Portal:Türkei/Artikel der Woche/2006, Woche 42

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Gazi Mustafa Kemal Atatürk (* 1881 in Saloniki (heute Thessaloníki); † 10. November 1938 in Istanbul), ist der Begründer der modernen Türkei mit dem Staatsprinzip des Kemalismus und erster Präsident der (nach dem Ersten Weltkrieg) aus dem Osmanischen Reich hervorgegangenen Republik Türkei.

Seine Verdienste als Offizier bei der Verteidigung der Halbinsel Gallipoli 1915 gegen australisch-neuseeländische Truppenverbände, welche die Dardanellen für England unter Kontrolle bringen sollten, sowie im türkischen Unabhängigkeitskrieg von 1919 bis 1922 sicherten ihm hohes Ansehen. Als Machtpolitiker von eigener Art, der die Modernisierung seines Landes nach westlichem Vorbild unermüdlich vorantrieb, hat er mit der Trennung von Religion und Staat (Laizismus), mit der Abschaffung von Sultanat und Kalifat sowie mit weitreichenden gesellschaftlichen Reformen einen in dieser Form einmaligen Staatstypus geschaffen. Daher sind die personenkultartige Verehrung, die ihm in der Türkei bis heute entgegengebracht wird, und die Unangefochtenheit des ihm auf eigenen Vorschlag 1934 vom türkischen Parlament verliehenen Nachnamens „Atatürk“ (‚Vater der Türken‘) trotz mancher Schattenseiten seines Wirkens durchaus begreiflich.