Paranoid (Album)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Planet Caravan)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Paranoid
Studioalbum von Black Sabbath

Veröffent-
lichung(en)

18. September 1970

Aufnahme

16.–21. Juni 1970

Label(s) Vertigo Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Heavy Metal, Doom Metal, Hard Rock

Titel (Anzahl)

8

Länge

42:07

Besetzung

Produktion

Rodger Bain

Studio(s)

  • Island Studios
  • Regent Sound Studios, London
Chronologie
Black Sabbath
(1970)
Paranoid Master of Reality
(1971)

Paranoid ist das zweite Studioalbum der britischen Heavy-Metal- und Hard-Rock-Band Black Sabbath aus dem Jahr 1970. Das Album avancierte zum Nummer-eins-Erfolg, Millionenseller und gilt als wegweisend für den Heavy Metal.

Entstehung und Veröffentlichung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlicht wurde das Album in Großbritannien im September 1970 auf dem Vertigo Swirl Label 6360011 und in den USA im Januar 1971. Es handelt sich nach Black Sabbath (1970) um das zweite Album der Band. Ursprünglich unter dem Titel Walpurgis geplant, wurde es zunächst in War Pigs (zu deutsch: „Kriegsschweine“) umbenannt. Erst später beschloss man, es unter dem Titel Paranoid zu veröffentlichen, da andernfalls ein Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg hätte vermutet werden können. Das Plattencover zeigt dennoch eine Person mit einem Schutzschild und einem langen Schwert in der Hand. Das Album wurde in den Regent Sound und Island Studios aufgenommen und von Rodger Bain produziert. Während die meisten Stücke musikalisch eindeutig dem Heavy-Metal-Genre zuzuordnen sind, fällt der Song Planet Caravan mit seiner sparsamen Bongo-Instrumentierung und der fast jazzigen Gitarrensolistik aus dem Rahmen. Ozzy Osbournes Stimme wurde hierfür mit einem Leslie-Lautsprecherkabinett verfremdet.

Alle Titel wurden von Geezer Butler, Tony Iommi, Ozzy Osbourne und Bill Ward geschrieben:

  1. War Pigs – 7:55
  2. Paranoid – 2:47
  3. Planet Caravan – 4:24
  4. Iron Man – 5:53
  5. Electric Funeral – 4:47
  6. Hand of Doom – 7:07
  7. Rat Salad – 2:30
  8. Fairies Wear Boots – 6:13

Informationen zu einzelnen Liedern

  • Luke’s Wall ist der Name des Outros zu War Pigs
  • Jack the Stripper ist der Name des Intros zu Fairies Wear Boots

Singleauskopplungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International erfolgreich waren auch die Singleauskopplungen Paranoid und War Pigs sowie Iron Man. Der wohl erfolgreichste Titel Paranoid stieg im Oktober 1970 in die deutschen Top-20-Charts ein und erreichte im Dezember den ersten Platz. Die Single hielt sich 17 Wochen in den deutschen Charts. In Deutschland nahm das Schlagerduo Cindy & Bert eine Coverversion unter dem Titel Der Hund von Baskerville auf.[1] Die Indie-Pop- und Alternative-Rock-Band The Cardigans coverte Iron Man für ihr Album First Band on the Moon (1996). 1995 veröffentlichte The Cardigans eine Coverversion des Black-Sabbath-Titels Sabbath Bloody Sabbath auf dem Album Life. Ebenfalls in den 1990er-Jahren nutzte Aral den Song für einen Werbespot.

Kommerzieller Erfolg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paranoid avancierte zum Nummer-eins-Album in den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich.[2][3] In Deutschland stieg das Album am 15. Oktober 1970 auf Rang 13 ein und erreichte im Folgemonat seine beste Platzierung mit Rang zwei. Es musste sich dabei lediglich Deep Purple in Rock (Deep Purple) geschlagen geben.[4] Das Album erreichte ebenfalls Top-10-Platzierungen in der Schweiz (Rang 2) sowie in Norwegen (Rang 5).[2]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[5]2 (32 Wo.)32
 Schweiz (IFPI)[2]48 (2 Wo.)2
 Vereinigte Staaten (Billboard)[6]12 (76 Wo.)76
 Vereinigtes Königreich (OCC)[3]1 (26 Wo.)26
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1971)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[7]23
 Vereinigte Staaten (Billboard)[8]13

Auszeichnungen für Musikverkäufe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurde das Album laut Schallplattenauszeichnungen weltweit mehr als 4,7 Millionen Mal verkauft.

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Dänemark (IFPI)[9] Gold10.000
 Deutschland (BVMI)[10] Gold250.000
 Italien (FIMI)[11] Platin50.000
 Kanada (MC)[12] Platin100.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)[13] 4× Platin4.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)[14] Platin300.000
Insgesamt 2× Gold
7× Platin
4.710.000

Paranoid ist nach Meinung vieler Musiker das auf die Entwicklung des Heavy Metals einflussreichste Album überhaupt: Im Gegensatz zum größtenteils noch sehr bluesigen Debütalbum Black Sabbath sind die Kompositionen von Paranoid wesentlich rockiger.

Im Lied Iron Man kann man den Archetypus späterer Heavy-Metal-Songs erkennen: Neben den oben genannten Eigenschaften kommt der Aufbau in Strophenform wie im Rock und das Einfügen technisch anspruchsvoller Soli hinzu.

Zahlreiche Musiker bezeichnen Black Sabbath als einen ihrer Haupteinflüsse und zollten der Band auf den in den 1990ern erschienen Coveralben N.I.B. und N.I.B. 2 Tribut: Ugly Kid Joe, Bruce Dickinson (Iron Maiden), Megadeth, Faith No More, Sepultura, Pantera, White Zombie, Biohazard, System of a Down und weitere. Die Songs der Coveralben konzentrieren sich in der Hauptsache auf die stilprägende frühe Phase von Black Sabbath von 1970 bis 1975.

Der Titel Planet Caravan wurde bei der NASA-Mission SpX-DM2 als Wakeup-Call genutzt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Tim Eckhorst: Metall macht Musik, TheNextArt Verlag, 2008, ISBN 978-3-939400-18-9, S. 22.
  2. a b c Chartplatzierung in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 17. August 2024.
  3. a b Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 17. August 2024 (englisch).
  4. Die Deutschen Album-Charts: 1970. In: chart-history.net. Musikmarkt, abgerufen am 17. August 2024.
  5. Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 17. August 2024.
  6. Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 17. August 2024 (englisch).
  7. Top 100 Album-Jahrescharts: 1971. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 20. August 2024.
  8. Year-end Charts – Billboard 200 Albums: 1971. In: billboard.com. Billboard, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.billboard.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Certificeringer. In: ifpi.dk. Abgerufen am 31. Oktober 2024 (dänisch).
  10. Gold-/Platin-Datenbank. In: musikindustrie.de. Abgerufen am 17. August 2024.
  11. Certificazione. In: fimi.it. Abgerufen am 17. August 2024 (italienisch).
  12. Gold/Platinum. In: musiccanada.com. Abgerufen am 17. August 2024 (englisch).
  13. Gold & Platinum. In: riaa.com. Abgerufen am 17. August 2024 (englisch).
  14. Brit certified. In: bpi.co.uk. Abgerufen am 17. August 2024 (englisch).