Präsidentschaftswahl im Iran 2024
Die Präsidentschaftswahl im Iran 2024 findet am 28. Juni 2024 statt. Sie wurde durch den Tod von Staatspräsident Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz am 19. Mai vorzeitig notwendig. Regulär wäre die nächste Wahl im Jahr 2025 vorgesehen gewesen.[1]
Kandidaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es registrierten sich 80 Bewerber. Davon hat der im iranischen Gottesstaat mächtige Wächterrat sechs Personen als Kandidaten zugelassen, vor allem Hardliner. Reformorientierte oder modern eingestellte Personen wurden fast alle ausgeschlossen. Nicht zugelassen wurden jedoch auch der frühere Parlamentspräsident Ali Laridschani sowie Wahid Haghanian, ein mit Sanktionen der USA belegter früherer Kommandeur der Revolutionsgarde. Der frühere Präsident Mahmud Ahmadineschad darf wie schon 2017 und 2021 nicht antreten. Der amtierende Übergangspräsident Mohammed Mochber registrierte sich nicht für die Wahl. Die Wahl wird daher als ein Ringen um die Macht zwischen religiösen Konservativen (die sich selbst oft als "Technokraten" und "Ingenieure" bezeichnen) sowie den Ultrakonservativen und schiitischen Extremisten betrachtet, die jedes Einlenken im Streit um die atomare Bewaffnung des Iran ablehnen. Auch wird eine zunehmende Militarisierung und die in der Geschichte des Iran erstmalige Machtübernahme islamistischer Generäle im Iran (wie Esmail Ghaani von der Quds-Einheit) befürchtet.[2]
Zugelassene Kandidaten:
- Mohammad Bagher Ghalibaf, Präsident des iranischen Parlaments, früherer General der Revolutionsgarde, von 2005 bis 2017 Oberbürgermeister der Hauptstadt Teheran
- Said Dschalili, ehemaliger Chefunterhändler bei den Atomverhandlungen
- Aliresa Sakani, amtierender Bürgermeister von Teheran
- Amirhussein Ghasisadeh Haschemi, amtierender Vizepräsident des Iran, Vorsitzender der Stiftung für Märtyrer und Veteranen
- Massud Peseschkian, von 2001 bis 2005 Gesundheitsminister unter Präsident Mohammad Chātami.
- Mostafa Pourmohammadi, islamischer Gelehrter, früherer Innen- und Justizminister
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Maziar Motamedi: Ghalibaf among six approved to run in Iran’s presidential election. In: aljazeera.com. 9. Juni 2024, abgerufen am 17. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Sechs Kandidaten für Präsidentenwahl in Iran zugelassen. In: Frankfurter Allgemeine. 9. Juni 2024, abgerufen am 9. Juni 2024.