Portal Diskussion:Judentum/Artikel des Monats
Protokoll
[Quelltext bearbeiten]5767
[Quelltext bearbeiten]- Tammus 5767 (17. Juni - 15. Juli) - Geschichte der Juden in Polen
- Aw 5767 (16. Juli - 14. August) - Jüdische Gemeinde Aurich
- Elul 5767 (15. August - 12. September) - Schriftrollen vom Toten Meer
5768
[Quelltext bearbeiten]- Tischri 5768 (13. September - 12. Oktober) - Jüdische Gemeinde Dornum
- Cheschwan 5768 (13. Oktober - 10. November) - Israelitischer Tempel Poolstraße
- Kislew 5768 (11. November - 9. Dezember) - Bertha Pappenheim
- Tevet 5768 (10. Dezember - 7. Januar) - SC Hakoah Wien
- Schevat 5768 (8. Januar - 6. Februar) - Jüdische Friedhöfe in Lippstadt
- Adar I 5768 (7. Februar - 7. März) - Geschichte der Juden in Ostfriesland
- Adar II 5768 (8. März - 5. April) - Eliezer Ben-Jehuda
- Nisan 5768 (6. April - 5. Mai) - Alte Synagoge (Heilbronn)
- Ijjar 5768 (6. Mai - 3. Juni) - Jüdisches Museum Westfalen
- Siwan 5768 (4. Juni - 3. Juli) - Judentum in Münster
- Tammus 5768 (4. Juli - 1. August) - Geschichte des Judentums in Braunschweig
- Aw 5768 (2. August - 31. August) - Hannah Arendt
- Elul 5768 (1. September - 29. September) - Tagebuch der Anne Frank
5769
[Quelltext bearbeiten]- Tischri (30. September - 29. Oktober) - Simon Wiesenthal
- Cheschwan (30. Oktober - 27. November) - Jüdische Gemeinde Esens
- Kislew (28. November - 27. Dezember) - Novemberpogrome 1938
- Tevet (28. Dezember - 25. Januar) - Novemberpogrome 1938
- Schevat (26. Januar - 24. Februar - Hersch Lauterpacht
- Adar (25. Februar - 25. März) - Jüdische Gemeinde Talheim
- Nisan (26. März - 24. April) - Avot de-Rabbi Nathan
- Ijjar (25. April - 23. Mai) - Frankfurter Judengasse
- Siwan (24. Mai - 22. Juni) - Solomon ibn Gabirol
- Tammus (23. Juni - 21. Juli) - Jüdische Gemeinde Emden
- Aw (22. Juli - 20. August) - nicht aktualisiert
- Elul (21. August - 18. September) - nicht aktualisiert
5770
[Quelltext bearbeiten]- Tischri - Adar: Elias Canetti
- Nisan/Ijjar: Jehuda ben Isaak Abravanel
- Siwan: Vorschlag Sabbat
5767
[Quelltext bearbeiten]Tammus
[Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der Juden in Polen begann vor mehr als einem Jahrtausend. Sie reicht von der langen Periode der religiösen Toleranz und des Wohlstands für die jüdische Bevölkerung des Landes bis zur fast vollständigen genozidalen Vernichtung der Gemeinschaft durch die Nationalsozialisten während des Holocaust im 20. Jahrhundert. Von der Gründung des Königreichs Polen im 10. Jahrhundert bis zur Schaffung des Doppelstaats Polen-Litauen im Jahre 1569 war Polen einer der tolerantesten Staaten Europas. Es wurde zur Heimat für eine der größten und lebhaftesten jüdischen Gemeinden der Welt. mehr
Die jüdische Gemeinde in Aurich (Ostfriesland) bestand über einen Zeitraum von zirka 400 Jahren von ihren Anfängen im Jahr 1657 bis zu ihrem Ende am 1. März 1940. Juden in Aurich wurden erstmals im Jahr 1635 in Person des so genannten Hofjuden Calman Abrahams erwähnt. Seine Familie bildete den Kern der Auricher Judengemeinde. Eine frühere jüdische Besiedlung der Stadt war bisher nicht nachzuweisen. Die jüdische Gemeinde geht mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Jahr 1657 zurück, als einige jüdische Familienmitglieder nach Aurich kamen und die erforderliche Zahl von zehn männlichen Gottesdienstbesuchern für einen Minjan erreicht wurde. Schon ein Jahr später, 1658, sahen sich die frühe Gemeinde und besonders der Hofjude Calman Abrahams einem Ritualmordvorwurf ausgesetzt. mehr
Elul
[Quelltext bearbeiten]Die Schriftrollen vom Toten Meer, auch Schriftrollen von Qumran genannt, wurden in unmittelbarer Nähe von Qumran oder Khirbet Qumran, einer Ruinenstätte im Westjordanland am Toten Meer im Jahre 1947 von Beduinen entdeckt. Sie wurden in elf Höhlen direkt an der Küste des Toten Meeres gefunden. Die Rollen beinhalten liturgische Schriften und Inventarlisten, davon den größten Teil der bekannten Biblischen Schriften des Alten Testaments bzw. des Tanach. Außerdem bekannte und bislang unbekannte Apokryphen, d.h. außerbiblische Schriften, und solche die man einer sektiererischen Glaubensgemeinschaft zuordnet, von der nicht genau bekannt ist, um welche es sich handelt. mehr
5768
[Quelltext bearbeiten]Tischri
[Quelltext bearbeiten]Die jüdische Gemeinde in Dornum bestand über einen Zeitraum von rund 300 Jahren von ihren Anfängen im 17. Jahrhundert bis zu ihrem Ende am 8. März 1940. Die Juden in Dornum stellten 1925 mit 7,3% den höchsten prozentualen Bevölkerungsanteil in Ostfriesland. Erstmalig ließen sich Juden nach dem Dreißigjährigen Krieg in der Herrlichkeit Dornum nieder, nachdem den Herrlichkeitsbesitzern 1626 von Graf Rudolf Christian das Privileg erteilt wurde, eigene Schutzbriefe auszustellen. Fortan nahmen die Juden am örtlichen Leben teil und waren Mitglieder verschiedener Dörflicher Vereine. Nach 1933 ausgegrenzt und verfolgt emigrierten viele Juden. Über 50% der 1933 in Dornum lebenden jüdischen Einwohner wurden im Holocaust ermordet. Von den überlebenden Dornumer Juden kehrte keiner zurück.
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Cheschwan
[Quelltext bearbeiten]Der Israelitische Tempel in der Poolstraße in der Hamburger Neustadt war von 1844 bis 1931 die Reformsynagoge des liberalen Neuen Israelitischen Tempel-Vereins. Er wurde von 1842 bis 1844 nach Plänen des Architekten Johann Hinrich Klees-Wülbern erbaut, der schon das Israelitische Krankenhaus entworfen hatte. Von dem ehemaligen dreischiffigen Gotteshaus sind heute noch die Reste der westlichen Vorhalle und das östliche Apsisgebäude als unverbundene Kriegsruinen erhalten, das Hauptschiff wurde 1944 zerstört.
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Kislew
[Quelltext bearbeiten]Bertha Pappenheim (* 27. Februar 1859 in Wien; † 28. Mai 1936 in Neu-Isenburg) war eine Frauenrechtlerin, jüdische Sozialpionierin und Gründerin des Jüdischen Frauenbundes. Bekannt wurde sie darüber hinaus als Patientin Anna O. Die von Josef Breuer zusammen mit Sigmund Freud in den Studien über Hysterie veröffentlichte Fallgeschichte war für Freud Ausgangspunkt für die Entwicklung seiner Theorie der Hysterie und damit der Psychoanalyse.
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Tevet
[Quelltext bearbeiten]Der SC Hakoah Wien (הכח וינה; hebr. Kraft) ist ein jüdischer Sportverein aus Wien, der ursprünglich als reiner Fußballverein bestand. Beheimatet ist der 1909 gegründete SC Hakoah Wien in der Wiener Krieau. 1938 zerschlugen die Nationalsozialisten den Verein, dessen Mitglieder sie verfolgten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Verein reaktiviert. Er besteht heute aus den Sektionen Basketball, Karate, Schwimmen, Touristik und Skiclub, Tennis, Tischtennis und Wandern.
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Schevat
[Quelltext bearbeiten]Auf dem Stadtgebiet der Stadt Lippstadt existieren heute noch zwei jüdische Friedhöfe. Dabei handelt es sich um den Friedhof der jüdischen Gemeinde zu Lipperode im heutigen Stadtteil Lipperode sowie dem Begräbnisplatz auf dem Lippstädter Zentralfriedhof an der Lipperoder Straße. Ein weiterer jüdischer Friedhof bestand im Bereich der heutigen Burgstraße und wurde 1914 von der Stadtverwaltung Lippstadts aufgelassen. Bei letzterem handelt es sich um die älteste jüdische Begräbnisstelle im Stadtgebiet, sie wurde wahrscheinlich bereits vor 1700 für die Beerdigung der Angehörigen des jüdischen Heereslieferanten Benedict Elias Gumpertz genutzt, er selbst wurde hier 1708 beerdigt.
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Adar
[Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der Juden in Ostfriesland umfasst einen Zeitraum von ca. 400 Jahren seit ihren Anfängen im 16. Jahrhundert. Während des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit war Ostfriesland das einzige Gebiet in Nordwestdeutschland, in dem Juden geduldet wurden. Nach dem Aussterben des Fürstenhauses 1744 und dem damit einhergehenden Ende Ostfrieslands als souveränem Staate wurden die ostfriesischen Juden Staatsbürger Preußens, dessen restriktive Gesetzgebung gegenüber Juden in Ostfriesland zur Anwendung kam. Im 19. Jahrhundert wechselte die Souveränität über Ostfriesland mehrfach, was für die Juden wechselnde rechtliche Rahmenbedingungen mit sich brachte.
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Adar II
[Quelltext bearbeiten]Eliezer Ben-Jehuda ([ɛli'ɛzeʁ bɛn jɛ'huda][1], hebr. אליעזר בן-יהודה, gebürtig Eliezer Jitzchak Perlman; * 7. Januar 1858 in Luschki, Russisches Reich; † 16. Dezember 1922 in Jerusalem, Palästina) war russisch-palästinensischer Journalist und Autor des ersten modernen hebräischen Wörterbuchs. Er gilt als die wichtigste Kraft bei der Vervollständigung und Verbreitung des modernen Iwrit, vor allem als gesprochener Sprache. Damit hat er das Hebräische als Muttersprache wiederbelebt, welches seit etwa dem Jahre 200 n. Chr. fast nur noch als Sakralsprache im Torastudium verwendet worden war.
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Nisan
[Quelltext bearbeiten]Die Heilbronner Synagoge war die Synagoge der Heilbronner Jüdischen Gemeinde an der Allee in Heilbronn. Das Gebäude des Stuttgarter Architekten Adolf Wolff wird als Höhepunkt der neo-orientalischen Stilphase im Synagogenbau angesehen. Es wurde 1873 bis 1877 erbaut, während der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 („Reichskristallnacht“) durch Brandstiftung zerstört und Anfang 1940 abgerissen. Heute erinnern ein Gedenkstein und eine Skulptur an die Synagoge.
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Ijjar
[Quelltext bearbeiten]Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zeigt in seiner Ausstellung die Religion und Kultur der Juden in Deutschland und insbesondere die Geschichte des Judentums in Westfalen. Dem Museum ist ein Lehrhaus mit einer Bibliothek und kulturellem Programm angeschlossen.
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Siwan
[Quelltext bearbeiten]Die jüdische Gemeinde von Münster in Westfalen blickt auf eine mehr als 800jährige wechselvolle Geschichte zurück und gehört damit zu den ältesten Nordwestdeutschlands.
Schon im 12. Jahrhundert war in Münster eine jüdische Gemeinde mit eigenem Bethaus ansässig, die jedoch 1350 durch Pogrome vernichtet wurde. Seit 1536 siedelten sich erneut Juden an, die unter der Protektion des Bischofs standen und nach dessen Tod 1553 nicht der Ausweisung entgehen konnten. Bis zum 19. Jahrhundert existierte in Münster keine jüdische Gemeinde.
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Tammus
[Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der Juden in Braunschweig begann im Jahr 1282. Nach der Vertreibung 1546 bildete sich erst im 18. Jahrhundert wieder eine jüdische Gemeinde in der Stadt. Aus dieser gingen in der Zeit bis 1933 bedeutende Gelehrte und Unternehmer hervor. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden mindestens 196 Braunschweiger Juden Opfer des Holocaust. Die neue Jüdische Gemeinde entstand 1946 und zählt heute wieder an die 600 Mitglieder.
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Hannah Arendt (* 14. Oktober 1906 in Linden, heute Teil von Hannover; † 4. Dezember 1975 in New York; eigentlich Johanna Arendt) war eine jüdische Publizistin und Gelehrte deutscher Herkunft.
Die Entrechtung und Verfolgung von Menschen jüdischer Abstammung seit 1933 sowie ihre eigene kurzfristige Inhaftierung im selben Jahr veranlassten sie zur Emigration aus Deutschland. Vom nationalsozialistischen Regime 1937 ausgebürgert, war sie staatenlos, bis sie 1951 die Staatsbürgerschaft der USA erhielt. Sie war unter anderem als Journalistin und Hochschullehrerin tätig und veröffentlichte wichtige Beiträge zur politischen Philosophie. Gleichwohl lehnte sie es stets ab, als „Philosophin“ bezeichnet zu werden. Auch dem Begriff „Politische Philosophie“ stand sie eher distanziert gegenüber; sie bevorzugte für ihre entsprechenden Publikationen die Bezeichnung „Politische Theorie“.
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Elul
[Quelltext bearbeiten]Das Tagebuch der Anne Frank (niederländischer Originaltitel: Het Achterhuis – „Das Hinterhaus“) ist ein Werk der Weltliteratur. Die Jüdin Anne Frank führte es zwischen ihrem 14. und 16. Lebensjahr vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944 in einem Hinterhaus des Gebäudes Prinsengracht 263 (heutiges Anne-Frank-Haus) in Amsterdam. Dort versteckte sie sich zwei Jahre lang mit Familienangehörigen und Bekannten vor den Nationalsozialisten, um der Deportation und Ermordung zu entgehen.
Nach Anne Franks Tod im KZ Bergen-Belsen veröffentlichte ihr Vater Otto Heinrich Frank die Aufzeichnungen. Sie wurden in 55 Sprachen übersetzt und machten die Autorin zu einem der bekanntesten Opfer des Holocaust.
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5769
[Quelltext bearbeiten]Tischri
[Quelltext bearbeiten]Simon Wiesenthal (* 31. Dezember 1908 in Buczacz (Gerichtsbezirk Buczacz, Galizien, Österreich-Ungarn, heute in der Ukraine); † 20. September 2005 in Wien, begraben in Israel) war ein österreichischer Architekt, Publizist und Schriftsteller jüdischen Glaubens.
Als Überlebender des Holocaust gründete er das Dokumentationszentrum Jüdische Historische Dokumentation in Linz und später das Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes in Wien. Nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen im Mai 1945 machte sich Simon Wiesenthal die „Suche nach Gerechtigkeit für Millionen unschuldig Ermordeter“ zu seiner Lebensaufgabe. mehr
Cheschwan
[Quelltext bearbeiten]Die jüdische Gemeinde in Esens bestand über einen Zeitraum von rund 300 Jahren von ihren Anfängen im 17. Jahrhundert bis zu ihrem Ende am 31. Juli 1941. Das Harlingerland bestehend aus den alten Ämtern Esens, Stedesdorf und Wittmund war bis zu seiner Vereinigung mit der Grafschaft Ostfriesland im Jahre 1600 ein selbstständiges Territorium. Jüdische Gemeinden gab es hier nur in Wittmund und Esens. Die Wittmunder Judengemeinde scheint die älteste im Harlingerland gewesen zu sein. Jedenfalls mussten die Juden aus Esens ihre Toten anfangs auf dem Judenfriedhof in Wittmund beisetzen. Nach der Vereinigung des Harlingerlandes mit Ostfriesland diente Esens den Grafen und Fürsten von Ostfriesland als zweite Residenz. Auch die Ansiedlung der ersten Juden dürfte in die Zeit nach 1600 fallen. Eine erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1637 datiert. 1827 wurde eine Synagoge errichtet. 1925 stellten Juden in Esens 3,4 Prozent der Bevölkerung. Dies war der vierthöchste prozentuale Anteil in Ostfriesland. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten begann der Exodus der Esenser Juden. Am 9. März 1940 meldeten sich die letzten Bürger jüdischen Glaubens bei der Stadtverwaltung ab. Endgültig endete die Geschichte der Juden in Esens mit der Auflösung der jüdischen Kultusvereinigung e. V. am 31. Juli 1941. mehr
Kislew
[Quelltext bearbeiten]Die Novemberpogrome 1938 (bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November auch Reichspogromnacht oder Reichskristallnacht genannt) waren eine vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Zerstörung von Leben, Eigentum und Einrichtungen der Juden im gesamten Deutschen Reich. Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo nochmals Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Fast alle Synagogen – etwa 1400 – und viele jüdische Friedhöfe in Deutschland und Österreich wurden zerstört. mehr
Tevet
[Quelltext bearbeiten]s. Kislew
Schevat
[Quelltext bearbeiten]Hersch Lauterpacht (* 16. August 1897 im heutigen Schowkwa, Ukraine; † 8. Mai 1960 in London) war ein österreichisch-britischer Rechtswissenschaftler, der aufgrund seiner vielfältigen Aktivitäten im Bereich des Völkerrechts weitreichende internationale Bekanntheit und Anerkennung erlangte.
Er absolvierte seine juristische Ausbildung in den 1920er Jahren an der Universität Wien bei Hans Kelsen sowie an der London School of Economics (LSE), an der Arnold McNair zu seinem akademischen Lehrer und Förderer wurde. Nach einer anschließenden Tätigkeit als Dozent an der LSE und an der University of London wirkte er von 1938 bis 1955 als Inhaber des Whewell-Lehrstuhls für internationales Recht an der University of Cambridge. Darüber hinaus gehörte er von 1951 bis 1954 der Völkerrechtskommission an, einem aus rund 30 Rechtsexperten bestehenden Nebenorgan der Vereinten Nationen für die Weiterentwicklung und Kodifikation des Völkerrechts. Im Jahr 1955 zog er sich von seinen universitären Verpflichtungen zurück und wurde Richter am Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod aus. mehr
Adar
[Quelltext bearbeiten]Die Jüdische Gemeinde in Talheim im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg entstand 1778, nachdem zuvor nur vereinzelt Juden in Talheim gelebt hatten, durch die Aufnahme einiger Judenfamilien im westlichen Teil des Talheimer Oberschlosses, das dadurch als Judenschloss bekannt wurde. Die Talheimer Juden bildeten ab 1849 eine selbständige Gemeinde, sie hatten eine eigene Synagoge und von 1857 bis zum Ersten Weltkrieg auch ein eigenes Schulhaus. Die Gemeinde wurde im Zuge der Judenverfolgung während der Zeit des Nationalsozialismus ausgelöscht. Die baufällige Synagoge ist 1952 eingestürzt und wurde wenig später vollends abgerissen. mehr
Nisan
[Quelltext bearbeiten]Avot de-Rabbi Nathan (hebr. אבות דרבי נתן, abgekürzt ARN) ist ein in zwei Hauptfassungen erhaltenes rabbinisches Kommentarwerk zur Mischna Avot und zählt zu den außerkanonischen Traktaten, die im Anhang zum babylonischen Talmud, in der Regel als Anhang zur Ordnung Neziqin, abgedruckt werden.
Avot de-Rabbi Nathan ist ein Kommentar zum Mischnatraktat Avot („Sprüche der Väter“), den er zitiert und im Stile eines Midrasch auslegt. Er enthält keine Bestimmungen zum jüdischen Religionsgesetz, der Halacha, sondern ausschließlich aggadische Stoffe: weisheitliche Aussprüche von Rabbinen, Erzählungen, ausschmückende Auslegungen zur Bibel, Zahlensprüche und ähnliches.mehr
Ijjar
[Quelltext bearbeiten]Die Frankfurter Judengasse war das von 1462 bis 1796 bestehende jüdische Ghetto in Frankfurt am Main, das erste und eines der letzten seiner Art in Deutschland. In der frühen Neuzeit lebte hier die größte jüdische Gemeinde Deutschlands.
Nach der Aufhebung des Ghettozwanges wurde die Judengasse ein Armenviertel und verfiel zusehends. Ende des 19. Jahrhunderts wurden daher fast alle Häuser abgerissen. Die auf ihrem Verlauf angelegte Börnestraße blieb ein Zentrum jüdischen Lebens in Frankfurt, weil sich hier die liberale Hauptsynagoge und die orthodoxe Börneplatzsynagoge befanden.mehr
Siwan
[Quelltext bearbeiten]Solomon ben Jehuda ibn Gabirol, kurz Solomon (Salomo) ibn Gabirol oder Schlomo ibn Gevirol (* 1021 oder 1022 in Málaga; † um 1057 in Valencia) war ein jüdischer Philosoph und Dichter im muslimischen Spanien (al-Andalus). In der lateinischsprachigen christlichen Gelehrtenwelt war er unter den latinisierten Namensformen „Avicebron“ und „Avencebrol“ bekannt; arabisch hieß er Abū Ayyūb Sulaimān ibn Yaḥyā ibn Ǧebīrūl. Seine großenteils von einer pessimistischen, weltflüchtigen Stimmung geprägte hebräische Lyrik in arabischen Versmaßen erfreute sich schon im Mittelalter bei jüdischen Lesern hoher Wertschätzung. Sie galt als meisterhaft und fand Eingang in Gebetbücher. Seine philosophischen Lehren hingegen fanden bei seinen jüdischen Zeitgenossen nur geringe, bei den Muslimen keine Beachtung. Stark war jedoch die Resonanz auf sein philosophisches Hauptwerk Die Lebensquelle in der christlichen Welt, von dem ab der Mitte des 12. Jahrhunderts eine lateinische Übersetzung vorlag. Dort trug sein neuplatonisches Weltbild zur Stärkung der neuplatonischen Strömung in der Philosophie der Scholastik bei, doch bei aristotelisch orientierten Philosophen stieß seine neuplatonische Anthropologie auf heftigen Widerspruch.mehr
Tammus
[Quelltext bearbeiten]Die jüdische Gemeinde in Emden bestand über einen Zeitraum von rund 400 Jahren von ihren Anfängen im 16. Jahrhundert bis zu ihrem Ende am 23. Oktober 1941. Sie war die älteste, größte und bedeutendste Gemeinde Ostfrieslands und als Sitz des Landesrabbinats geistiges Zentrum der Juden Ostfrieslands und der Landdrostei Osnabrück.mehr
5770
[Quelltext bearbeiten]Schevat
[Quelltext bearbeiten]Elias Canetti (* 25. Juli 1905 in Russe; † 14. August 1994 in Zürich) war ein Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache und Literatur-Nobelpreisträger 1981.
Canetti, der älteste Sohn einer wohlhabenden sephardisch-jüdischen Kaufmannsfamilie, verbrachte seine Kindesjahre in Bulgarien und England. Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahr 1912 führte er mit Mutter und Geschwistern ein unstetes Leben in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Von 1924 an lebte er in Wien. 1938 zwang ihn der Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich mit seiner Frau Veza nach London zu emigrieren, wo er auch nach dem Krieg blieb und die britische Staatsbürgerschaft erwarb. In den 1970er Jahren lebte er zunehmend, in den achtziger Jahren bald ausschließlich in der Schweiz. Canetti starb 1994 in Zürich. mehr
Nisan/Ijjar
[Quelltext bearbeiten]Jehuda (auch: Juda) ben Isaak Abravanel, oft kurz Abravanel oder Abrabanel genannt, lateinisch Leo Hebraeus, italienisch Leone Ebreo, hebräisch יהודה בן יצחק אברבנאל (* um 1460 in Lissabon; † nach 1521 in Neapel) war ein jüdischer Philosoph, Arzt und Dichter aus Portugal, der die zweite Hälfte seines Lebens in Italien verbrachte. Den Namen Leo bzw. Leone („Löwe“), mit dem er in der modernen Literatur meist bezeichnet wird, legte er sich erst als Erwachsener bei. Es handelt sich um eine Anspielung auf seinen hebräischen Namen Jehuda (Juda), da Juda, der Stammvater des hebräischen Stammes Juda, im Tanach mit einem Löwen verglichen wird. mehr