Präsidentschafts- und Parlamentswahl in Peru 2011

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Präsidentschaftswahl 2011
Staat Peru Peru
Datum 10. April und 5. Juni
(1. und 2. Wahlgang)
Wahlbeteiligung 1. Wahlgang: 83,7 %
2. Wahlgang: 82,5 %
Kandidaten Ollanta Humala Keiko Fujimori
Parteien PNP Fuerza 2011
Stimmen –
1. Wahlgang
4.643.064
31,7 %
3.449.595
23,6 %
Stimmen –
2. Wahlgang
7.937.704
51,4 %
7.490.647
48,6 %
Zusammenfassung der Stimmen
1. Wahlgang
Ollanta Humala (PNP)
31,7 %
Keiko Fujimori (Fuerza 2011)
23,6 %
Pedro Pablo Kuczynski (APGC)
18,5 %
Alejandro Toledo (Perú Posible)
15,6 %
Luis Castañeda Lossio (PSN)
9,8 %
Sonstige < 0,5 %
0,8 %
2. Wahlgang
Ollanta Humala (PNP)
51,4 %
Keiko Fujimori (Fuerza 2011)
48,6 %
Stimmenstärkste nach Regionen
1. Wahlgang
2. Wahlgang
Präsident vor der Wahl
Alan García
2006 2016

Die Präsidentschafts- und Parlamentswahl in Peru 2011 fand am 10. April statt. Die Stichwahl der Präsidentenwahl wurde am 5. Juni durchgeführt.

Bei ihr wurden der Staatspräsident, zwei Vizepräsidenten, die Mitglieder des Kongress und fünf Mitglieder für das Andenparlament gewählt.

Präsidentschaftswahl

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Der amtierende Präsident Alan García durfte nicht wieder kandidieren, da die Verfassung keine zwei aufeinander folgende Amtszeiten zulässt. Die Kandidatin seiner Partei APRA, Mercedes Aráoz, hat ihre Kandidatur zurückgezogen. Es verblieben 11 Kandidaten. Die wichtigsten waren:

Kandidat Partei/Koalition Sonstiges
Alejandro Toledo Alianza Perú Posible Toledo war bereits von 2001 bis 2006 Präsident.
Ollanta Humala Partido Nacionalista Peruano Verlor bei der Präsidentschaftswahl 2006 im 2. Wahlgang knapp gegen Alan García.
Keiko Fujimori Fuerza 2011 Die Tochter des ehemaligen Präsidenten Alberto Fujimori.
Pedro Pablo Kuczynski Alianza por el Gran Cambio Wirtschafts- und Premierminister während der Präsidentschaft Toledos.
Luis Castañeda Alianza Solidaridad Nacional Ehemaliger Bürgermeister von Lima.
Monat Institut Alejandro Toledo Ollanta Humala Keiko Fujimori Pedro Pablo Kuczynski Luis Castañeda
September 2010 CPI[1] 14,6 % 9,8 % 19,6 % 1,2 % 23,1 %
März 2011 IMA[2] 23,9 % 21,9 % 17,6 % 16,9 % 13,8 %
April 2011 Datum[3] 16,7 % 26,5 % 19,4 % 15,6 % 10,1 %

Zusammenfassung der Ergebnisse

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Da keiner der Präsidentschaftskandidaten die absolute Mehrheit erreichen konnte, wurde am 5. Juni eine Stichwahl zwischen Ollanta Humala und Keiko Fujimori abgehalten, die von Humala gewonnen wurde. Humala wurde am 28. Juli 2011 als Perus 94. Präsident vereidigt. Nach einer Verfassungsreform im Jahr 2009 wählten die Peruaner erstmals 130 statt wie bisher 120 Kongressabgeordnete.[4]

Die beiden verbliebenen Kandidaten nahmen sehr unterschiedliche politische Positionen ein und der Wahlkampf war von Polarisierung geprägt.[5] Humala nannte als seine Ziele eine gerechtere Verteilung der Einkommen aus den natürlichen Ressourcen des Landes. Momentan herrscht trotz hoher Einnahmen aus dem Bergbau unter weiten Teilen der Bevölkerung große Armut. Außerdem nannte er die Beibehaltung des in den letzten Jahren meist hohen Wirtschaftswachstums. Kritisch beäugt wurde er vor allem von den Unternehmen und Teilen der Mittelschicht aufgrund seiner kapitalismuskritischen Ansichten sowie seiner noch im Wahlkampf 2006 betonten Nähe zu Hugo Chávez. In der Kampagne 2011 distanzierte sich Humala jedoch öffentlich von diesem und berief sich vor allem auf den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva als Vorbild. Keiko Fujimori sprach sich für eine liberalisierte Wirtschaftspolitik und eine schärfere Sicherheitspolitik aus. Kritik erfuhr sie unter anderem von Menschenrechtsorganisationen, die eine Fortsetzung der Politik ihres Vaters befürchteten.

Vor dem zweiten Wahlgang sprachen sich die beiden ausgeschiedenen Kandidaten Pedro Pablo Kuczynski[6] und Luis Castañeda[7] für die Wahl von Fujimori aus. Alejandro Toledo unterstützte in der Stichwahl hingegen Humala.[8] Der ehemalige peruanische Präsidentschaftskandidat und Literat Mario Vargas Llosa unterstützte diesen ebenso, obwohl sich seine politische Haltung eigentlich deutlich von der Humalas unterscheidet. Zwar sei es eine Wahl zwischen Aids und Krebs im Endstadium, aber unter Keiko Fujimori drohe die Rückkehr zur Diktatur und daher sei Humala das kleinere Übel.[9][10]

51,45 Prozent der Wähler wählten Humala und 48,55 Prozent Fujimori.[11] Humala wurde am 28. Juli neuer Staatspräsident von Peru.

Beim zweiten Wahlgang wurden probeweise im Distrikt Paracán (Provinz Cañete) erstmals Wahlcomputer eingesetzt.[12]

KandidatenParteien1. Wahlgang2. Wahlgang
Stimmen%Stimmen%
Ollanta HumalaGana Perú (PNPPCP – Sonstige)4.643.06431,77.937.70451,4
Keiko FujimoriFuerza 20113.449.59523,67.490.64748,6
Pedro Pablo KuczynskiAlianza por el Gran Cambio (APPPPCRNPHP)2.711.45018,5
Alejandro ToledoAlianza Electoral Perú Posible (Perú PosibleAPSomos Perú)2.289.56115,6
Luis Castañeda LossioAlianza Solidaridad Nacional (PSNUPPC90TPP)1.440.1439,8
José Ñique de la PuenteFonavistas del Perú37.0110,3
Ricardo NoriegaDespertar Nacional21.5740,1
Rafael Belaúnde AubryAdelante17.3010,1
Juliana ReymerFuerza Nacional16.8310,1
Humberto PinazoJusticia, Tecnologia, Ecologia11.2750,1
Manuel Rodríguez CuadrosPartido Descentralista Fuerza Social9.3580,1
Gesamt14.647.16310015.428.351100
Ungültige Stimmen2.052.57112,31.038.0466,3
Wähler16.699.73483,716.466.39782,5
Wahlberechtigte19.949.91519.949.915
Quellen: ONPE, 1. Wahlgang2. Wahlgang
ListenStimmen%Mandate
Gana Perú (PNPPCP – Sonstige)3.245.00325,347
Fuerza 20112.948.78123,037
Alianza Electoral Perú Posible (Perú PosibleAPSomos Perú)1.904.18014,821
Alianza por el Gran Cambio (APPPPCRNPHP)1.851.08014,412
Alianza Solidaridad Nacional (PSNUPPC90TPP)1.311.76610,29
Alianza Popular Revolucionaria Americana825.0306,44
Cambio Radical347.4752,7
Fonavistas del Perú170.0521,3
Partido Descentralista Fuerza Social108.2000,8
Adelante42.2760,3
Fuerza Nacional37.6330,3
Despertar Nacional30.1900,2
Justicia, Tecnologia, Ecologia17.4780,1
Gesamt12.839.144100130
Ungültige Stimmen3.862.47523,1
Wähler16.701.61983,7
Wahlberechtigte19.949.915
Quellen: ONPE, InsgesamtErgebnis nach Distrikte

Einzelnachweise

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  1. Umfrage CPI September 2010 (Memento vom 7. März 2012 im Internet Archive)
  2. Umfrage IMA März 2011. Abgerufen am 30. März 2011 (spanisch).
  3. Umfrage Datum April 2011. Archiviert vom Original am 31. August 2011; abgerufen am 10. April 2011 (spanisch).
  4. Peruanisches Parlament schenkt sich 10 Abgeordnete mehr. Infoamazonas, abgerufen am 24. März 2011.
  5. tagesschau: Ex-Offizier Humala führt bei Stichwahl (Memento vom 7. Juni 2011 im Internet Archive) 6. Juni 2011.
  6. PPK confirms support for Fujimori, Toledo backs Humala. Peruviantimes.com, abgerufen am 6. Juni 2011 (englisch).
  7. Castañeda ratifica apoyo a Keiko Fujimori. diario16.com.pe, archiviert vom Original am 30. Mai 2011; abgerufen am 6. Juni 2011 (spanisch).
  8. El ex presidente Alejandro Toledo apoya a Humala para la segunda vuelta de las presidenciales. terra.com.pe, abgerufen am 6. Juni 2011 (spanisch).
  9. Rory Carroll: Mario Vargas Llosa under fire for Peru election endorsement, guardian.co.uk, 28. April 2011 (spanisch). 
  10. Vargas Llosa: „Sin alegría y con muchos temores yo voy a votar por Humala“. El Comercio.pe, abgerufen am 6. Juni 2011 (spanisch).
  11. Elecciones Generales 2011 Segunda Elección Presidencial – RESUMEN NACIÓN. ONPE, archiviert vom Original am 9. Juni 2011; abgerufen am 6. Juni 2011 (spanisch).
  12. Peru: Wahl am 5. Juni erstmals mit Wahlcomputern. Infoamazonas, abgerufen am 15. Juni 2011 (spanisch).