Reformierte Kirche St. Johann (Schiers)

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Aussenansicht

Die reformierte Kirche St. Johann in Schiers ist die Mutterkirche des Prättigaus und steht als evangelisch-reformiertes Gotteshaus unter dem Denkmalschutz des Kantons Graubünden. Letztmals restauriert wurde das Gebäude 1971.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ersturkundlich bezeugt ist ein unter dem Patrozinium des Johannes stehendes Kirchengebäude 1101. Die älteste Bausubstanz, die auf zwei Vorgängerbauten hindeutet aus dem 5. und 6. Jahrhundert, findet sich heute im Garten des benachbarten Pfarrhauses.

In den Anfangsjahren der Reformation 1519–22, doch noch vor Annahme derselben im Prättigau, erfolgte ein Neubau. Nach Verwüstungen im Zuge der Bündner Wirren wurde dieses Gebäude 1641 wiederhergestellt, ebenso 1768 nach massiven Brandschäden. Der Kirchturm stammt aus der Gründungszeit und wurde 1768 aufgestockt, zudem 1926 mit einem Helmdach versehen. Eine Glocke aus dem 18. Jahrhundert ist an der südlichen Aussenmauer der Kirche zum Gedenken an den Dorfbrand aufbewahrt.

Im Juni 2010 war die Kirche letztmals Austragungsort der Bündner Synode.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenansicht

Das Kircheninnere zeigt ein Langhaus mit linksseitiger Empore. Der Chor ist typisch für Graubünden mit einem Netzgewölbe bedeckt. Die Kanzel mit Schalldeckel stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Zentral angebracht ist ein Taufstein neugotischen Stils.

Blick auf die Orgel

Die monumentale Orgel wurde 1926 von Orgelbau Metzler & Co. (Felsberg) erbaut. Die Gestaltung des Orgelgehäuses als beherrschendes Element im Chor geht auf den Architekten Nicolaus Hartmann d. J. (1880–1956) zurück. Das Instrument 31 Register, darunter mehrere Transmissionen und Extensionen. Die Spiel- und Registertraktur ist pneumatisch. Am Spieltisch der Orgel sind 4 weitere Register eingerichtet, die allerdings vakant sind.[1]

I Hauptwerk C–g3
01. Rohrflöte 16‘
02. Prinzipal 08'
03. Bourdon 08'
04. Gemshorn 08'
05. Oktave 04'
06. Flauto amabile 04'
07. Quinte (Vorab Nr. 10) 0223'
08. Oktave (Vorab Nr. 10) 02'
09. Terz (Vorab Nr. 10) 0135'
10. Cornett III 0223'
11. Mixtur 02'
12. Trompete (= Nr. 23) 08′
II Schwellwerk C–g3
13. Diapason 8‘
14. Flûte harmonique 8'
15. Gamba 8'
16. Salicional 8'
17. Voix céleste 8'
18. Prinzipal 4'
19. Traversflöte 4'
20. Quintflöte 223'
21. Flautino 2'
22. Mixtur 113'
23. Trompete 8'
24. Oboe 8'
Pedalwerk C–f1
25. Subbass 16'
26. Echobass (= Nr. 1) 16'
27. Prinzipalbass 08'
28. Flötenbass (Ext. Nr. 1) 08'
29. Choralbass 04'
30. Basson-Oboe (Ext. Nr. 1) 16'
31. Posaune 08'
  • Koppeln: II/I (auch als Unter- und Oberoktavkoppeln), II/II (jeweils als Unter- und Oberoktavkoppel) I/P, II/P

Kirchliche Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden führt Schiers als eigenständige Kirchgemeinde.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reformierte Kirche St. Johann (Schiers) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 46° 58′ 12,6″ N, 9° 41′ 18″ O; CH1903: 771176 / 204575