Platia Navarinou

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Platia Navarinou, Thessaloniki

Die Platia Navarinou (griechisch Πλατεία Ναυαρίνου ‚Navarino-Platz‘) ist ein Platz in Griechenlands zweitgrößter Stadt Thessaloniki.[1] Er ist nach der Schlacht von Navarino im Jahre 1827 benannt, einer entscheidenden Schlacht im Griechischen Unabhängigkeitskrieg (1821–1829).[2]

Die Platia Navarinou liegt an der Fußgängerzone Odos Dimitriou Gounari, die umgangssprachlich oft Platia Navarinou genannt wird, obwohl diese nur einen kleinen Teil von ihr ausmacht.[3] Die Odos Dimitriou Gounari verbindet den Uferboulevard Leoforos Nikis mit der Rotunde und quert dabei die Odos Ioanni Tsimiski[4] und die Odos Egnatia.

Die Geschichte des Platzes geht auf die römische Zeit zurück. Auf dem Platz befinden sich die freigelegten Ruinen des Palastes des römischen Kaisers Galerius.[5] Die Hauptausgrabung wurde in den 1950er und 1960er Jahren durchgeführt.[6] Spätere Ausgrabungen ergaben, dass das Gebiet bereits in hellenistischer Zeit bebaut war. Daneben ist der Standort des nicht erhaltenen Hippodroms, wo sich in der Regierungszeit von Theodosius I. das Massaker von Thessaloniki ereignete.

Die Platia Navarinou ist verkehrsberuhigt und im Wesentlichen dem Fußverkehr vorbehalten. Das Straßenniveau liegt höher als die freigelegten Ruinen, die für Passanten von allen vier Seiten von oben einsehbar sind. Neben Mauerresten sind auch kunstvolle Fußbodenmosaike aus römischer Zeit zu sehen.[7] Die Restaurierung der Überreste des Palastes begann 1993, wurde 2006 abgeschlossen[8] und 2008 mit einem Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet.[9]

Heute ist die Platia Navarinou ein beliebter Treffpunkt, insbesondere unter der studentischen Bevölkerung der Stadt.[1] In der Mitte des Platzes befindet sich der Brunnen mit dem „pfeifenden Jungen“, ein Werk von Nikolaos Pavlopoulos (1909–1990).[10]

Einzelnachweise

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  1. a b P. Doumpa: Music in Public Space: Changing Perception, Changing Urban Experience? In: Utrecht University. 2012, abgerufen am 11. Juni 2024 (englisch).
  2. Street history: Navarinou Square. In: thessaloniki.gr (Seite der Stadt Thessaloniki). 11. Januar 2022, abgerufen am 12. Juni 2024 (englisch).
  3. Jorgos Tsitiridis: Ο Δρόμος έχει την δική του Ιστορία: Οδός Δημητρίου Γούναρη. (deutsch: Eine Straße mit spezieller Geschichte: Odos Dimitriou Gounari). In: parallaximag.gr. 14. Juli 2020, abgerufen am 16. Juni 2024 (griechisch).
  4. Marina Karpazilou: At the Junction of Navarino square and Tsimiski Str, Thessaloniki. In: alternatrips.gr. 29. November 2012, abgerufen am 12. Juni 2024 (englisch).
  5. Thessaloniki - Karte der Baudenkmäler. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  6. L. Tsaktsira, K. Papanthimou, G. Mantzios, N. Kalogirou: Thessaloniki. The city and its monuments. Paideia Malliaris Editions, Thessaloniki 2004, ISBN 960-239-759-4, S. 51 (englisch).
  7. L. Tsaktsira et al., S. 52
  8. Municipality of Thessaloniki / Thessaloniki History Center und Hellenic Society for the Environment and Culture, Thessaloniki Section (Hrsg.): Heritage walks in Thessaloniki. Thessaloniki 2009, ISBN 978-960-92592-5-5, S. 60 (englisch, griechisch).
  9. Evely, Don, et al. “Archaeology in Greece 2007-2008.” Archaeological Reports, no. 54, 2007, pp. 1–113. JSTOR, http://www.jstor.org/stable/25470287. Accessed 12 June 2024.
  10. Γιώργος Τσιτιρίδης: Ανακάλυψε τα γλυπτά της πόλης: «To αγόρι που σφυρίζει» του Νικόλα Παυλόπουλου. In: Parallaxi Magazine. 15. Dezember 2018, abgerufen am 8. Januar 2022 (englisch).
Commons: Platia Navarinou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 40° 37′ 50″ N, 22° 56′ 55″ O