolution 31 (2004), S. 214–224, doi:10.1016/j.ympev.2003.07.010.
  5. a b c S. P. Iglésias, G. Lecointre & D. Y. Sellos, 2005: Extensive paraphylies within sharks of the order Carcharhiniformes inferred from nuclear and mitochondrial genes. Mol. Phylogenet. Evol., 34, S. 569–583.
  6. Parmaturus campechiensis auf Fishbase.org (englisch)
  7. Apristurus exsanguis auf Fishbase.org (englisch)
  8. Asymbolus analis auf Fishbase.org (englisch)
  9. Galeus melastomus auf Fishbase.org (englisch)
  10. Joseph S. Nelson: Fishes of the World. 4th edition. John Wiley & Sons, Hoboken NJ 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  11. a b Family Pentanchidae auf Fishbase.org (englisch)
  12. William T. White, Fahmi Fahmi und Simon Weigmann. 2019. A New Genus and Species of Catshark (Carcharhiniformes: Scyliorhinidae) from eastern Indonesia. Zootaxa. 4691 (5), S. 444–460, doi:10.11646/zootaxa.4691.5.2.
  13. Cordova, J.A. & Ebert, D.A. (2021): Apristurus manocheriani (Carcharhiniformes: Pentanchidae), a new species of catshark from the Southwest Indian Ocean. Journal of the Ocean Science Foundation, 38, S. 13–26.
  14. Ebert, D.A. & Jang, J.J. (2022): Galeus friedrichi (Carcharhiniformes: Pentanchidae), a new sawtail catshark from the Philippines. Journal of the Ocean Science Foundation, 39: 45-53.
  15. Parmaturus Garman, 1906 bei World Register of Marine Species (WoRMS, Online)