Richard Göhle (rechts) mit Bruno Henze in Taucha im Herbst 1965Bruno Henze, Adolf Meinel, Hulda Martha Göhle, Ingeborg Goguel, Richard Göhle (von links) in Taucha im Herbst 1965
Die Eltern von Richard Göhle waren Gustav Adolf Göhle und Ida Benkert († 21. Juli1904 in Dresden).[1] Der Vorname des Vaters könnte darauf hinweisen, dass seine Vorfahren aus Schweden stammen, denn mehrere Könige von Schweden hießen Gustav Adolf. Zudem ist der Name Göhle in Schweden öfters anzutreffen.
Richard Göhle hat die Volksschule und das Gymnasium in Würzburg besucht sowie das Lehrerseminar in Plauen (Vogtland) absolviert. Er lernte bereits als Kind Klavier und studierte ab 1905 in Leipzig Musik bei Margarete Bruger-Drevs (Gesang), Albert Weiße (Violoncello), Otto Schäfer (Stimmbildung), Paul Losse (Gesang) und Hermann Grabner (Komposition).[2]
Hauptberuflich wirkte Richard Göhle als Lehrer (zuletzt Oberstudienrat) für Musik an Gymnasien in Taucha und Leipzig. Nebenberuflich komponierte er viel, vor allem Chormusik. Seine Werke wurden zwischen 1907 und 1927 bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht.
Ab 1915 war Richard Göhle Leiter des Männergesangsvereins Lyra in Taucha.
Richard Göhle heiratete am 20. April 1908 Hulda Martha Richter. Sie hatten die gemeinsamen Kinder Charlotte Eva (* 18. Oktober 1909) und Sigfrid (* 10. Dezember 1912). Die Familie wohnte in Taucha zuerst in der Bahnhofstr. 11, später ganz oben unterm Dach in der Ferdinand-Lassalle-Str. 29. Sein Sohn Sigfrid Göhle studierte Zahnmedizin und promovierte 1938 in Leipzig „Zur Histologie der Zähne und Kieferknochen bei experimenteller Fluornatriumvergiftung“.[4]
Herbst (All die duftig zarten Blumen) für gemischten Chor, op. 1 (Worte: Zetzsche), Verlag Ernst Vetter, Leipzig 1915
Bruno Henze, Hulda Martha Göhle, Richard Göhle, Else Goguel (von links) in Taucha im Herbst 1965Zu Bethlehem geboren (altes Weihnachtslied in neuer Weise) für gemischten Chor, op. 2, Verlag Ernst Vetter, Leipzig 1915
Neue deutsche Kriegslieder für Männerchor (1. Sie wollen dich fesseln, du deutscher Aar), op. 5, Verlag Vetter, Leipzig 1915
Deutsche Lieder für dreistimmigen Jugendchor und zum Gebrauch bei Schulfeiern: 1. Soldatenlied (Ihr deutschen Soldaten), 2. Deutsche Eiche im Sturm (Verheerend braust von Ost nach West), 3. Siegeszuversicht (O, Vaterland, du prangst mit heil‘gen Siegen), Nr. 4 Ein Kampflied (Die Erde dröhnt von Wettern schwer), Nr. 5 Jungdeutschlands Wanderlied (Wo die blauen Berge leuchten), Verlag Vetter, op. 6, Leipzig 1915
Jungdeutschlands Wanderlied (Wo die blauen Berge leuchten, Worte: Otto Promber) für Frauenchor, op. 6 Nr. 5, Verlag C. F. W. Siegel, Leipzig 1922
Trauungsgesang (Wo du hingehst) für eine Singstimme oder dreistimmigen Frauen- oder Kinderchor, op. 6, Verlag Vetter, Leipzig 1920
O du Christnachtsfest für 1 oder 2 Singstimmen oder für zweistimmigen Frauen- oder Kinderchor mit Klavier (oder Orgel), op. 7 (Worte: Carl Stangen), Verlag C. F. W. Siegel, Leipzig 1916
Ostersonne! Steige empor für gemischten Chor (Soli ad lib.) mit Violine (oder Violinenchor) und Orgel, op. 8 (Worte: Jeanette Bramer), Verlag C. F. W. Siegel, Leipzig 1916
Lieder für Männerchore: 1. Weißt du noch? Sonnenglanz (Worte: Johann Gotthelf Lindner), 2. Wenn die Linden duften (Worte: Anna Zachariae), op. 19, Verlag Oskar Günther, Dresden 1927
Junger Sommer für fünfstimmigen gemischten Chor, op. 20 (Worte: Thusnelda Wolff-Kettner), Verlag Oskar Günther, Dresden
Fünf Lieder für Gesang und Klavier, op. 21, bearbeitet von Bruno Henze für Mezzosopran und Gitarre: 1. Wanderlied, 2. Schlummerlied, 3. Das Geheimnis, 4. Mädchenlied, 5. Regenlied (Worte: Max Geißler), Manuskript
Der Müller Hans, Singspiel in 2 Aufzügen, op. 22 (erdacht von Walter Nestler), Verlag Arwed Strauch, Leipzig 1920
Trüber Tag: Du trauerst Seele für Männerchor, op. 23 (Worte: Josefine Moos), Verlag C. F. W. Siegel, Leipzig 1921
Zur Weihnachtszeit für dreistimmigen Frauenchor: 1. Vorweihnacht (Es geht eine heimliche Süße, Worte: Josefine Moos), 2. Christrosen (Christrosen blühn! Kennst du die fromme Sage, Worte: Tony Püschmann), op. 24, Verlag C. F. W. Siegel, Leipzig 1922
Der Jungbrunnen, Singspiel (erdacht von Walter Nestler). op. 25, Manuskript
Das deutsche Lied. Frischauf! Ihr Sangesbrüder! für Männerchor, op. 26, Verlag C. F. W. Siegel, Leipzig 1922
Ausklang für gemischten Chor mit Klavier und obligater Violine, op. 27 (Worte: Mayr), Manuskript
Von Sieben die Häßlichste, Lustspiel mit Musik in 3 Aufzügen, op. 31 (erdacht von Louis Angely), für die Volksbühne bearbeitet von Ernst Heinrich Bethge, Verlag Arwed Strauch, Leipzig 1925
Spielmannsweisen für Männerchor im Volkston, op. 33 (Worte: Langer), Manuskript
Der Glockengießer, Singspiel (erdacht von Walter Nestler). op. 34, Manuskript
Invention g-Moll für Melodieinstrument und Gitarre, op. 34 Nr. 1, in: Das Gitarrespiel, Heft 15a, S. 6, Hrsg. Bruno Henze, Friedrich Hofmeister Musikverlag, T 4017, Leipzig 1964
In dir für gemischten Chor, op. 35 (Worte: Langer), Manuskript
Fünf kleine Stimmungsbilder für Klavier (Erinnerung, Elegie, Lied ohne Worte, Harfengruß, Weihnachtsgruß), Verlag Josef Seiling, München 1907
Lieder für eine Singstimme und Klavier: Heft 1: 1. Teichrose (Teichrose wiegt sich träumend), 2. Abend am Burgteich (Es flüstert Well‘ mit Well‘), 3. Abendfeier (Auf hohem Berge stand allein), 4. Sanct Michaelstag (Es zauberte alte Bilder mir vor), Selbstverlag, Leipzig 1907; Heft 2: 5. Himmelsschlüssel (Sieh‘ diesen Strauß von Himmelsschlüsseln), 6. Mutterseelenallein (Huscht ein Seelchen durch die Straßen), 7. Reiterlied (In Busch und Wald das Hifthorn schallt), Selbstverlag, Leipzig 1907
Dämmerung für Gesang und Klavier (Worte: L. Rafael/Hedwig Kiesekamp), bearbeitet von Bruno Henze für Gesang und Gitarre, Manuskript
Scherzliedlichen für Gesang und Klavier (Worte: Georg Martell), Manuskript
Lebensmut für Gesang und Klavier (Worte: Hans Hoffmann), Manuskript
Kleine Serenade für Mandoline (oder Violine) und Gitarre, Manuskript
Elf Fugen für Orgel und Streichinstrumente
Improvisationen über das deutsche Volkslied „Ein Jäger aus Kurpfalz“ für Sopran, Bariton, Blockflöte und Gitarrenensemble, redigiert von Bruno Henze, Manuskript
Suite in C-Dur (1958), für Terz-, Prim- und Quintbassgitarre, redigiert von Bruno Henze, hrsg. von Rainer Stelle, Joachim-Trekel-Musikverlag, T 5259, Hamburg 2023, ISBN 979-0-016-14847-6
Muzio Clementi: Sonatine in C-Dur, op. 36 Nr. 3, bearbeitet für Zupfquintett oder Kammerzupforchester, Friedrich Hofmeister Musikverlag, H 490, Leipzig 1955
Erich H. Müller (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. Wilhelm Limpert-Verlag, Dresden 1929, S. 420.
VEB Friedrich Hofmeister Musikverlag: Musik für Zupfinstrumente (Katalog), Leipzig 1962, S. 32.
Laienkomponisten stellen sich vor. Von der Arbeit des Zirkels komponierender Arbeiter beim VEB Deutsche Wertpapier-Druckerei Leipzig unter Leitung von Maximilian Schwarz. Max Winkler / Alfred Krampe / Günther Goldhan / Harald Kessel / Richard Göhle / Karl Otto Marquardt / Carl Mentschel / Hans Martin / Maximilian Schwarz / Kabinett für Kulturarbeit der Stadt Leipzig (Hrsg.), Leipzig 1965[5]
Paul Frank, Wilhelm Altmann: Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon. 15. Auflage (Erster Teil: Neudruck der Ausgabe von 1936). Heinrichshofen’s Verlag, Wilhelmshaven 1971, S. 198.
Paul Frank, Wilhelm Altmann: Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon. 15. Auflage (Zweiter Teil: Ergänzungen und Erweiterungen seit 1937, Band 1). Heinrichshofen’s Verlag, Wilhelmshaven 1971, S. 238. ISBN 978-3-7959-0087-8
Notenausgaben von Richard Göhle im Musikalisch-literarischen Monatsbericht über neue Musikalien, musikalische Schriften und Abbildungen der Jahre 1907 bis 1927
Werke mit Gitarre von Richard Göhle in the guide to the guitarist's modern and contemporary repertoire by Vincenzo Pocci (Suche Composer „Göhle Richard“.)