Renate Reifert

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Renate Reifert (* 26. Juli 1944 in Olmütz, Tschechien) ist eine deutsche Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Wiesbaden.

Renate Reifert wuchs in Wiesbaden auf, wo sie 1963 ihr Abitur an der Maria-Ward-Schule machte. Von 1963 bis 1968 studierte sie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Französisch und Geografie auf Lehramt und schloss im Jahr 1968 mit dem Staatsexamen ab. Von 1963 bis 1968 studierte sie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Französisch und Geografie auf Lehramt und arbeitete nach dem Examen zunächst als Referendarin am Gymnasium Boppard, wo sie ebenfalls Kunsterziehung unterrichtete. 1972 wechselte sie an das Schulzentrum Eltville. Nach der Geburt ihrer Tochter im Jahr 1981 begann Renate Reifert 1985 ein Zweitstudium der freie Kunst an der Wiesbadener Freien Kunstschule. Seit 1992 arbeitet Renate Reifert freiberuflich als Malerin.

Von 2007 bis 2014 war Renate Reifert erste Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) in Wiesbaden.[1] Die Künstlerin ist Mitglied des Deutschen Farbenzentrums.

Das künstlerische Schaffen von Renate Reifert gliedert sich in verschiedene Werkreihen, die sich durchweg mit der Farbe und ihrer Wahrnehmung auseinandersetzen. Im Fokus ihrer farbpsychologischen und wahrnehmungstheoretischen Überlegungen stehen die materiellen Eigenschaften der Farbe, ihre optische und psychologische Wirkung sowie die Frage nach der malerischen Erzeugung von Licht durch Farbe.[2]

In den prismatischen Bildern die über einen Zeitraum von mehreren Jahren entstanden sind, ihrem Coloarium (einer systemischen Farbensammlung auf Basis der Natur) sowie Aquarellen des morgendlichen Sonnenaufgangs, Raumgestaltungen, Installationen, den Echo-Bildern sowie den Serien der Schichtungen und den Pangea-Bildern bedient sie sich eines breiten Spektrums an Ausdrucksmöglichkeiten, die stets an das Motiv einer Phänomenologie der Farbe anknüpfen.[3]

Immer kreisen Renate Reiferts Überlegungen dabei um die Frage, wie der Mensch in der Welt lebt und wie diese, nicht zuletzt durch die Wirkkraft der Farbe, aus uns zurückwirkt.[4]

In ihrem Coloarium entwickelte Renate Reifert im Lauf der Jahre eine eigene Farbtheorie, über welche sie auf den Tagungen des Deutschen Farbenzentrums, an der Universität Mannheim (2003) und an der Bauhaus-Universität Weimar (2006) referierte.

In ihrem Coloarium dekonstruiert sie Erscheinungen der Natur indem sie die Farbe von der Form löst. Dabei separiert sie die Farben eines Gewächses in die Farbe der Blüte, des Blattes, des Stängels oder der Wurzel. Die so entstehenden Drei- oder Fünfklänge hält sie, Farbmustern gleich in rechteckigen Farbflächen, fest.

Farbtun/Farbräume

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Basierend auf dem Coloarium hat Renate Reifert im Laufe der Zeit ihr FARBTUN entwickelt. Darunter versteht sie „das raumbezogene Arbeiten, indem […] das Wissen um die unterschiedlichen Dimensionen der Farbe“[5] Anwendung findet. Bei den so gestalteten Räumen handelt es sich überwiegend um „angstbesetzte Räume“ in Krankenhäusern. Wandgestaltungen von Renate Reifert finden sich u. a. im Wartebereich der Notaufnahme im St. Josefs-Hospital, Wiesbaden,[6] im Eingangsbereich des Klinikums der Stadt, Ludwigshafen[7] oder im Eingangsbereich des St. Josefs-Krankenhaus in Königstein im Taunus.[8]

Einzelausstellungen (Auswahl)

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  • 1999: Universität Mainz
  • 2000: Rathausgalerie Wiesbaden[9]
  • 2001: Galerie für moderne Kunst, Wiesbaden
  • 2002: Rudolf-Steiner Galerie, Stuttgart
  • 2005: Kunstverein Eisenturm, Mainz[10][11]
  • 2010: Haus am Dom, Frankfurt
  • 2011: Kunstverein Rotenburg[12]

Gruppenausstellungen (Auswahl)

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Werke in öffentlichen Sammlungen

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  • Renate Reifert: FARBTUN. In: Renate Reifert. Malerei FARBTUN, hrsg. vom Kunstverein Rotenburg e.V. mit einem Text von Ulrike Brandenburg, ISBN 978-3-00-034182-3.

Einzelnachweise

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  1. BBK Wiesbaden. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  2. Anne Simone Kiesiel: Renate Reifert: Phänomenologie der Farbe. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  3. Überblick der Werkreihen. In: Website Renate Reifert. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  4. Anne Simone Kiesiel: Renate Reifert: Phänomenologie der Farbe. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  5. Renate Reifert: FARBTUN. In: Renate Reifert: Malerei, Farbtun. Mit einem Text von Dr. Ulrike Brandenburg. Kunstverein Rotenburg e.V., 2011.
  6. Dr. Ulrike Brandenburg: Von Farben und Formen. In: Renate Reifert. Malerei FARBTUN. Kunstverein Rotenburg e.V, 2011, S. 5.
  7. „Hauptton Blau im Eingang für Harmonie. Neues Farbkonzept im Klinikum der Stadt“. In: Die Rheinpfalz. 1. Juli 2005.
  8. Website Hochtaunus Kliniken. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  9. Farbe spielt eine aktive Rolle. Ausstellung von Renate Reifert im Wiesbadener Rathaus-Foyer. In: Wiesbadener Tageblatt. 20. Januar 2000.
  10. Kunstverein zeigt Fahne. Zum 30. Geburtstag flattert Fahne von Renate Reifert vom Eisenturm. In: Mainzer Allgemeinen Zeitung. 15. September 2005.
  11. Sie hängen Hand in Hand am Eisenturm. Aktion zum 30-jährigen Bestehen des Kunstvereins: Renate Reifert hat die Handlinien der Vereinsmitglieder auf einer 20 Meter langen Fahne verewigt. In: Mainzer Allgemeine Zeitung. 20. Juli 2005.
  12. Kunstverein Rotenburg e.V. (Hrsg.): Renate Reifert: Malerei, Farbtun. 2011.
  13. Glück, was ist denn das? Potsdam trifft Wiesbaden: Ausstellung „Ohne Sorgen“ im Kunsthaus Wiesbaden. In: Wiesbadener Kurier. 30. Oktober 2008.
  14. Intercambio artístico entre Wiesbaden y Donostia en Ekain. In: El Diario Vasco. 17. September 2014.