Peter Wertheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peter Wertheim (auch Peter Wirtheim und Peter Noyen, * um 1505 in Weert, Niederlande; † nach 1547) war ein Theologe und Pfarrer der Reformationszeit.

Wertheim studierte zunächst in Löwen und wechselte dann an die neu gegründete Hochschule in Marburg.[1] Auf die Bitte des Predigers Bernd Rothmann wurde er von dort vom hessischen Landgrafen Phillip gemeinsam mit Gottfried Stralen (auch Strahlen) nach Münster gesandt.[2] Dort sollten alle Kirchen mit Ausnahme des Doms und der Klöster und Stifte an evangelische Prediger übergeben werden. An solchen mangelte es aber. Wertheim übernahm 1532 St. Ludgeri.[3] Am 16. August 1532 war er Mitunterzeichner eines Entwurfs zur Reform des Abendmahls.[4] In der Frage der Erwachsenentaufe entzweite er sich aber mit Rothmann und den Münsteraner Täufern. Als 1534 beschlossen wurde, dass alle Gegner der Täufer Münster verlassen mussten, verließ Wertheim die Stadt[5], ging zurück nach Hessen und wurde dann Feldprediger des Landgrafen in Württemberg und Münster.[6] Zwischen 1536 und 1540 war er dann Pfarrer in Eddigehausen bei Göttingen und dann bis etwa 1548 in Wolfhagen.[7] 1545 erschien sein calvinischer Katechismus, dessen Verwendung später verboten wurde, bei Kolbe in Marburg.[8] Danach verlieren sich seine Spuren. Wertheims Tochter heiratete seinen Nachfolger im Pfarramt in Wolfhagen.[9]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Paul Görlich: Wolfhagen Geschichte einer nordhessischen Stadt. Kassel 1980. S. 322.
  2. Friedrich Krapf: Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen und die Religionskämpfe im Bistum Münster 1532-1536 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Band 24,6). Elwert, Marburg 1997, S. 22 f.
  3. Friedrich Krapf: Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen und die Religionskämpfe im Bistum Münster 1532-1536 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Band 24,6). Elwert, Marburg 1997, S. 24.
  4. Hermann von Kerssenbroick: Geschichte der Täufer zu Münster in Westphalen. o. O. 1771. S. 234.
  5. Heinrich-August Erhard: Geschichte Münsters. Münster 1837. S. 336.
  6. Görlich. S. 322.
  7. Görlich. S. 322.
  8. Heinrich Heppe: Denkschrift Über Die Confessionellen Wirren In Der Evangelischen Kirche ...
  9. [1]