Poeciliopsis
Poeciliopsis | ||||||||||||
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Arizonakärpfling (Poeciliopsis occidentalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Poeciliopsis | ||||||||||||
Regan, 1913 |
Poeciliopsis ist eine Gattung der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae). Die Fische kommen vor allem auf der pazifischen Seite Mittel- und des nördlichen Südamerikas vor. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom mexikanischen Bundesstaat Sonora bis nach Kolumbien. Fast im gesamten Verbreitungsgebiet der Gattung kommt der Mittelamerika-Kärpfling (Poeciliopsis turrubarensis) vor, der damit die größte natürliche Nord-Süd-Verbreitung aller Lebendgebärenden Zahnkarpfen besitzt. Eine Art kommt auch im Gila River in Arizona vor. Den Namen Poeciliopsis wählte der britische Ichthyologe Charles Tate Regan wegen der mit Poecilia ähnlichen Bezahnung der Gattung.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Poeciliopsis-Arten erreichen Längen zwischen 3 cm und 13 cm. Es sind mehr oder weniger gestreckte Fische von bräunlicher Färbung, meist mit einem Mittelstreifen auf den Körperseiten, einer Querstreifung oder mit schwarzen Punkten. Der Geschlechtsdimorphismus in Bezug auf die Färbung ist gering, Weibchen werden aber größer. Männchen haben ein sehr langes Gonopodium.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Poeciliopsis-Arten leben meist in ruhig fließenden oder stehenden Gewässern. Sie sind sehr salztolerant, leben auch im Brackwasser und haben sich offenbar über das Meer in benachbarten Flusssystemen ausgebreitet. Sie ernähren sich von wirbellosen Tieren und pflanzlicher Kost. Die Kenntnisse zur Lebensweise und Ethologie der einzelnen Arten sind gering. Bei Poeciliopsis entwickeln sich oft mehrere Altersgruppen von Embryonen gleichzeitig (Superfötation).
Fortpflanzung: Gynogenese und Hybridogenese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einigen Flusssystemen im Westen Mexikos gibt es unisexuelle Formen, die auf natürlichem Weg aus Kreuzungen verschiedener Poeciliopsis-Arten entstanden sind und nur als Weibchen vorkommen. Sie pflanzen sich mit Männchen verschiedener kompatibler Arten fort, von denen sie jedoch kein Erbgut übernehmen oder dieses nur für jeweils eine Generation „ausleihen“. Ersteres wird als Gynogenese bezeichnet, letzteres als Hybridogenese. In allen Fällen war Poeciliopsis monacha die mütterliche Ausgangs-Art. Die gynogenetischen Formen sind triploid, d. h. sie besitzen drei Chromosomensätze, die von zwei oder drei verschiedenen Arten stammen können. Dagegen sind die hybridogenetischen Formen diploid und zeigen auch phänotypische Merkmale der jeweiligen Väter, eliminieren jedoch deren Chromosomen vor der Bildung der Eizellen.[1][2][3]
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Poeciliopsis baenschi
- Poeciliopsis balsas
- Poeciliopsis catemaco
- Poeciliopsis elongata
- Poeciliopsis fasciata
- Seitenfleckkärpfling (Poeciliopsis gracilis Heckel, 1848)
- Poeciliopsis hnilickai
- Poeciliopsis infans Woolman, 1894
- Poeciliopsis jackschultzi Conway et al., 2019
- Poeciliopsis latidens Garman, 1895
- Poeciliopsis lucida Miller, 1960
- Schwarzstrichkärpfling (Poeciliopsis lutzi Meek, 1904)
- Poeciliopsis maldonadoi Alvarez & Aguillar, 1957 (fossile Art, möglicherweise P. turrubarensis)[4]
- Poeciliopsis monacha Miller, 1960[5]
- Arizonakärpfling (Poeciliopsis occidentalis Baird & Girard, 1853)
- Poeciliopsis paucimaculata Bussing, 1966
- Poeciliopsis pleurospilus Regan, 1913
- Poeciliopsis presidionis
- Poeciliopsis prolifica Miller, 1960
- Poeciliopsis retropinna Regan, 1908
- Poeciliopsis santaelena
- Poeciliopsis scarlli
- Poeciliopsis sonoriensis
- Poeciliopsis turneri Miller, 1975
- Mittelamerika-Kärpfling (Poeciliopsis turrubarensis Meek, 1912)
- Poeciliopsis viriosa Miller, 1960
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günther Sterba (Hrsg.), Gert Brückner: Enzyklopädie der Aquaristik und speziellen Ichthyologie. Neumann-Neudamm, Melsungen u. a. 1978, ISBN 3-7888-0252-9.
- Helmut Stallknecht: Lebendgebärende Zahnkarpfen. Neumann Verlag, 1989, ISBN 3-7402-0055-3.
- Dieter Gentzsch: Poeciliopsis. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 795–799.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Poeciliopsis auf Fishbase.org (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J. M. Quattro, J. C. Avise, R. C. Vrijenhoek: Molecular evidence for multiple origins of hybridogenetic fish clones (Poeciliidae:Poeciliopsis). In: Genetics. Band 127, Nummer 2, Februar 1991, S. 391–398, ISSN 0016-6731. PMID 2004710. PMC 1204366 (freier Volltext)
- ↑ M. Mateos, R.C. Vrijenhoek: Independent origins of allotriploidy in the fish genus Poeciliopsis. In: Journal of Heredity, Band 96, S. 32–39 (2005).
- ↑ Michael C. Cimino: Egg-production, polyploidization and evolution in a diploid all-female fish of the genus Poeciliopsis. In: Evolution. Band 26, 1972, S. 294–306. (PDF)
- ↑ Dieter Gentzsch: Poeciliopsis. 2004, S. 796.
- ↑ Eschmeyer's Catalog of Fishes.