Qurrat al-ʿAin (Sängersklavin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Qurrat al-ʿAin war eine in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts lebende Sängersklavin und Konkubine am Hofe der Abbasiden-Kalifen in Bagdad. Sie war ethnisch gemischter Abstammung und eine Favoritin des achten Abbasiden-Kalifen Al-Muʿtasim (794842).[1] Literarisch tritt sie in Tausendundeine Nacht bereits während der Herrschaftszeit von dessen Vorgänger al-Ma'mun (reg. 813–833) in Erscheinung.[2][3]

Auftritt in Tausendundeine Nacht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Erzählung Die Liebe von Abu ʿIsa zu Qurrat al-ʿAin in Tausendundeine Nacht tritt Qurrat al-ʿAin als Geliebte von Abu ʿIsa Muhammad ibn Harun al-Raschid auf.[2] Beide sind ein Liebespaar, doch weigert sich Qurrat al-ʿAins Besitzer, Ali ibn Hischam, seine Sklavin an Abu ʿIsa zu übergeben. Dieser inszeniert eine List, um mit Hilfe seines Halbbruders – des Kalifen al-Ma'mun (786–833) – seine Geliebte doch noch in Besitz zu bekommen, was ihm letztlich gelingt.[3]

In der klassisch-arabischen Literatur wird Qurrat al-ʿAin unter anderem bei Ibn al-Sa‘i (1197–1276) in dessen Werk Die Frauen der Kalifen erwähnt.[4]

Der Name Qurrat al-ʿAin (Ruhe des Auges) ist ein klassisch-arabischer Sklavinnenname.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 34.
  2. a b Ulrich Marzolph, Richard van Leeuwen und Hassan Wassouf: The Arabian Nights Encyclopedia. 2 Bände. ABC-Clio, Santa Barbara 2004, S. 70f.
  3. a b Enno Littmann: Die Erzählungen aus den tausendundein Nächten, Karl Insel Verlag, Frankfurt 1968, Band 3, S. 568–577.
  4. Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 34.
  5. Hekmat Dirbas: Naming of Slave-girls in Arabic: A Survey of Medieval and Modern Sources, Zeitschrift für Arabische Linguistik, Nr. 69, 2019, S. 26–38, im PDF: S. 6.