Peter von Braun

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peter Andreas Gottlieb Franz Braun (ab 1795 Freiherr von; getauft 2. Juli 1758 in Wien[1]; † 15. November 1819 ebenda[2]) war ein Industrieller und Theaterdirektor in Wien.

Er trat als Sohn des Hofrats Johann Gottlieb Braun 1777 in den Staatsdienst ein und wurde Hofsekretär. Als Truchsess stand er sehr hoch in der gesellschaftlichen Hierarchie.

1789 gründete er eine Seidenzeugfabrik, für die er Arbeiter aus Lyon kommen ließ. 1790 etablierte er sich als Großhändler, wandte sich dann jedoch kulturellen Tätigkeiten zu; 1794–1807 war er leitender Direktor beider Hoftheater, dem heutigen Burgtheater und des Theaters an der Wien. Unter seiner Direktion wurde 1806 Beethovens einzige Oper Fidelio im Theater an der Wien uraufgeführt und nach nur 2 Aufführungen wieder abgesetzt.[3] Als Hofbankier (ab 1796) entwickelte er sich zu einem Förderer von Kunst und Wissenschaft.[4]

Von 1796 bis 1817 war Freiherr von Braun Eigentümer von Schloss Schönau an der Triesting.[5] Er ließ dort den damals außergewöhnlichen Tempel der Nacht im Schlosspark errichten.

Im Jahre 1801 kaufte von Braun die mährische Allodialherrschaft Joslowitz für 958.478 Gulden von Anton von Meraviglia-Crivelli. Bei Böhmisch Grillowitz ließ er das Jagdhaus Allein errichten. Am 26. August 1808 veräußerte er die Herrschaft einschließlich der Einrichtung des Schlosses Joslowitz für 1.400.000 Gulden an Joseph Graf Pallavicini-Centurioni.[6]

Peter von Braun war mit Josephine von Braun geb. von Högelmüller (1765–1838) verheiratet, der Beethoven seine Sonate F-Dur für Horn und Klavier op. 17 widmete.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Taufbuch Schotten, tom. 35 fol. 37r. In: Matricula. Abgerufen am 2. Oktober 2019.
  2. Sterbebuch St. Michael, tom. 11, fol. 233. In: Matricula. Abgerufen am 2. Oktober 2019.
  3. Fidelio. Abgerufen am 29. September 2019.
  4. Peter Gottlieb von Braun im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  5. Schloss Schönau Österreich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2020; abgerufen am 29. September 2019.
  6. Gregor Wolny: Die Markgrafschaft Mähren, topographisch, statistisch und historisch dargestellt. Band III: Znaimer Kreis, Brünn 1837, S. 295